Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
nicht das Recht…«
    »Ich sagte doch schon, Lessa, sie fügen uns keinen Schaden zu. Wir kommen ganz gut allein zurecht.«
    Die Herausforderung in Torics Tonfall ließ Robintons Atem stocken. Lessa war bekannt für ihr aufbrausendes Temperament.
    »Gibt es hier im Norden Dinge, mit denen wir euch aushelfen könnten?« fragte F’lar, fast als wolle er sich für seine Standesgenossen entschuldigen.
    »Ich hatte auf diese Frage gehofft«, sagte der Südländer mit einem Lachen. »Ich weiß, daß Sie nicht das Wort brechen können, das Sie den Alten gaben. Obwohl ich bestimmt beide Augen zudrücken würde…«, fügte er rasch hinzu, als er merkte, daß Lessa erneut auffahren wollte. »Aber uns geht vor allem Stahl für die Schmiedewerkstatt zur Neige. Außerdem brauchen wir Ersatzteile für die Flammenwerfer, die angeblich nur Fandarel herstellen kann.«
    »Ich werde alles Nötige beschaffen lassen.«
    »Und dann würde es mich freuen, wenn Sharra, eine meiner jüngeren Schwestern, bei eurem Heiler Oldive Unterricht nehmen könnte. Im Süden gibt es mitunter rätselhafte Fieberanfälle und Infektionen.«
    »Sie ist jederzeit willkommen«, sagte Lessa rasch. »Und unsere Manora versteht sich auf das Brauen von Heiltränken und das Herstellen von Heilsalben.«
    »Und…« Toric zögerte einen Moment lang und schaute Robinton an, doch der nickte ihm aufmunternd zu. »Und wenn es ein paar wagemutige junge Männer und Frauen gibt, die im Süden Land nehmen möchten, so könnte ich sie wohl ohne das Wissen der Alten einschleusen. Nur ein paar, wohlgemerkt, denn wir haben zwar Platz genug, aber die meisten Leute werden unruhig, wenn sie während des Sporeneinfalls keine Drachen am Himmel sehen.«
    »Hm – ja«, entgegnete F’lar mit einer gespielten Gleichgültigkeit, die Robinton beinahe zum Lachen brachte. »Da findet sich bestimmt der eine oder andere junge Abenteurer, der Ihr Angebot annimmt.«
    »Gut. Wenn ich Hilfe beim Landbau bekomme, kann ich in der nächsten kühlen Jahreszeit meine Forschungsexpeditionen vielleicht über die beiden Flüsse ausdehnen.« Torics Erleichterung war klar zu erkennen.
    »Sagten Sie vorhin nicht, das sei unmöglich…«, begann F’lar.
    »Nicht unmöglich – nur schwierig«, entgegnete Toric und setzte mit einem Lächeln hinzu: »Ich habe einige Männer, die es trotz der harten Bedingungen hinauszieht, und ich möchte selbst brennend gern wissen, was sich in den unerforschten Gebieten verbirgt.«
    »Wir auch«, sagte Lessa. »Die Alten werden nicht ewig leben.«
    »Dieser Satz tröstet mich oft«, erklärte Toric. »Aber da ist noch etwas…« Er machte eine Pause und betrachtete die Weyrführer mit zusammengekniffenen Augen.
    Bis jetzt hatte Torics Schwung Robinton begeistert. Der Harfner war auch zufrieden mit sich selbst, daß er den Mann dazu gebracht hatte, genau das zu fordern – oder anzubieten – was der Norden am dringendsten brauchte: einen Ort, an den man die tüchtigen, freiheitsliebenden jungen Männer schickte, die im Norden keine Chance hatten, zu eigenem Besitz zu kommen. Das Auftreten des hochgewachsenen Südländers war sicher etwas Ungewohntes für die Benden-Herrscher: nicht unterwürfig und schüchtern, aber auch nicht aggressiv fordernd. Toric war unabhängig geworden, weil es keinen gab, der ihn im Notfall schützte – weder Drachenreiter noch Gilden oder andere Barone. Daß er dennoch überlebt hatte und daß sein Besitz gedieh, machte ihn selbstbewußt. Er verstand es, seinen Willen durchzusetzen. Deshalb wandte er sich als Gleichgestellter an Lessa und F’lar.
    »Eine kleine Sache, die ich gern geklärt wüßte«, fuhr er fort.
    »Ja?« F’lar schaute ihn fragend an.
    »Was geschieht mit dem Süden, mit meinen Pächtern und mir, wenn der letzte der Alten gegangen ist?«
    »Ich würde sagen, daß Sie es verdient haben, das Land zu behalten …«… F’lar betonte das letzte Wort –, »das Sie dem Dschungel abgetrotzt haben.«
    »Gut.« Toric nickte entschieden und sah dabei dem Weyrführer fest in die Augen. Dann huschte ein Lächeln über seine Züge. »Ich hatte vergessen, wie ihr Nordländer seid. Schickt mir ruhig ein paar von eurer Sorte…«
    »Werden sie auch behalten, was sie sich schaffen?« fragte Robinton rasch.
    »Was sie sich erarbeiten, gehört ihnen«, entgegnete Toric ernst. »Aber überschwemmt mich nicht mit Leuten! Ich muß sie einschmuggeln, wenn die Alten mich gerade nicht beachten.«
    »Wie viele könnten Sie denn ohne Probleme

Weitere Kostenlose Bücher