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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Anspielung über Torics Besitz gemacht. Man besaß zudem einen genauen Plan des Landstrichs um die Burg und der benachbarten Gebiete; die Karte deutete darauf hin, daß sich der Süd-Kontinent viel weiter ins Meer erstreckte, als man noch vor fünf Planetenumläufen angenommen hatte. Im Gespräch mit Lytol hatte Robinton angedeutet, daß er selbst erst vor kurzem im Süden gewesen war. Mit einem leisen Lächeln überlegte Jaxom, was wohl die Alten von den Vorgängen auf dem Hauptkontinent mitbekamen. Es gab eine Reihe von augenfälligen Veränderungen, die selbst dem gleichgültigsten Beobachter nicht verborgen bleiben konnten. So etwa die Waldflächen, die den Alten ein Greuel gewesen waren und die sich nun immer weiter ausdehnten – geschützt von den Würmern, welche die Farmer einst auszurotten versucht hatten, in der irrigen Annahme, sie stellten eine Plage dar.
    Jaxom schrak aus seinen Gedankengängen, als die anderen mit den Füßen stampften und zu klatschen begannen. Er schloß sich dem Applaus hastig an und überlegte schuldbewußt, ob er etwas Wichtiges versäumt hatte. Er mußte später Menolly fragen. Sie merkte sich einfach alles.
    Der Beifall hielt so lange an, daß Wansor rot vor Stolz und Verlegenheit wurde. Dann erhob sich Fandarel und gebot mit einer entschiedenen Geste Schweigen. Aber der Hüne kam nicht zum Sprechen. Einer der Teilnehmer von Ista war aufgestanden und fragte, warum eigentlich das Dreigestirn, das man die »Tag-Schwestern« nannte, immer an der gleichen Stelle verharre. Das sei eine Anomalie. Ehe Wansor sich damit befassen konnte, erhob sich ein anderer und entgegnete, er sähe darin keineswegs eine Anomalie. Eine hitzige Debatte entspann sich.
    »Ich frage mich, ob uns Wansors Gleichungen beim Zeitsprung in die Zukunft helfen könnten«, meinte F’lessan nachdenklich.
    »Mann, setz dein letztes Fünkchen Verstand ein!« fuhr ihm Mirrim scharf über den Mund. »Du kannst nur eine Zeit ansteuern, die schon vorbei ist! Woher willst du wissen, wie es in der Zukunft aussieht? Du könntest an einer Klippe zerschellen, mitten in einer Menschenmenge landen oder während eines Sporenregens auftauchen. Es ist gefährlich genug, in die Vergangenheit zurückzukehren, aber da läßt sich wenigstens nachprüfen, was geschehen ist oder wer sich wo befand. Obwohl man auch da ganz schön pfuschen kann, besonders wenn man F’lessan heißt! Schlag dir die Idee aus dem Kopf!«
    »Ein Sprung in die Zukunft hätte im Moment auch gar keinen logischen Zweck«, warf Benelek in seiner trockenen Art ein.
    »Das nicht, aber er würde Spaß machen«, meinte F’lessan unbeirrt. »Man könnte beispielsweise in Erfahrung bringen, was die Alten vorhaben. F’lar ist überzeugt davon, daß sie eine krumme Sache planen. Sie halten sich viel zu still da unten.«
    »Du verplapperst Weyr-Geheimnisse, F’lessan!« zischte Mirrim und schaute sich ängstlich um, ob einer der Erwachsenen zugehört hatte.
    »Tauscht Wissen aus! Teilt eure Gedanken mit!« spottete F’lessan.
    »Es ist ein kleiner Unterschied zwischen einer Diskussion und Tratsch«, meinte Jaxom.
    F’lessan warf seinem Freund aus Kindertagen einen langen, prüfenden Blick zu. »Weißt du, ich habe diese Lehre anfangs für ganz vernünftig gehalten. Aber inzwischen finde ich, daß sie uns alle in eine Schar von Quasselköpfen und Philosophen verwandelt hat.« Er rollte die Augen zur Decke. »Wir zerreden und zerdenken alles. Wir packen nichts mehr richtig an. Ein Glück, daß ich wenigstens beim Fädeneinfall erst handeln und dann denken darf.« Er drehte sich auf dem Absatz herum, blieb dann stehen und verkündete strahlend: »He, es gibt was zu essen!« Er begann sich durch die Menge zum Portal zu schlängeln, wo Küchenmägde mit schwerbeladenen Tabletts erschienen.
    Jaxom wußte, daß F’lessan ihn nicht persönlich gemeint hatte, aber der Hieb mit dem Fädeneinfall saß.
    »Dieser F’lessan!« flüsterte Menolly neben ihm. »Er will den Ruhm seines Geschlechts ein wenig aufpolieren. Der kleine Held…« Und ihre meerblauen Augen funkelten spöttisch, als sie hinzufügte: »Soll ich ihm zu Ehren eine Ballade verfassen?« Dann seufzte sie. »Weshalb regt er sich auf? Er denkt nur an sich und keinen Schritt weiter. Aber er hat einen guten Kern. Komm! Wir helfen den anderen beim Verteilen des Essens.«
    »In Ordnung. Handeln, nicht denken ist die Devise!« sagte er, und Menolly zog ihn lachend mit sich.
    Beide Aspekte hatten etwas für sich,

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