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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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zurückkehren, denn dort gab es sicher neue Arbeit für ihn. Seine umherwandernden Blicke blieben im Winkel des Wirtschaftshofes hängen. Zwischen Brennsteinen und Aschehaufen vermutete ihn sicher niemand. Im Schatten der Gebäudemauern pirschte er sich näher und wählte eine Kuhle an der Innenwand der Aschengrube. Nicht gerade der bequemste Platz, fand er und zog ein halbverkohltes Stück Schlacke zur Seite, das sich in seinen Rücken bohrte. Der Nachtwind blies jetzt stärker, und er fror, wenn er die Nase über den Rand der Grube streckte. Nun ja, allzu lange mußte er hier sicher nicht ausharren. Er konnte sich kaum vorstellen, daß jemand Baron Merons Gestank länger als irgend nötig ertrug.
    Lärm und Geschrei schreckten ihn aus einem unruhigen Halbschlaf. Leute rannten aufgeregt durch den Großen Hof, und dann drang lautes Schimpfen aus dem Küchengewölbe, gefolgt von einem angstvollen Wimmern.
    »Ich weiß nicht, wer er ist, bei meiner Ehre! Hab’ ihn heut zum erstenmal im Leben gesehn. Sagte, er sei zum Küchendienst abkommandiert, und weil wir jede Hilfe brauchten …«
    Das sah Besel ähnlich! Der Kerl dachte nur daran, sich selbst reinzuwaschen.
    Eine aufgeregte Stimme meldete: »Der Wachtposten am Tor hat vor einiger Zeit einen Jungen gesehen, auf den die Beschreibung paßt! Er versuchte, zum Festplatz zu gelangen. Ob der Kerl ein Bündel trug, konnte der Mann allerdings nicht sehen. Na ja, er guckte natürlich auch nicht nach Diebesgut.«
    »Dann hat er die Burg noch nicht verlassen?« fauchte eine zornerfüllte Stimme.
    Baron Meron? Piemur kam unvermittelt die Erkenntnis, daß ausgerechnet das eingetreten war, womit er am wenigsten gerechnet hatte. Jemand hatte vorzeitig den Betrug mit dem ausgetauschten Echsen-Ei bemerkt! Nun bestand für ihn keine Chance mehr, die Burg im Gefolge der Festgäste zu verlassen. Männer rannten umher und entzündeten Fackeln in den Höfen und Nischen. Ein Glück, daß ihn bis jetzt niemand aufgestöbert hatte! Aber es dauerte wohl nicht mehr lange, bis irgendein Dummkopf auf die Idee kam, mit einer Stange in der Aschengrube herumzustochern – besonders, wenn Besel sich erinnerte, daß er die Asche hinuntergetragen hatte! In panischer Angst musterte Piemur die Wände ringsum. Sie waren in den Felsen selbst geschnitten; ungesehen kam er hier nie und nimmer raus.
    Ein dunkles Rechteck links von der Grube fiel ihm auf. Es befand sich fast in Reichweite. Ein Fenster? Wohin es wohl führen mochte? Diese Seite des Küchengewölbes war den Vorratskammern vorbehalten, aber welche …? Hinter den Lagerräumen verliefen die Korridore. Keiner der Verfolger konnte annehmen, daß er sich hier verbergen würde, denn die Kammern waren versperrt, und die Schlüssel trug der Küchenverwalter ständig am Gürtel. Einen besseren Unterschlupf konnte er gar nicht finden. Wenn er das Fenster hinter sich schloß …
    Er mußte warten, bis sie den Wirtschaftshof gründlich durchsucht hatten. Die ganze Zeit über wagte er kaum zu atmen, aus Angst, jemand könnte ihn aufstöbern. Dann aber kam die Meute zu der Überzeugung, daß sich der Dieb in den Räumen der Burg versteckt hielt, und alles stürmte ins Haus zurück. Piemur sprang über den Rand der Aschengrube. Seine Fingerspitzen erreichten mit Mühe und Not den Fenstersims. Er holte tief Atem, sprang ein Stück hoch und umklammerte das Brett. Seine Schläfen pochten, und die Hände fühlten sich taub an, als es ihm endlich glückte, sich nach oben zu ziehen und die Ellbogen auf den Sims zu stützen.
    Piemur stemmte die Zehen gegen die Mauer, holte Schwung und streckte die Arme durch. Im nächsten Moment kippte er vornüber und fiel mit dem Kopf voraus auf die Säcke. Stöhnend richtete er sich auf. Er zog die Läden zu und verriegelte sie von innen. Dann betastete er ängstlich das Ei, um sich zu vergewissern, daß es bei dem Sturz keinen Schaden erlitten hatte.
    Er versuchte sich die Lage des Raumes von der Korridorseite her vorzustellen, aber sämtliche Vorratskammern hatten gleich ausgesehen. Plötzlich zuckte er entsetzt zusammen. Rufe hallten durch den Gang, und jemand rüttelte an der Klinke.
    »Hier kann er nicht sein. Alles zugesperrt, und die Schlüssel hat der Verwalter.«
    Nun, vielleicht forschten sie doch nach, wenn sie ihn nirgends sonst fanden, dachte Piemur. Er kroch vorsichtig über die Stapel, bis er einen Sack entdeckte, der nicht so prall vollgestopft schien wie die anderen. Er löste den Strick, aber als er

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