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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Taucher wegschicke, wäre das schlimm für Kimi. Wir sind so weit vom Festland entfernt, daß wir keine fremden Echsen anlocken können – und bei der Flaute, die im Moment herrscht würden sie den Weg auch nicht schaffen.«
    Sebell zog das Hemd aus und warf es beiseite. Aber die Hitze, die ihn erfaßt hatte, schien von innen zu kommen. Dann bemerkte er die beiden Bronze-Echsen, die auf dem Dach der kleinen Kabine kauerten. Sie machten keinen Versuch, Kimi Gesellschaft zu leisten. Die Königin fauchte; ihre Augen glommen orangerot, und ihre Haut leuchtete golden in der Sonne.
    Ihre Haut leuchtete golden? Und sie weigerte sich, ihr Futter mit den anderen zu teilen? Was hatte Menolly gesagt? Daß sie Prinzeßchen zu Toric schicken wolle? Was war los mit Kimi?
    Er wollte sie tadeln, aber es gelang ihm nicht, auch nur einen Gedanken auszuschicken. Und worauf warteten die beiden Bronze-Echsen? Warum verschwanden sie nicht und ließen Kimi in Ruhe? Warum …?
    Plötzlich begriff er. Kimi verschlang ihre Beute allein; Menolly schickte die zweite Königin, die sich bei ihnen befand, weit weg; Kimi leuchtete golden und verhöhnte die Bronze-Echsen, sonst ihre besten Freunde, mit wild funkelnden Augen! Kimi befand sich in Paarungshitze. Und Menollys Bronze-Echsen würden sie erobern. Eine Woge der Leidenschaft erfaßte Sebell. Er wagte es nicht, an sein Glück zu glauben. Und doch …
    »Menolly?«
    Er streckte beide Hände aus und warf ihr einen Blick zu, der um Verzeihung bat für das, was nun geschehen würde. Es war unausweichlich. Sie befanden sich allein auf einem Boot, mitten im windstillen Meer. Er hatte Menolly nicht auf diese Weise für sich gewinnen wollen; ein anderer Zeitpunkt, unabhängig von Kimis Paarungsinstinkt, wäre ihm lieber gewesen.
    »Es ist gut so, Sebell. Es ist wirklich gut.«
    Lächelnd legte Menolly ihre Hände in die seinen und ließ es zu, daß er sie an sich zog.
    Als sei die Umarmung der beiden Menschen ein Signal gewesen, stieß Kimi einen schrillen Schrei aus. Sie schoß vom Bug des Bootes steil in den Himmel, dicht gefolgt von den beiden Bronze-Echsen. Sebell vergaß, daß er an Deck stand und Menolly in den Armen hielt; er begleitete Kimi, spürte die Kraft ihres Fluges, war entschlossen, den Verfolgern zu entkommen. Sie sollten es nur wagen, sich ihr zu nähern!
    Nie hatten ihr die Schwingen so gehorcht wie heute. Nie war sie so hoch geschwebt, geglitten. Die Sonne umspielte ihren Körper, die Strahlen brannten in ihren Augen, als sie höher und höher stieg. Die Hitze war unerträglich. Sie zog die Flügel eng an den Körper, ließ sich ein Stück fallen und kreischte vor Begeisterung, als sie genau zwischen den beiden verwirrten Bronze-Echsen hindurchjagte.
    Einer von ihnen versuchte sie mit dem Schweif an sich zu reißen und geriet ins Taumeln, in seinem Flugrhythmus gestört. Sie gewann wieder an Höhe und kreuzte mit Hohngeschrei die Bahn des zweiten Verfolgers. Aber in ihrem Ehrgeiz, den Bronze-Echsen ihre Überlegenheit zu beweisen, kam sie dem Männchen zu nahe, und es stemmte eine Schwinge gegen die ihre. Einen Moment lang war ihr der Weg versperrt. Ehe sie sich von ihm lösen konnte, umschlang er sie mit dem biegsamen Hals. Gemeinsam stürzten sie dem schimmernden Meer weit unten entgegen.
    Auf dem winzigen Plankenrechteck, das in der Weite des Wassers wie ein Staubkorn wirkte, waren auch Sebell und Menolly verbunden, spürten die Leidenschaft der Echsen durch ihre Körper und Herzen pochen, erlebten die Freude, die Kimi und Taucher teilten.
    Das Klatschen des Segels riß Sebell aus seinen Träumen. Er setzte sich auf und spürte die kühle Brise an seiner Wange. Mühsam versuchte er sich zu orientieren. Menolly bewegte sich im Schlaf, aufgeschreckt von den gleichen Geräuschen wie er. Verwirrt öffnete sie die Augen. Sebell stützte sich auf einen Ellbogen und sah sie an. Langsam wich das Staunen, und die Erinnerung setzte ein. Sebell hielt den Atem an. Er hatte Angst vor Menollys Reaktion. Aber sie strich ihm mit einem zärtlichen Lächeln das Haar aus der Stirn.
    »Was hättest du sonst machen sollen, Sebell? Rocky und Taucher waren wild entschlossen.«
    »Es war nicht nur der Instinkt der Echsen«, wandte er hastig ein. »Das weißt du doch, oder?«
    »Natürlich weiß ich das, Sebell.« Ihre Finger strichen über seine Wangen und berührten seine Lippen.
    »Und ich liebe dich nicht weniger als den Meister.« Selbst in diesem Augenblick verbarg sie Sebell nicht ihre

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