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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die Eigenschaften und Vorzüge der Wurzeln, die sie ausgruben, verriet ihm, warum die Blätter nur von den kräftigsten Bäumen stammen und keine Brandstellen von Fäden haben durften, oder zeigte ihm Gräser, die nur im Schatten bestimmter Büsche gediehen. Sharra trug Wherlederkleidung – er dagegen besaß keinerlei Schutz gegen Dornen, Schiefer und Nesseln.
    Sie behandelte zwar seine zahllosen kleinen Wunden bereitwillig mit Heilsalbe, ließ aber keinen Zweifel daran, daß ein schmalgliedriger Halbwüchsiger die verborgenen Schlupfwinkel der kostbaren Pflanzen leichter ereichen konnte als sie selbst. Und Piemur tat alles, um in Sharras Augen gut dazustehen.
    Am ersten Abend entfachte sie ein kleines, aber sehr heißes Feuer. Sie zeigte ihm genau, welche Dschungelhölzer am besten brannten, und kochte ein herrliches Stew. Sein Beitrag war Fisch und der ihre ein Gemisch aus Knollengemüse und Kräutern. Die drei Feuer-Echsen verschlangen ihren Anteil ebenso gierig wie er den seinen.
    Es überraschte Piemur angenehm, daß Sharra keine Fragen mehr über seine Reise nach Süden oder seine angeblichen Schiffsgefährten stellte. Als sie lobend erwähnte, wie gut er mit Dummkopf zurechtkam, gestand er, daß er von einem Bergbauernhof im Norden stammte. Ansonsten schien Sharra jedoch fest entschlossen, ihm die Schönheiten und Vorteile des Südens näherzubringen. Sie erzählte ihm von Entdeckungsfahrten flußaufwärts, die in einem trügerischen, sehr gefährlichen Sumpfland von ungeheurer Ausdehnung geendet hatten. Die Erforscher hatten sich nach langem Zögern zur Umkehr entschlossen, solange die Gegend nicht aus der Luft erkundet war; aber sicher dauerte es noch lange, ehe einer der Alten Langeweile verspürte und sich gnädig bereiterklärte, diesen Ausflug zu unternehmen.
    Piemur störte es, daß Sharra immer so geringschätzig von den Drachenreitern sprach. Er begriff, daß sie die Alten vom Süd-Weyr meinte, und er hätte ihr gern von N’ton und seinen Taten erzählt, damit sie den Unterschied erkannte. Aber er mußte schweigen, um kein Mißtrauen zu erwecken – und das war, als beginge er einen Verrat an dem Weyrführer von Fort.
    Sharra hatte eine leichte Decke in ihrem Gepäck, die sie nachts bereitwillig mit Piemur teilte. Sie wies ihn auch auf einen Strauch hin, dessen breite, fleischige Blätter eine bequemere Unterlage boten als die elastischen Zweige, die er bisher benutzt hatte.
    Sharra wußte wirklich eine ganze Menge. Sie gab Piemur den Rat, Dummkopf mit einer bestimmten Pflanze zu füttern, die ihrer Ansicht nach ein guter Muttermilch-Ersatz war. Piemur hatte keine Ahnung gehabt, daß Dummkopf auf der Suche nach diesem Nährstoff sämtliche Pflanzen anknabberte, die ihm vor die Schnauze kamen.
    Am zweiten Tag, nach einer leichten Mahlzeit aus Früchten und in der Asche gebackenen Knollen, setzten die beiden ihren Weg nach Süden fort. Der dichte Wald öffnete sich gelegentlich, und auf den weiten, hellen Lichtungen grasten Herdentiere und Renner, die beim Anblick der Menschen sofort die Flucht ergriffen. Gegen Mittag des nächsten Tages hatten sie höheres Gelände erreicht, bis sie plötzlich an einer Hügelkante standen, von der das Land abrupt ein Stück in die Tiefe abfiel. Zu ihren Füßen erstreckte sich bis hin zum schimmernden Horizont ein riesiges Sumpfland, geädert mit schwarzen Wasserläufen, die sich um kleinere Landinseln mit hohen, starren Schopfgrasbüscheln schlängelten.
    »Du bist mir genau im rechten Moment begegnet, Piemur«, meinte Sharra. »Zu zweit können wir weit mehr Gräser schneiden und ein Riesenfloß bauen, mit dem wir unsere Ernte dann flußabwärts schaffen.«
    Sie lachte.
    »Selbstverständlich warten wir so lange, bis wir sicher sind, daß die anderen ihre Heilsalbe in Bottiche abgefüllt haben. Paß auf!«
    Sie ritzte mit dem Messer eine Karte in den Sand zu ihren Füßen und erklärte ihm, was sie als nächstes tun würden. Der dritte große Kanal zu ihrer Rechten war der Hauptfluß, der bis ans Meer führte. Soviel wußte man durch die frühere Expedition. Zwischen der Hügelkante, auf der sie sich befanden, und jenem dritten Wasserlauf gab es eine Menge Inseln mit dem kostbaren Schopfgras. Die Wasseradern dazwischen mußten sie entweder durchwaten oder durchschwimmen.
    Die Feuer-Echsen würden ihnen helfen, die Wasserschlangen zu vertreiben, die sich gern um den Arm oder das Bein eines Menschen wanden und ihm das Blut abschnürten. Piemur wollte nicht glauben,

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