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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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daß Wasserschlangen derart gefährlich sein konnten, aber Sharra zeigte ihm eine feine Spur punktförmiger Narben am linken Arm, wo einen Schlange ihre unzähligen Schuppen eingedrückt hatte. Allerdings nicht an diesem Fluß, versicherte Sharra, und als sie sein Mitleid spürte, fügte sie hinzu, daß die Narben mit der Zeit ganz verschwinden würden. Dann schlug sie vor, daß sie Dummkopf auf den Schultern über das Wasser tragen könnte, da sie ein Stück größer war als er.
    Auf jeder Grasinsel, die sie erreichten, schnitten sie die fedrigen Schöpfe mit den wertvollen Samenkapseln ab und schnürten die harten langen Halme zu Bündeln, aus denen später das Floß entstehen sollte. Sharra erklärte ihm, daß die Stengel zwar nach und nach Wasser aufsogen, daß ein Floß aber lange genug hielt, um sie bis an die Küste zu tragen. Das Mark der Graspflanze, dicht über dem Wurzelballen, war der wichtigste Teil. Man trocknete es und zerrieb es zu einem Pulver, das die beste bisher bekannte Medizin gegen Fieber darstellte, besonders gegen das Feuerfieber, von dem Piemur noch nie etwas gehört hatte. Sharra erklärte ihm, daß diese ansteckende Krankheit allem Anschein nach nur im Süden auftrat und da nur zu Beginn des Frühlings. Man vermutete, daß die Gezeiten die Krankheitserreger mitbrachten, und so mied man die Strände während dieser Periode.
    Piemur war zwar dem Salbengestank und den Wasserschlangen entkommen, aber er schuftete an Sharras Seite bestimmt ebenso hart wie damals auf Nabol – an jenem Tag, der in weiter Ferne lag und nichts mit dem Piemur zu tun zu haben schien, der einmal patschnaß und dann wieder von der Sonne geröstet im Sumpf stand und Schopfgras erntete.
    Am vierten Tag bauten sie das Floß aus mehreren Schichten harter Halmbündel zusammen. Die Enden wurden aufgebogen und mit Lianen umwickelt, so daß eine Art Boot entstand. In der Mitte blieb eine große Mulde für ihre kostbare Fracht und für Dummkopf.
    Sharra hatte ihre Feuer-Echsen dazu abgerichtet, allein zu jagen, wenn sie in der Wildnis unterwegs waren, und ihre Beute zum Lagerplatz zu bringen. Am Abend des vierten Tages schleppten sie das seltsamste Geschöpf an, das Piemur je gesehen hatte. Sharra nannte es einen Jagdwher. Es hatte schwache Ähnlichkeit mit den Wachwheren, jenen Nachttieren des Nordens, die bei Einbruch der Dunkelheit in den Burghöfen darauf achteten, daß keine Fremdlinge eindrangen. Allerdings war es ein gutes Stück kleiner als sie und erinnerte irgendwie auch an die Feuer-Echsen. Meer und Talla warfen das halbtote Ding mit begeistertem Geschrei vor Sharras Füße. Sie tötete es mit einem raschen Messerstich, nahm es aus und warf die Eingeweide weit hinaus in das schwarze Wasser; die Schlangen zerrten den Leckerbissen sofort in die Tiefe.
    »Sieht vielleicht nicht schön aus«, meinte sie, als sie Piemurs entsetzten Gesichtsausdruck sah, »schmeckt aber hervorragend. Wir bereiten eine Füllung aus jungen Knollen und Trieben und rösten es. Jeder Burgherr würde uns um diese Delikatesse beneiden.«
    Piemur blieb skeptisch, und Sharra fuhr fort: »Es gibt einen Menge fremdartiger Geschöpfe in diesem Teil des Südens. Als ob sich sämtliche Tiere, die ihr im Norden kennt, irgendwie gekreuzt hätten. Ein Jagdwher ist weder Feuer-Echse noch Wachwher, denn Wachwhere sind tagsüber blind, während der hier die Sonne durchaus vertragen kann. Außerdem soll es bei uns weit mehr Schlangenarten als im Norden geben. Manchmal würde ich den Nordkontinent gern besuchen, um selbst all die Unterschiede zu sehen, aber dann …« – Sharra hob die Schultern, und ihre Blicke wanderten über das einsame, merkwürdig schöne Sumpfland mit seiner üppigen Vegetation – »ich gehöre einfach hierher. Ich habe noch viel zu wenig vom Süden selbst erforscht und fange eben erst zu begreifen an, wie vielgestaltig er ist.«
    Sie deutete mit der blutverschmierten Messerspitze nach Süden.
    »Dort unten gibt es Berge, deren Gipfel immer in Schnee gehüllt sind. Ich weiß nicht, was Schnee ist, und ich kenne die Berge nicht, aber mein Bruder hat mir davon erzählt. Ich glaube, ich könnte die Kälte, die im Norden während des Schneewinters herrscht, nicht ertragen.«
    »Oh, das ist halb so schlimm«, beruhigte Piemur sie. Er war froh, daß sie ein Thema anschnitt, über das er Bescheid wußte.
    »Eigentlich regt die Kälte an. Und Schnee macht Spaß. In der kalten Jahreszeit muß man nicht ständig…«
    Er schluckte. Um ein Haar

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