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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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verhalten.« Das klang durch und durch verächtlich.
    »Gibt es Schwierigkeiten mit der Anpassung?« Sebells Stimme klang besorgt. Der Meisterharfner schickte seit langem besonders rastlose junge Leute aus dem Norden unauffällig zu Toric, wo sie eine Zeit des Übergangs verbrachten, ehe sie sich ein neues Leben aufbauten.
    »Alles in Ordnung«, entgegnete der Burgherr und winkte ab. »Entweder sie lernen, sich aus dem Schutz der Burg freizumachen, oder sie bleiben bei uns. Wer bleibt, kann allerdings nicht mit eigenem Land rechnen. Einige haben sich prächtig eingelebt«, fügte er widerwillig hinzu. Dann bemerkte er, daß Menollys Blicke immer wieder ängstlich zum Eingang wanderten.
    »Oh, ich habe meiner Königin befohlen, auch den Dschungel zu überfliegen. Es wird also eine Weile dauern, bis die Echsen zurückkommen.«
    Er erhob sich und holte aus dem nahe gelegenen Küchentrakt einen Korb mit gut gekühltem Obst.
    »Gekocht wird bei uns erst abends, wenn die schlimmste Hitze nachgelassen hat.« Er schnitt eine der saftigen Früchte auf und bot den beiden Besuchern die zartrosa Scheiben an.
    »Die Dinger bestehen vor allem aus Wasser – sie löschen den Durst am besten.«
    Sebell und Menolly waren eben mit der kleinen Zwischenmahlzeit fertig, als die Feuer-Echsen in den Raum geschossen kamen. Prinzeßchen und Kimi ließen sich sofort auf Menollys und Sebells Schultern nieder, während Rocky und Taucher auf der Tischkante landeten. Torics Königin übermittelte ihre Botschaft an den Burgherrn im Fluge. Ihre Augen glommen orangerot, ein Zeichen des Kummers.
    »Das hatte ich von Anfang an vermutet«, meinte Toric. »Meine Königin hat wirklich jeden Winkel nach seinen Spuren durchsucht.«
    Menolly schloß die Augen. Ihre Echsen übermittelten Bilder von endlosen Wäldern, verlassenen Stränden und Sandwüsten. »Die Echsen waren im Westen – an der Stelle, wo die Drachenreiter die Eierschalen entdeckten.« Sebell klammerte sich an jeden Strohhalm. »Aber wie ich Piemur kenne, ist er bestimmt nicht an einem Ort geblieben, wo man nach ihm Ausschau halten würde. Könnte er sich nach Osten gewandt haben und jetzt auf der anderen Seite des Süd-Weyrs sein?«
    Toric lachte trocken. »Er könnte überall sein. Der Süd-Kontinent ist groß … Aber ich bezweifle es. Ihr Nordländer geratet meist in Panik, wenn ihr einen Sporenregen im Freien überstehen müßt.«
    »Ach was, ich habe es auch geschafft!« fuhr Menolly auf. Ihre Miene verriet Verzweiflung. Sie merkte gar nicht, daß sie den Burgherrn ziemlich heftig angefaucht hatte.
    »Ausnahmen gibt es immer«, meinte Toric mit einer leichten Verneigung, als wolle er andeuten, daß ihm eine Kränkung ferngelegen habe.
    »Piemur hatte einen Trick, um die Echsen von Nabol zu verscheuchen«, sagte Sebell. »Er dachte ganz konzentriert ans Dazwischen, dann ergriffen sie die Flucht. Vielleicht ist ihm das auch bei unseren Echsen geglückt. Er konnte ja nicht wissen, daß wir nach ihm suchen. Aber eine Möglichkeit bleibt uns noch, um ihn aus seinem Versteck zu locken.«
    »Und die wäre?« fragte der Burgherr zweifelnd. In Menollys Augen leuchtete plötzlich neue Hoffnung.
    »Trommeln!« rief sie und nickte Sebell lebhaft zu. »Piemur wird ganz sicher auf eine Trommelbotschaft antworten!«
    »Trommeln?« Toric warf den Kopf zurück und lachte schallend.
    »Ganz recht.«
    Sebell fand Torics Heiterkeitsausbruch merkwürdig.
    »Wo befinden sich hier die Trommelhöhen?«
    »Wozu brauchten wir im Süden denn Trommelhöhen?«
    Die verwirrten Harfner brauchten eine Weile, bis sie verstanden. Die Trommelhöhen gehörten von altersher zu jeder Burg des Nordens, aber hier im Süden benötigte man sie wirklich nicht. Zugegeben, manche Höfe reichten inzwischen bis an den Insel-Fluß im Osten, aber Botschaften kamen per Schiff oder Feuer-Echsen schnell genug an.
    Als Sebell sich ungeduldig erkundigte, ob es denn gar keine Trommeln in der Burg gäbe, meinte Toric, daß sicher irgendwo ein paar Tanz-Tambourins herumlägen. Sie störten schließlich Saneter, den Burgharfner, aus seiner Mittagsruhe auf, und der Mann händigte ihnen die Instrumente aus. Es waren in der Tat nur Tanz-Tambourins, die keine nennenswerte Resonanz besaßen.
    »Also, ich finde, daß Botschaftstrommeln auch bei uns ganz nützlich wären, Toric«, meinte Saneter, »Vor allem, da die Alten unseren Nachrichten-Kode nicht kennen. Wenn ich es genau bedenke, habe auch ich inzwischen die Hälfte der Rhythmen

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