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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sonnengegerbten Haut schienen immun gegen solche Dinge. Sebell fühlte sich eigentlich zu erschöpft, um die Trommel zu bespannen. Aber Toric hatte ihm versichert, daß er eine Menge Häute besaß, die groß genug waren, um die Öffnung zu bedecken. (Auch die Herdentiere im Süden waren größer als ihre Artgenossen vom Nordkontinent.) Und der Harfnergeselle beschloß, ebenso lange durchzuhalten wie der Burgherr des Südens. Schließlich wollte er Piemur finden.
    Sie hatten die Trommel vor dem Eingang abgestellt, »damit die Sonne die Insekten verscheucht«, wie Toric erklärte, und der Burgherr betrachtete seine Gäste mit gerunzelter Stirn.
    »Mann, Sie leben nicht lange, wenn Sie so weiterschuften!« Toric deutete auf die Sonne, die tief im Westen stand.
    »Der Tag ist fast zu Ende. Die Trommel können Sie auch morgen fertigstellen. Was wir jetzt brauchen, ist ein tüchtiges Bad.« Er warf einen Blick zum Meer hinunter. »Das heißt, wenn ihr Harfner schwimmen könnt…«
    Menolly seufzte – einesteils erleichtert, daß Sebell endlich zu arbeiten aufhörte, andererseits empört, weil Toric immer wieder vergaß, daß sie am Meer aufgewachsen war und bestimmt besser schwimmen konnte als er. Sebell zögerte einen Moment lang, aber dann ging er auf Tones Vorschlag ein.
    Das Meerwasser war kühler, als sie vermutet hatten; es erfrischte und entspannte zugleich. Die vier Feuer-Echsen aus dem Norden umflatterten die Schwimmer begeistert; wenn Menolly allerdings zu lange tauchte, folgten sie ihr und zerrten sie an den Haaren wieder hoch.
    Plötzlich erschien auch Torics Königin, die sich bisher von dem wilden Geplansche ferngehalten hatte. Sie zeterte erregt und schien dem Burgherrn etwas mitzuteilen. Toric drehte sich um. Menolly und Sebell folgten seinem Blick und entdeckten drei Schiffe mit roten Segeln, die eben um die Landzunge der Bucht bogen.
    »Meine Leute kehren zurück!« rief Toric den Harfnern zu. »Ich erkundige mich nur rasch, ob alles nach Plan verlaufen ist. Bleibt ihr ruhig noch eine Weile im Wasser!«
    Und mit energischen Stößen schwamm er quer durch die Bucht, genau auf die Stelle zu, wo die Schiffe landen sollten.
    »Manchmal schafft mich der Mann!« seufzte Menolly und sah dem kraftstrotzenden Südländer mit einem Kopfschütteln nach.
    »Mich auch!«
    Sebell lachte und zog sie unter Wasser, bis die Feuer-Echsen ihr zu Hilfe kamen.
    Sie balgten so lange im Wasser umher, bis Menolly zum Aufbruch mahnte, weil sie befürchtete, daß sie den Rückweg zum Strand nicht mehr schaffen würden. Aber sie kamen sicher an Land, eskortiert von ihren Echsen, und lehnten sich einen Moment lang an die Hafenmauer, um Atem zu schöpfen, ehe sie die Stufen zur Burg erklommen.
    Toric hatte das Kommando beim Entladen der Schiffe übernommen. Seine hünenhafte Gestalt schien überall gleichzeitig aufzutauchen. Plötzlich sahen sie ein hochgewachsenes, dunkelhaariges Mädchen, das ihn beiseite winkte und ein langes Gespräch mit ihm führte.
    »Das muß Sharra sein, die Schwester von Toric«, sagte Menolly. Mehrere Feuer-Echsen kreisten über dem Kopf des Mädchens. Eine landete auf ihrer Schulter, und Menolly schüttelte den Kopf. »Die Kleinen sind gar nicht so scheu, wie ich dachte. Offenbar hat nur Toric seine Königin so streng erzogen.«
    Und dann hörten sie einen Laut, der sie lähmte: Eine geübte Hand schlug einen schnellen Rhythmus auf den neuen Trommelring. »Lehrling hier. Wer ruft?« Ein Stakkato beendete die Schlagfolge.
    »Das muß Piemur sein!« keuchte Menolly, und dann rasten die beiden Harfner die Rampe nach oben.
    »Was ist denn los?« schrie ihnen Toric nach.
    »Das war Piemur!« keuchte Sebell, ohne seine Schritte zu verlangsamen. Als sie jedoch den muschelbestreuten Platz vor dem Höhleneingang erreichten, sahen sie keine Menschenseele.
    Sebell legte beide Hände wie einen Trichter vor den Mund. »PIEMUR! WO BIST DU?«
    »Prinzeßchen! Rocky! Sucht ihn!« Menolly sah sich hilflos um.
    »SEBELL?«
    Der Name des Harfners drang als vielfaches Echo aus dem Innern der Höhle. Sebell und Menolly hetzten weiter. Auf halbem Wege kam ihnen eine braungebrannte, barfüßige Gestalt mit wild zerzaustem Haar entgegen.
    Menolly, Sebell und Piemur umarmten sich und begannen alle gleichzeitig zu reden. Plötzlich hieb eine winzige Goldechse mit dem Schnabel auf Sebell ein, und ein Renner-Fohlen stupste Menolly mit gesenktem Kopf gegen die Knie. Prinzeßchen, Taucher und Rocky verscheuchten die kleine Königin,

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