Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Moretas Wein!« protestierte Oklina und versuchte das Glas festzuhalten, aber B'lerion nahm es lachend an sich.
    »Moreta würde mich bestimmt nicht verdursten lassen. Ich trinke auf Sie und Ihre großen dunklen Augen!«
    Moreta merkte deutlich, daß Oklina bei B'lerions Komplimenten in Verwirrung geriet. Das junge Mädchen zählte sicher erst sechzehn Planetenumläufe. Man würde sie bald an einen Hofbesitzer oder Handwerksmeister im Osten oder Süden von Pern verheiraten, möglichst weit weg von Ruatha, um den Stammbaum stark zu erhalten. Wenn der Rote Stern weitergezogen war, hatte Oklina bestimmt schon eine große Kinderschar und würde nur noch verschwommen an dieses Fest zurückdenken. Oder sie erinnerte sich mit Freude an B'lerions Aufmerksamkeiten. Die Harfner spielten einen langsamen Tanz, und B'lerion führte das Mädchen aufs Podium.
    Die Bänke leerten sich, denn die getragenen Klänge lockten auch die älteren Gäste auf die Tanzfläche. An einem Ende der Tafel saß Lady Uma und hörte ernsthaft dem Geplauder einer protzig gekleideten Gutsbesitzerin zu. Als beide zufrieden zum Podium hin nickten, sah Moreta, daß Alessan mit einem jungen Mädchen tanzte. Wohl die Tochter der Gutsbesitzerin - eine Heiratskandidatin? Lady Umas schwaches Lächeln hatte etwas Berechnendes, und Moreta betrachtete das Mädchen genauer. Sie war hübsch, mit lockigem dunklen Haar, wirkte jedoch mit ihrem gezierten Augenaufschlag ziemlich albern. Moreta konnte sich nicht vorstellen, daß Alessan viel mit so einem naiven Ding anfangen konnte - vor allem jetzt, da er als Erbbaron von Ruatha unter den schönsten und klügsten Frauen des Kontinents wählen konnte. In diesem Moment bemerkte Moreta einen Bronzereiter von Fort am Rande der Tanzfläche. Sie war verblüfft, denn sie hatte geglaubt, daß S'peren nach Ista geflogen sei.
    »Ist das Fest auf Ista schon vorbei?« fragte sie ihn erstaunt.
    »Es war eher enttäuschend, nachdem sie das Tier weggeschafft hatten. Keine Rennen.« S'peren lächelte. »Und längst nicht so viele Gäste wie auf Ruatha.« Er nickte zur überfüllten Tanzfläche hin. »Die Leute waren nicht in Feststimmung. Es geht eine Krankheit in Igen, Keroon und Telgar um.«
    »Unter den Tieren?« Der rätselhafte Tod des Renners kam ihr plötzlich wieder in den Sinn.
    S'peren warf ihr einen erstaunten Blick zu. »Nein, unter den Menschen. Eine Art Fieber, wie ich hörte. Meister Capiam kümmert sich darum. Angeblich befand er sich auf Ista, aber ich sah ihn nirgends.«
    »Wie geht es den Weyrführern von Ista?« Mit F'gal und Wimmia hatte sie während ihres Aufenthalts im Ista-Weyr stets eine enge Freundschaft verbunden.
    »Gut. Sie lassen dich wie immer herzlich grüßen. Ach, da fällt mir noch etwas ein! Ein Tierheiler namens Talpan hat sich nach dir erkundigt. Er erzählte, daß er dich noch vom Hof deines Vaters her kennt.«
    Seltsam, dachte Moreta, nachdem sie noch ein paar höfliche Worte mit S'perens Begleitern gewechselt hatte. Heute war ihr erstmals seit vielen Planetenumläufen Talpan in den Sinn gekommen … und einige Stunden später erhielt sie ein Lebenszeichen von ihm.
    Der Tanz ging zu Ende, und sie hielt nach Alessan Ausschau. Er war ein so angenehmer Partner. Dann sah sie ihn auf dem Podium, an der Seite eines dunkelhaarigen Mädchens. Oklina? Als die Kleine sich umdrehte, erkannte Moreta, daß es eine Fremde war. Alessan tat ihr allmählich leid. Sie konnte sich noch gut erinnern, wie elend sie sich gefühlt hatte, kurz bevor Orlith zum entscheidenden Paarungsflug aufgestiegen war und ihr plötzlich sämtliche Bronzereiter von Pern den Hof machten.
    Moreta trank ihr Glas leer und begann nach einem Partner zu suchen. Als sie keinen entdeckte, schlenderte sie an den nächstbesten Weinausschank und ließ sich ihren Kelch nachfüllen. Ein Schluck - und sie schüttelte sich! Das war kein Benden-Wein, sondern der herbe Rebensaft von Tillek. Ein Blick auf die Ehrentafel zeigte ihr Alessan, flankiert von zwei hübschen Mädchen, eines davon mit prächtigem rotblonden Haar. Lady Uma war offensichtlich nicht untätig geblieben. Ein wenig enttäuscht suchte sich Moreta einen freien Hocker und lauschte den Harfnern, die jetzt mit Liedvorträgen begannen.
    Die erste Ballade hatte einen temperamentvollen Refrain, und die Weyrherrin sang ihn begeistert mit. Nach der zweiten Stufe spürte sie Orlith in ihren Gedanken.
    Gefällt dir der Gesang? fragte sie ihre Königin.
    Singen ist eine schöne Beschäftigung. Es

Weitere Kostenlose Bücher