Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Namengedächtnis.
    »Moreta?« Alessans Stimme klang unsicher. »Ah, da sind Sie ja!« rief er erleichtert und kam ein paar Schritte näher. »Ich sah, wie Sie vorhin die Flucht vor Tolocamp ergriffen. Ich komme beladen mit Speis und Trank. Störe ich?«
    »Überhaupt nicht, falls Sie an einen Schluck Benden-Wein gedacht haben! Das Zeug von Tillek, das Sie da ausschenken lassen, ist nicht schlecht, aber …«
    »Aber es hält den Vergleich mit Benden nicht aus, ich weiß. Hoffentlich haben Sie das keiner Menschenseele verraten …«
    »Damit sich alle auf den kostbaren Tropfen stürzen? Beim Großen Ei, ich werde mich hüten! Und Sie haben noch mehr von dem knusprigen Wherhuhn mitgebracht? Meine Hochachtung vor Ihren Köchen! Hier, machen Sie es sich bequem!« Sie schob ihm einen Sattel zu und reichte ihm dann das leere Glas. »Ich bin am Verdursten.«
    »Ich habe gleich den ganzen Schlauch mitgebracht.« Alessan schenkte vorsichtig ein.
    »Aber sicher müssen Sie ihn mit Ihren Freunden teilen.«
    »Sagen Sie das noch einmal …« Alessan traf Anstalten, ihr das gefüllte Glas wieder abzunehmen.
    »Das war unfair von mir. Sie taten nur Ihre Pflicht als Gastgeber …«
    »Aber das gründlich! Von jetzt an nehme ich mir die Freiheit, das Fest zu genießen.«
    »Das können Gastgeber selten.«
    »Meine Mutter hat mir mit viel Geschick …«
    »… und Eifer …«
    »… jedes heiratsfähige Mädchen im Westen vorgeführt, und ich habe brav mit jeder der Damen getanzt. Reden kann man allerdings mit den wenigsten. Übrigens - wer ist der Bronzereiter, der Oklina nicht mehr losläßt? Kann man sich auf ihn verlassen?«
    »B'lerion ist ein liebenswerter Mensch, den ich sehr schätze. Aber weiß Oklina, daß Drachenreiter selten feste Bindungen eingehen?«
    »Wie jedes Mädchen auf Pern«, entgegnete Alessan trocken.
    »Ich kenne B'lerion seit vielen Planetenumläufen«, setzte Moreta hinzu. Es sprach für Alessan, daß er seiner Schwester Kummer ersparen wollte.
    Sie aßen schweigend, und Alessan schien nicht weniger hungrig zu sein als sie. Plötzlich stimmten, die Harfner einen neuen Tanz an, einen temperamentvollen Rhythmus, bei dem die Partnerin gehoben, herumgewirbelt und wieder aufgefangen werden mußte.
    Moreta erkannte die Herausforderung in Alessans Augen: Im allgemeinen nahmen nur die jungen, beweglichen Leute an diesem akrobatischen Tanz teil. Moreta lachte leise. Sie war weder ein schüchternes, unsicheres junges Ding noch eine der müden Burg-Matronen, die nach allzu häufigem Kindersegen matt und ohne jede Vitalität waren. Als Kampfreiterin nahm sie es mit jedem Tänzer auf. Orlith ermutigte sie.
    So stellte sie ihr Tablett ab, gab Alessan die Hand und betrat an seiner Seite die Tanzfläche, wo eben die ersten Tänzer zu Fall gekommen waren und nun den gutmütigen Spott der Zuschauer ertragen mußten.
    Moreta und Alessan blieben das einzige Paar, das den wilden Tanz unversehrt überstand. Tosender Beifall belohnte ihre Geschicklichkeit. Atemlos und ein wenig schwindlig von den schnellen Drehungen, trat Moreta an den Rand des Podiums. Jemand drückte ihr ein Glas Wein in die Hand, und noch vor dem ersten Schluck wußte sie, daß es der köstliche Weiße von Benden war. Alessan stand mit glühendem Gesicht und schweratmend von der Anstrengung neben ihr, aber ebenso begeistert und gelöst wie sie.
    »Beim Ei, mit dem richtigen Partner zeigst du deine wahren Talente, Moreta!« rief Falga und gesellte sich zu ihnen. »In solcher Form habe ich dich noch nie erlebt. Alessan, das hier ist mein schönstes Fest seit vielen Planetenumläufen. Damit übertreffen Sie sogar Baron Leef, dessen gesellige Zusammenkünfte ich immer zu schätzen wußte. S'ligar wird es bedauern, daß er nicht mit herkam.«
    Die Drachenreiter in Falgas Begleitung prosteten Alessan zu.
    »Wir sehen uns hoffentlich in Crom wieder, Moreta«, meinte Falga, ehe sie sich zum Gehen wandte. Die Harfner spielten eine sanfte alte Melodie an.
    »Können Sie sich überhaupt noch rühren?« flüsterte Alessan.
    »Aber ja.« Moreta schaute unauffällig in die Richtung, in die seine Blicke schweiften, und sie sah, daß Lady Uma ein junges Mädchen zum Podium schleppte.
    »Mir sind heute schon genug Heiratskandidatinnen auf die Zehen gestiegen«, seufzte er und führte sie auf die Tanzfläche, ohne auf Lady Umas finstere Miene zu achten.
    Alessan zog sie eng an sich, und sie gaben sich der wiegenden Musik hin. Moreta pochte immer noch das Blut in den Schläfen,

Weitere Kostenlose Bücher