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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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in Fort … sie alle scheinen die Epidemie überstanden zu haben.«
    »Und in den Burgen, Höfen und Gilden?« Er hatte Angst vor ihrer Antwort und ballte die Finger kraftlos zu Fäusten.
    »Im Moment führt Fortine die Heilerhalle. Boranda und Tirone unterstützen ihn dabei.« Capiam erkannte an ihrem Tonfall, daß er ihr keine weiteren Informationen entlocken würde.
    »Was suchst du eigentlich in meinem Zimmer?« fragte er gereizt. »Du weißt …«
    »Ich weiß, daß du das Husten-Stadium erreicht hast. Ich bringe dir einen Saft, der die Anfälle lindert.«
    »Woher weißt du, was ich in meinem Falle verschreiben würde?«
    »Der Narr, der sich selbst behandelt, hat nur einen Narren als Patienten.«
    Capiam wollte über ihre Antwort lachen, aber der Versuch endete mit einem schmerzhaften Hustenanfall; als er vorbei war, rollten dem Meisterheiler Tränen über die Wangen.
    »Ein schönes Gemisch aus Schwarzwurz, Süßstoffen und etwas Salbenkraut, um die wunde Luftröhre zu betäuben. Es müßte den Hustenreiz dämpfen.« Sie stellte den dampfenden Krug auf seinen Tisch und zog sich mit ein paar schnellen Schritten an die Tür zurück.
    »Du bist eine tapfere, mitleidige Seele, Desdra«, meinte er, ohne auf ihr sarkastisches Nasenrümpfen zu achten.
    »Das täuscht - ich handle durchaus mit der nötigen Feigheit. Wenn es irgendwie geht, möchte ich mir nämlich die Qualen ersparen, die du durchgemacht hast.«
    »Bin ich so ein schwieriger Patient?« fragte Capiam trostbedürftig.
    Er nippte an dem Gebräu.
    Desdra zuckte mit den Schultern.
    »Ich nehme an, daß sich bis jetzt keine Hinweis auf diese seltsame Krankheit in den Archiven gefunden hat.«
    »Meister Tirone bezieht sämtliche Lehrlinge, Gesellen und Meister in die Suche mit ein. Sie gehen die Aufzeichnungen der letzten zweihundert Planetenumläufe um jeweils ein Jahrzehnt zurück …«
    Capiam stöhnte und mußte erneut husten, bis ihm jeder Knochen im Leib weh tat. Er hörte Desdra in seinem Medizinschrank kramen.
    »Ich habe hier eine aromatische Salbe gesehen. Vielleicht hilft es, wenn du sie auf die Brust reibst. Den Saft hast du zum Großteil verschüttet.«
    »Wirf her! Ich reibe mich selbst ein!«
    »Ich hatte gar nicht die Absicht, mich zu opfern. Pfui! Das räumt deine Nase bis zur Stirnhöhle hinauf frei!«
    »Völlig unnötig.« Capiam konnte die scharfe Salbe bis ans Bett riechen. Merkwürdig, wie empfindlich der Geruchssinn bei dieser Krankheit reagierte! Erschöpft von dem letzten Hustenanfall, ließ er sich in die Kissen sinken.
    »Spürst du neben dem Husten auch eine starke Müdigkeit?«
    »Starke Müdigkeit?« Capiam lächelte gequält. »Totale Erschöpfung! Mein Körper ist wie Blei. Und so geschwächt, daß ich nicht einmal einen Krug heben kann, ohne die Hälfte des Inhaltes zu verschütten! Ich war noch nie im Leben so entsetzlich geschafft …«
    »Oh, dann hast du das Schlimmste dieser Krankheit hinter dir!«
    »Wie tröstlich!« Seine Energie reichte gerade noch für Sarkasmus.

    »Wenn …« Sie betonte das erste Wort. »… deine Aufzeichnungen stimmen, müßte es dir ab morgen besser gehen. Das heißt, falls wir es schaffen, dich hier im Bett festzuhalten und Zweitinfektionen zu vermeiden.«
    Das Weidensalz begann zu wirken. Er spürte ein leises Summen im Kopf. Eben wollte er Desdra ein Kompliment über ihren Hustensaft machen, da erschütterte ihn der nächste Anfall.
    »Mit der frohen Kunde lasse ich dich jetzt allein«, meinte Desdra, winkte ihm zu und verließ den Raum.
    Capiam preßte beide Hände gegen die wunde Kehle.
    Er hoffte von ganzem Herzen, daß Desdra vorsichtig war. Er wollte auf gar keinen Fall, daß sie die Krankheit bekam. Warum hatten diese verdammten Seeleute das Katzenvieh nicht absaufen lassen? Neugier hatte schon immer ins Verderben geführt.
Kuppenfels-Konferenz, 14.03.43
    In den Ebenen von Keroon, weitab von jeder menschlichen Siedlung, hatte ein Erdbeben in grauer Vorzeit einen Granitbuckel aufgeschoben. Der auffallende Kuppenfels diente den Jungreitern oft als Orientierungshilfe bei ihren Übungsflügen. Nun aber wurde er zum Schauplatz einer ungewöhnlichen Begegnung: Die Weyrführer von Pern trafen sich, um über das Geschick des Planeten zu beraten.
    Die mächtigen Bronzedrachen landeten beinahe gleichzeitig und bildeten einen großen Kreis an der Südflanke des Felsens. Die Reiter stiegen ab und gingen zögernd noch etwas näher an den Kuppenfels heran, bis K'dren von Benden, den der Humor

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