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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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während sich die Weyrherrin hastig erhob, sah sie die Staubwolken, die bei der Landung der Tiere vom Boden aufstiegen.
    Alle sind heil und gesund, berichtete Orlith. Kadith meint, der Sporenregen sei ohne weitere Zwischenfälle zu Ende gegangen. Aber Sh'gall ist wütend, weil ihn kaum Bodentrupps unterstützten.
    »Keine Bodentrupps!« erklärte sie den Männern an ihrer Seite warnend.
    Sh'gall kam durch den Staub direkt auf Moreta zu. In einigem Abstand folgten die Reiter seines Geschwaders, während die Drachen sich zu ihren Felsensimsen in der Höhe begaben. Die Miene des Weyrführers wirkte so drohend, daß K'lon, Curmir und F'neldril taktvoll beiseite traten.
    »Crom hat keine Bodentrupps geschickt!« schrie Sh'gall und feuerte Handschuhe, Helm und Schutzbrille so heftig auf einen der Tische, daß ein Teil der Sachen zu Boden schlitterte. »Nabol kam mit zwei Mannschaften an, aber erst nachdem Leri dem Baron ernste Folgen angedroht hatte! Dabei hat die Krankheit weder Crom noch Nabol erreicht. Faule, dumme, starrköpfige Gebirgler! Sie benutzen diese Seuche als Ausrede, um sich vor ihren Pflichten zu drücken. Wenn unser Weyr ausrückt, um die Fäden zu bekämpfen, dann sollen sie gefälligst auch ihren Teil beitragen! Und ich werde mich mit Meister Capiam unterhalten müssen! Diese ständigen Trommelbotschaften machen uns die Burg- und Hofbesitzer kopfscheu.«
    »Wir haben eine neue Unglücksnachricht«, begann Moreta. Es war jetzt nicht die Zeit, ihm die Dinge schonend beizubringen. »Unter den Reitern von Igen und Telgar gibt es viele Kranke. Möglicherweise können die Weyr ihre Pflichten nicht wie sonst erfüllen.«
    »Unser Weyr wird kämpfen, solange ich etwas zu sagen habe!« Sh'gall funkelte sie an, als hätte sie ihm widersprochen. Dann wirbelte er herum und wandte sich den Leuten zu, die an den Tischen des Speisesaals saßen. »Habe ich mich klar genug für alle ausgedrückt? Der Fort-Weyr tut seine Pflicht!«
    Seine Rede wurde von einem Laut überlagert, den jeder Reiter fürchtete: dem schrillen, nervenzerrenden Kreischen von Drachen, das den Tod eines Artgenossen verkündete.
    Ch'mon, der Bronzereiter von Igen, war am Fieber gestorben, und sein Drache Helith hatte sich gleich darauf ins Dazwischen gestürzt. Es war der erste von zwei Todesfällen in Igen; im Lauf des Abends ereigneten sich in Telgar fünf weitere. Der Fort-Weyr befand sich in einem Schockzustand.
    Leichenblaß schleppte Sh'gall den Harfner mit in die Turmstube und gab ihm den Befehl, in der Heilerhalle nach dem jüngsten Stand der Dinge zu fragen. Curmir leitete die Botschaft mit dem Trommelcode für ›äußerst dringend‹ ein. Die Aufregung des Weyrführers steigerte sich noch, als er von Fortine erfuhr, daß die Epidemie inzwischen den gesamten Kontinent erfaßt hatte. Als Medikamente empfahlen sie fiebersenkende, aber keine schweißtreibenden Mittel, kleine Dosen von Akonit bei Herzbeschwerden, Weidensalz oder Fellissaft gegen Kopfschmerzen sowie Schwarzwurz, Tussilago oder sonstige Hausmittel gegen den Husten. Sh'gall ließ von Curmir eine persönliche Stellungnahme des Meisterheilers anfordern. Die Heilerhalle bestätigte zwar den Eingang der Nachricht, aber es folgte keine Antwort.
    »Seid ihr sicher, daß K'lon diese Krankheit hatte?« fragte er, während er zurück zu den Unteren Höhlen stürmte. Seine Stimme überschlug sich vor Erregung, und er funkelte den blauen Reiter so wütend an, daß der entsetzt zurückwich. »Womit hat ihn Berchar behandelt?« Er schoß auf Moreta zu und blieb drohend vor ihr stehen. »Weißt du, welche Mittel K'lon bekam?«
    »Nach S'gors Worten genau diejenigen, die Meister Fortine vorschlägt. Und K'lon ist wieder gesund!«
    »Aber Ch'mon starb!«
    Irgendwie schien er ihr die Schuld daran zu geben.
    »Die Krankheit hat uns im Griff, Sh'gall«, entgegnete Moreta und sammelte Kraft aus jener inneren Quelle, die Orlith hieß. »Was immer wir jetzt reden oder tun - an dieser Tatsache kommen wir nicht vorbei. Niemand verlangte von uns, an diesen Festen teilzunehmen.« Sie merkte, daß einige der umstehenden Reiter nickten. »Aber die meisten von uns genossen den Tag.«
    »Und das hier ist dabei herausgekommen!« Sh'galls Körper zitterte vor Wut.
    »Wir können das Geschehene nicht rückgängig machen, Sh'gall. Nur - K'lon überlebte die Seuche, so wie wir heute den Kampf gegen die Sporen überlebten und wie die Drachenreiter seit dem Wiedererscheinen des Roten Sterns jeden Kampf gegen die

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