Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern
Kämpfern wieder auf die Beine zu helfen.« Ihre Stimme klang freundlich, aber sie beobachtete K'lon mit scharfen Augen. »Was gibt es Neues in den Gildehallen?«
K'lons Miene hellte sich auf. »Erstmals bringe ich gute Nachrichten. Meister Capiam befindet sich auf dem Weg der Besserung. Der Meisterheiler ist noch sehr geschwächt, aber er flucht bereits wieder. Desdra meint, sie wird ihn noch festbinden müssen, damit er das Bett nicht zu früh verläßt. Er läßt sich bereits ganze Stapel von Aufzeichnungen aus den Archiven kommen. Und noch etwas …« K'lon schien die Müdigkeit mit Gewalt beiseitezuschieben. »Er ist ganz fest davon überzeugt, daß die Krankheit selbst nicht zum Tod führt!
Die Menschen sterben an Folgeinfektionen wie Lungenentzündung, Bronchitis und sonstigen Erkrankungen der Atemwege. Wenn man das vermeiden kann, wird alles gut.« Dann lief ihm ein Schatten übers Gesicht. »Aber in den Burgen ist diese Vorsorge einfach nicht möglich. So viele Menschen auf so engem Raum zusammengepfercht … und keine Ausweichmöglichkeiten … vor allem jetzt nicht, wo es wieder Stein und Bein friert. Die Barone hätten die Patienten am liebsten in Zelten untergebracht. Die dünnen Häute eignen sich vielleicht für ein Fest, aber niemals für Kranke! Ich war überall, selbst auf abgelegenen Höfen, wo man nichts von der Seuche wußte. Die Leute dachten, nur sie hätten Probleme …« Er schlug die Hände vor die Augen und stöhnte.
»A'murry?« fragte Leri leise.
K'lons Kummer durchbrach die Schranken, die er sich mühsam auferlegt hatte.
»Er leidet an einer Brustfellentzündung. Eine der Frauen, die ihn pflegte, war stark erkältet.« Die Anklage in seinen Worten war nicht zu überhören.
»Von Fortine bekam ich Schwarzwurzsalbe und eine Mixtur, die er selbst zusammengestellt hatte. Ich gab A'murry eine Dosis, und der Husten schien in der Tat nachzulassen. Außerdem rieb ich ihm Brust und Rücken dick mit der Salbe ein.« Ängstlich sah er die beiden anderen an. »Ich muß wieder zu A'murry. Wann immer ich kann! Er darf doch nicht an der Krankheit sterben, mit der ich ihn ansteckte! Und sagt bitte nicht, es reicht, wenn Rogeth und Granth in Verbindung bleiben! Ich muß mich selbst um A'murry kümmern.« K'lons Gesicht verzerrte sich. Er sah so aus, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen. Um seine Erregung zu meistern, nahm er einen tiefen Zug von dem heißen Klah. »Das tut gut«, sagte er mit einer leichten Verbeugung zu Leri hin. »Aber zurück zu den Gilden …«
Er stockte, blinzelte erstaunt, und dann sackte sein Kopf zur Seite. Leri gab S'peren einen Wink.
»Genau im richtigen Augenblick«, meinte sie, als S'peren den Reiter auffing. Sie nahm ihren Fellumhang von den Schultern. »Wickle ihn damit ein und schieb ihm ein Kissen in den Nacken. Er wird jetzt mindestens zwölf Stunden schlafen. Holth, sei ein Schatz und sag Rogeth, daß er in seinen Weyr zurückkehren und sich gründlich ausschlafen soll.« Sie stupste die Flanke der Königin an. »Du horchst auf Nachricht von Granth!«
»Und wenn er nun gebraucht wird?« fragte S'peren, während er K'lon ein bequemes Lager bereitete. »Von der Gilde oder von A'murry?«
»Obwohl A'murry schwer krank ist, kann ich nicht zulassen, daß K'lon die Quarantänebestimmungen bricht«, erklärte Leri. »Ich muß mir später eine Strafe für ihn ausdenken, denn er hat eindeutig gegen meinen Befehl verstoßen. Und da er in der Hauptsache den Transport von Medikamenten und von Heilern übernimmt, können wir auch andere Boten einsetzen. Jungreiter zum Beispiel. Die werden sich tapfer und wagemutig vorkommen und doch genügend Respekt vor der Epidemie haben, um nicht zu nahe an die Kranken heranzugehen. Päckchen lassen sich an vorher vereinbarten Stellen abwerfen, ohne daß es zum direkten Kontakt kommt. Das gleiche gilt für Botschaften. Die Jungen werden diesmal eben keine markanten Felsformationen ansteuern, sondern Orientierungsfähnchen. Eine gute Übung!« Leri warf einen nachdenklichen Blick auf den schlafenden K'lon. »Aber jetzt verbreitest du am besten die Nachricht, die er von der Heilerhalle mitgebracht hat: daß diese Epidemie nicht zum Tod führt. Wir müssen noch stärker als bisher auf unsere Genesenden achten. Wer auch nur das geringste Anzeichen einer Erkältung hat, wird von der Krankenpflege ausgeschlossen.«
»Es ist schwer genug, überhaupt Pfleger zu finden«, stellte S'peren fest.
»So! Dann frag die Feiglinge mal, wer
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