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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sein würde, sich auf seine Kosten durchfüttern und pflegen zu lassen. Tirone ist unheimlich wütend auf Tolocamp. Er möchte seine Harfner aussenden, aber der Burgherr verweigert ihnen die Rückkehr. Der Mann läßt sich nicht davon überzeugen, daß die Harfner einer Infektion aus dem Wege gehen können. Er sieht die Epidemie als eine Art Nebel, der aus den Wiesen, Bächen und Felsspalten aufsteigt und alles einhüllt …«
    Desdra versuchte ihn wohl aufzuheitern, denn im allgemeinen war sie nicht klatschsüchtig.
    »Ich hatte doch eine Quarantäne angeordnet!«
    Desdra zog die Nase kraus. »Stimmt! Tolocamp überrumpelte Alessans Bruder, als der junge Burgherr krank wurde. Seitdem klagt er ununterbrochen, daß er seine geliebte Gemahlin und die zarten Töchter in den Fängen der Epidemie auf Ruatha zurücklassen mußte!« Desdra schüttelte den Kopf. »Als ob er oder Lady Pendra das nicht absichtlich getan hätten! Die jungen Damen rissen sich darum, Alessan zu pflegen.«
    »Wie ist die Lage im Fort-Weyr und auf Ruatha?«
    »K'lon berichtet, daß es Moreta den Umständen entsprechend gut geht.
    Berchar leidet vermutlich an einer Lungenentzündung, und neunzehn Reiter - einschließlich Sh'gall - sind an ihre Lager gefesselt. Ruatha scheint besonders hart betroffen. Fortine hat Freiwillige auf die Burg geschickt. Aber jetzt trink deine Suppe, ehe sie kalt wird! Ich habe unten eine Menge zu tun und kann hier nicht ewig herumstehen.«
    Capiam merkte, daß seine Hand stark zitterte, als er den Becher nahm.
    »Und sowas wirft mit Kissen!« stellte Desdra trocken fest.
    Er hob das Gefäß mit beiden Händen an die Lippen, ohne einen Tropfen zu verschütten. »Was hast du da hineingemischt?« fragte er nach dem ersten Schluck.
    »Eine Prise von diesem und eine Spur von jenem. Ich möchte ein paar Stärkungsmittel ausprobieren. Wenn sie bei dir anschlagen, mache ich einen ganzen Bottich von dem Gebräu.«
    »Es schmeckt miserabel.«
    »Aber es ist nahrhaft. Beeil dich!«
    »Ich ersticke an dem Zeug!«
    »Wenn du jetzt nicht trinkst, hole ich Nerilka, Tolocamps dürre, langbeinige Tochter! Sie wartet nur darauf, dich pflegen zu dürfen.«
    Capiam fluchte, aber er trank den Becher leer.
    »So, das klingt schon sehr viel besser«, meinte sie lachend und zog die Tür hinter sich zu.
    * »Glaubst du vielleicht, mir gefällt es?« erkundigte sich Leri bei S'peren. »Aber alte Drachen besitzen ein gutes Gleitvermögen. Deshalb fliegen Holth und ich bei Fädeneinfall auch immer noch im Königinnengeschwader mit.« Leri tätschelte liebevoll Holths Flanke. »Es sind vor allem die Finger- und Ellbogengelenke, die verhärten, so daß in der Flügelspitze kein Gefühl mehr für waghalsige Flugmanöver ist. Das Gleiten dagegen erfolgt aus dem Schultergelenk. Kostet kaum Mühe bei unseren Windverhältnissen. Warum mußte es zu allem anderen so verdammt kalt werden? Regen ließe sich leichter ertragen und wäre der Jahreszeit besser angemessen.« Leri zog den Fellumhang enger um die Schultern. »Ich möchte den Jungreitern diese Routinearbeiten nicht anvertrauen. Die wollen immer nur große Taten vollbringen - wie der junge T'ragel, der damals auf dem Bergkamm Millimeter neben Moreta landete. Hm, L'bol geht es also nicht sehr gut?«
    »Er hat zwei Söhne verloren.« S'peren schüttelte traurig den Kopf, ehe er einen Schluck von dem Wein nahm, den Leri ihm vorgesetzt hatte. S'peren weilte gern bei Leri, um ihr Bericht zu erstatten. Das erinnerte ihn an die Zeit, da L'mal auf Fort geherrscht und er selbst viele Stunden in diesem Weyr verbracht hatte. Er wartete unterbewußt darauf, L'mals kräftige Gestalt auftauchen zu sehen und seinen herzlichen Gruß zu vernehmen. L'mal hatte es verstanden, seine Leute selbst in schlimmen Zeiten zu trösten und zu ermutigen. Nun, wenigstens war Leri da, klug und aufmerksam wie eh und je. »Könnte Igen acht volle Geschwader stellen?«
    »Was?« Leri warf ihm einen erstaunten Blick zu. »Vermutlich nicht. Torenth übermittelte Holth, daß die eine Hälfte der Weyrbewohner krank ist und der Rest zumindest krank wirkt. Die verdammte Neugier … und dazu die viele Sonne da unten! Macht die Kerle träge und brennt ihnen den letzten Verstand aus den Köpfen! Gingen natürlich alle hin, um das Wundertier anzugaffen! Und merken jetzt erst, daß sie einen viel zu hohen Eintrittspreis gezahlt haben.« Sie las aufmerksam die Listen, die S'peren ihr überreicht hatte. »Tut mir leid, von den Namen ist mir kaum

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