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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Schritten den Korridor entlang auf sie zu. »Weißt du schon, wo wir landen?« Er schien begierig, ihr das Geheimnis unter vier Augen mitzuteilen.
    »Es hat ganze neun Minuten gedauert, bis die Neuigkeit im Umlauf war«, entgegnete sie kühl.
    »So lange?« Er hob die Schultern und schenkte ihr ein Lächeln, das er wohl für unwiderstehlich hielt. »Komm, darauf müssen wir trinken - nur wir beide, ja? Viel Zeit für private Dinge wird uns ohnehin nicht mehr bleiben.«
    Sie ließ sich nicht anmerken, wie sehr er ihr mit seinen Schmeicheleien auf die Nerven ging. Vermutlich war ihm gar nicht bewußt, wie abgedroschen seine Phrasen klangen. Drake traktierte jede nur halbwegs attraktive Frau an Bord mit seinen Aufmerksamkeiten, und im Moment hatte sie wenig Lust, sich sein unaufrichtiges Geschwätz anzuhören. Im Grunde war er ganz nett, und im Krieg hatte er sicher mehr als einmal seine Tapferkeit unter Beweis gestellt. Dann wurde ihr klar, daß ihre ganz und gar untypische Reizbarkeit eine Reaktion auf den plötzlichen Lärm, das Gedränge und die Nähe so vieler Menschen nach den letzten paar Jahren der Ruhe war. Keine Aufregung! befahl sie sich streng. Nur noch ein paar Tage, und dann bist du so mit dem Fliegen beschäftigt, daß dir weder der Lärm noch die Menschen etwas ausmachen!
    »Vielen Dank, Drake, aber Kenjo hat mich in«, - sie warf einen Blick auf ihr Handgelenk -, »fünf Minuten in den Simulatorraum bestellt. Ein anderes Mal vielleicht.«
    Um die überfüllten Gänge zu meiden, nahm sie die Notrutsche hinunter zum Flugdeck. An den Frachtstapeln vorbei schlenderte sie zur Admirals-Gig, der Mariposa. Das kompakte Fahrzeug mit den Deltaflügeln und der schmalen Pilotenzelle war zwar auch nicht sehr geräumig, aber im Moment war es dort ruhig und leer. Sallah drückte auf die Einstiegsentriegelung.
    Ihre nächste Wache, die Hundswache, teilte Sallah mit Kenjo Fusaiyuki, Viel zu tun hatten sie beide nicht, sie mußten nur reagieren, wenn durch irgendeinen Defekt die Programme ins Stocken gerieten. Sallah hackte auf der Tastatur herum und suchte nach etwas, um sich wachzuhalten, als sie bemerkte, daß Kenjo einen der kleineren Schirme seiner Computerstation aktiviert hatte.
    »Was hast du da?« fragte sie, ohne daran zu denken, daß Kenjo im allgemeinen nicht sehr mitteilsam war und über die Störung vielleicht ungehalten sein mochte.
    »Ich habe eben die Informationen über diesen exzentrischen Wanderstern dekodiert«, antwortete er, ohne aufzuschauen.
    »Meinst du den Planeten, über den die Astronomen ganz aus dem Häuschen gerieten?« fragte Sallah und grinste, weil ihr wieder einfiel, wie der sonst so gesetzte, pedantische Astronom Xi Chi Yuen mit vor Aufregung geröteten Wangen auf der Brücke herumgetanzt war.
    »Wahrscheinlich«, sagte Kenjo. »Er scheint wirklich einen kolossal exzentrischen Orbit zu haben, eher wie ein Komet als wie ein Planet, obwohl seine Masse auf Planetengröße schließen läßt, Schau!« Er gab eine Sequenz ein, die die Satelliten des Sternensystems von Pern in Beziehung zu ihrem Zentralstern und zueinander zeigte. »Den Berechnungen nach überschreitet er die normale Bahn des vierten Planeten und dringt im Aphel sogar in die Oortsche Wolke ein. Dieses System soll angeblich sehr alt sein, jedenfalls muß man das nach den EV-Protokollen annehmen, und da dürfte dieser Planet eigentlich keinen so unregelmäßigen Orbit haben.«
    »Es wurde auch vermutet, es könnte ein Irrläufer sein, den die Sonne von Rubkat angezogen hat.«
    Kenjo schüttelte den Kopf. »Das hat man inzwischen ausgeschlossen.« Er gab eine neue Kombination ein, und innerhalb von Sekunden war das Systemdiagramm von Gleichungen überlagert. »Sieh dir doch an, wie unwahrscheinlich das ist!« Er zeigte auf die blinkende neunstellige Wahrscheinlichkeitszahl. »In diesem Fall müßte er einer Kometenbahn folgen, die direkt ins System hineinführt, aber das ist nicht der Fall.« Er löschte den Bildschirm. »Ich finde nichts, was mit den anderen Planeten übereinstimmt. Ach ja, Kapitän Keroon vertritt die Ansicht, daß er vor etwa zehn hiesigen Zyklen von Rubkat eingefangen worden sein könnte.«
    »Nein, ich glaube, das hat Xi Chi Yuen ausgeschlossen. Er hat berechnet, daß er sich gerade jetzt knapp hinter dem Aphel befindet«, sagte Sallah. »Wie hat er sich noch ausgedrückt?« Es wollte ihr nicht einfallen.
    Kenjo griff bereits auf die betreffende Datei zu. »In seinem Bericht steht, daß der exzentrische

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