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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Planetoid vor kurzem aus der Oortschen Wolke ausgetreten sei und einen Teil der Wolkenmaterie mitgerissen habe.«
    »Er sagte auch, und daran kann ich mich ganz deutlich erinnern, daß wir in etwa acht Jahren ein ziemlich spektakuläres Meteoritenschauspiel bewundern könnten, wenn nämlich unsere neue Welt von den Ausläufern der Oort-Materie getroffen wird.«
    Kenjo schnaubte verächtlich. »Darauf könnte ich verzichten. Nachdem wir jetzt wissen, was tatsächlich da ist, halte ich nicht mehr besonders viel von diesem EV-Vorbericht. Diese Tupfen könnten doch Meteoreinschläge sein.«
    »Mir wird das keine schlaflosen Nächte bereiten.«
    »Mir auch nicht.« Kenjo sah mit verschränkten Armen zu, wie der Bericht weiter über den Bildschirm lief. »Yuen glaubt offenbar, daß dieser Plutokörper bei seinem exzentrischen, fast parabolförmigen Orbit das Sternensystem wieder verlassen oder in die Sonne stürzen könnte.«
    »Und die würde gar nicht viel davon merken, oder?«
    Kenjo schüttelte den Kopf, ohne mit dem Lesen aufzuhören. »Fest gefroren. Viel zu weit von Rubkat entfernt, bekommt nur auf einem kleinen Teil seiner Umlaufbahn ein wenig Wärme ab. Möglicherweise können wir einen Kometenschweif sehen, wenn er ganz in der Nähe ist.« Er verließ das Programm und tippte eine neue Zeichenfolge ein. »Die zwei Monde von Pern sind viel interessanter.«
    »Warum? Die wollen wir doch nicht kolonisieren. Außerdem können wir aus Treibstoffmangel nicht mehr als einen Flug zu den Monden machen, um die Relaisstationen aufzustellen.«
    Kenjo zuckte die Achseln. »Man sollte sich immer einen Fluchtweg offenhalten.«
    »Zu einem Mond?« Sallah war sichtlich skeptisch. »Aber Kenjo, wir sind so weit weg vom Rest der Welt, daß wir mit nichts und niemandem Streit haben. Laß es gut sein!« Sie sagte es freundlich, denn sie wußte, daß Kenjo im Krieg gegen die Nathi mehrmals nur ganz knapp mit dem Leben davongekommen war.
    »Alte Gewohnheiten legt man nicht so leicht ab«, murmelte er so leise, daß sie es fast überhört hätte.
    »Sicher. Aber jetzt können wir alle einen neuen Anfang machen.«
    Kenjo knurrte nur, zum Zeichen, daß er keine Lust hatte, das Gespräch fortzusetzen.
    Je mehr die Kolonistenschiffe ihre Geschwindigkeit reduzierten, desto größer wurde die Betriebsamkeit an Bord. Immer mehr Schläfer wurden aufgeweckt, die riesigen Frachträume wurden geöffnet und ihr Inhalt auf die Decks gebracht, bis auch die Zugangskorridore vollgestellt waren. Als die Fähren für die lange Reise verschlossen wurden, waren bereits die Teile des Landegitters und andere Dinge verladen, die man brauchte, um für die Massen von Material und Menschen, die die Kolonistenschiffe ausspucken würden, einen sicheren Landeplatz zu bauen. Am dringendsten war es, die nächste Ladung - landwirtschaftliche Maschinen und Vorräte - bereit zu haben, um sie sofort an Bord zu schaffen, wenn die Fähren zurückkehrten. Die Agronomen hatten versprochen, mit dem Pflügen anzufangen, ehe die nächste Transportfähre den Planeten erreichte.
    Die drei Schiffe verfügten zusammen über sechs Fähren: drei auf der Yoko, drei auf der Buenos Aires und eine, die speziell für den Transport von Vieh ausgerüstet war, auf der Bahrain. Sobald die Schiffe ihren Lagrange-Orbit erreicht hatten, sollte mit dem Entladen begonnen werden.
    Zwölf Stunden vor diesem Ereignis waren auch die letzten Schläfer reanimiert. Über das Gedränge wurde ausgiebig gemurrt. Viele waren der Ansicht, man hätte die unwichtigen Leute, besonders die kleinen Kinder, weiterschlafen lassen sollen, bis die Unterkünfte auf dem Planeten fertiggestellt waren. Aber trotz der Unbequemlichkeiten war Sallah der gleichen Ansicht wie die Gouverneurin. Alle sollten die Chance haben, das Ende der langen Reise mitzuerleben und zu sehen, wie ihre neue Welt sich im schwarzen Weltraum drehte. Es war ein phantastischer Anblick, Sallah konnte sich nicht davon losreißen und starrte auf jeden verfügbaren Schirm, sogar auf den winzigen in ihrer Kabine. Es war ihr gelungen, sich für die wichtigste Wache der ganzen Reise auf den Dienstplan setzen zu lassen.
    Hinterher behauptete Sallah stets im Brustton der Überzeugung, sie habe genau gewußt, wann die Yokohama ihren Orbit erreichte. Das große Schiff hatte seit Tagen abgebremst; das kurze Anspringen der Bremsraketen, die die Vorwärtsbewegung auf die Rotationsgeschwindigkeit des Planeten verringerten, war fast nicht wahrnehmbar gewesen.

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