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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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paar ganz besondere Tiere in den Samenbänken eingelagert.« Sie war sich dessen keineswegs sicher, aber irgendwie schien es angebracht, so etwas zu sagen.
    »Das möchte ich ihnen auch geraten haben. Man hat es uns versprochen. Ohne Pferde kommen wir nirgends hin, weil es hier keine Schwebefahrzeuge oder so was mehr geben soll.«
    »Und auch keine Gardai.« Sie grinste ihn verschmitzt an. Sie war eben erst dahintergekommen, daß er zum fahrenden Volk gehören mußte. Ihr Vater hatte erwähnt, daß einige von diesen Leuten unter den Kolonisten seien. »Keine Farmer, die euch von ihren Feldern verjagen, kein ›In vierundzwanzig Stunden müßt ihr weiterziehen‹, keine Straßen außer denen, die ihr euch selbst baut und - ach, so vieles, was ihr euch eigentlich wünscht, und nichts von den unangenehmen Dingen.«
    »Zu schön, um wahr zu sein«, bemerkte Sean zynisch.
    Plötzlich lärmte die Lautsprecheranlage im Garten los. »Der Aufruf für den Morgenflug ist bereits ergangen. Alle Passagiere werden gebeten, sich sofort in der Verladehalle auf Deck Fünf zu versammeln.«
    Wie eine Schildkröte zog sich Sean in die Schatten zurück.
    »He, bist damit etwa du gemeint?« Sorka bemühte sich, Seans Gesicht in der Dunkelheit zu erkennen, und glaubte zu sehen, daß er zögernd nickte. »Mann, hast du ein Glück, daß du schon so bald an die Reihe kommst. Am dritten Tag! Was ist los? Willst du nicht?« Sie ließ sich auf Hände und Knie nieder und spähte zu ihm hinein. Dann wich sie langsam zurück. Sie hatte oft genug zutiefst verängstigte Menschen gesehen, um zu begreifen, was mit Sean los war. »O Gott, ich würde am liebsten mit dir tauschen. Ich kann es gar nicht erwarten, runterzukommen. Ich meine, so lang ist der Flug doch gar nicht. Und es wird nicht anders sein als damals, als wir von der Erde auf die Yoko gebracht wurden«, fuhr sie fort, um ihn zu beruhigen. »Das war doch gar nicht so schlimm, oder?« Sie war so aufgeregt gewesen, obwohl sie wußte, daß man sie fast unmittelbar nach der Ankunft an Bord in Tiefschlaf versetzen würde, daß sie außer dem ersten Andruck beim Start gar nichts mitbekommen hatte.
    »Uns hat man eingeschläfert und dann erst raufgebracht.« Es war nur ein verängstigtes Gemurmel.
    »Gott, da habt ihr ja das Beste versäumt. Natürlich hat die Hälfte der Erwachsenen«, fuhr sie ein wenig herablassend fort, »beim letzten Blick auf das alte Terra geweint. Ich habe mir vorgestellt, daß ich Raumfahrerin Yvonne Yves bin, und mein Bruder Brian, der ist viel jünger als wir, aber er hat so getan, als sei er Raumfahrer Tracey Train.«
    »Wer ist das denn?«
    »Komm, Sean! Ich weiß, daß ihr alle Videoschirme in euren Wohnwägen hattet. Hast du dir niemals Abenteuer im Weltraum angesehen?«
    Jetzt zeigte er seine Verachtung ganz unverhüllt. »Das ist doch Kinderkram.«
    »Na, jetzt bist du selbst ein Weltraumabenteurer, und wenn es nur Kinderkram ist, dann braucht man doch auch keine Angst davor zu haben, oder?«
    »Wer sagt, daß ich Angst habe?«
    »Stimmt es vielleicht nicht? Warum versteckst du dich denn sonst im Garten.«
    »Ich wollte nur mal wieder anständig frische Luft schnappen.« Plötzlich kroch er heraus.
    »Obwohl du unter dir, nur ein paar Stunden entfernt, einen ganzen Planeten voll frischer Luft hast?« Sorka grinste. »Stell dir doch einfach vor, du bist ein Weltraumheld!«
    Der Lautsprecher erwachte wieder zum Leben, und diesmal klang die Stimme des Einschiffungsoffiziers gereizt. Bisher hatte Desi Arthied noch keine Passagierladung zum zweiten Mal auffordern müssen, sich zu sammeln. »Die Fähren starten in exakt zwanzig Minuten. Für diesen Flug eingeteilte Passagiere, die sich nicht melden, werden ans Ende der Liste gesetzt.«
    »Er ist wütend«, erklärte Sorka und schob Sean auf die Tür zu. »Sieh zu, daß du wegkommst! Deine Eltern ziehen dir die Haut ab, wenn sie deinetwegen nicht mitfliegen können.«
    »Mehr fällt dir auch nicht ein«, fauchte er und stapfte zornig aus dem Gartenraum.
    »Angsthase«, murmelte sie mit einem theatralischen Seufzer. »Na ja, er kann schließlich nichts dafür.«
    Dann wandte sie sich wieder der duftenden Pflanze zu.
    ***
    Am sechsten Tag waren alle wichtigen Leute auf dem Planeten. Aus allen bis auf eine Fähre waren die Sitze ausgebaut und am Freudenfeuerplatz aufgestellt worden, bis man sie wieder benötigte. Berge von Vorräten wurden hinunterbefördert, verteilt und eingelagert. Empfindliche Instrumente in

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