Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
durchgesehen hatten, durch die fast leeren Korridore gingen.
    »Ich finde es faszinierend, Sal. Und morgen sind wir da unten!« Barrs Augen glänzten, und auf ihrem Gesicht lag ein etwas albernes Grinsen. »Ich kann es noch gar nicht so recht fassen, daß wir hier sind, und daß ich dort sein werde!« Sie zeigte nach unten. »Es ist wie ein Traum. Ich habe ständig Angst, plötzlich aufzuwachen.«
    Sie hatten ihre Kabine erreicht, und beide hatten nur Augen für den Videoschirm in der Ecke.
    »Gut«, seufzte Barr erleichtert. »Sie haben die Lastesel zusammengebaut.«
    Sallah lachte leise. »Wir müssen nur die Fähre in einem Stück runterbringen, Barr. Das Entladen ist Sache der anderen.« Aber auch sie war froh, als sie die stabilen Transportfahrzeuge in einer Reihe am Ende der fast fertigen Landebahn stehen sah. Die Lastesel würden das Entladen sehr erleichtern, so daß die Fähren schneller zu den Mutterschiffen zurückkehren und ihren nächsten Flug antreten konnten. Schon jetzt gab es einen inoffiziellen Wettbewerb zwischen den einzelnen Gruppen, jede wollte ihre Projekte so schnell und erfolgreich durchführen, daß die vorgegebene Zeit unterschritten wurde.
    Wie alle anderen sahen auch Sallah und Barr zu, bis die dunkle mondlose Tropennacht hereinbrach und auf den Schirmen nichts mehr zu erkennen war. Die Übertragungsmöglichkeiten von der Oberfläche würden so lange primitiv bleiben, bis Drake Bonneau und Xi Chi Yuen Gelegenheit fanden, mit der Admirals-Gig zu den beiden Monden zu fliegen und die Nachrichtensatelliten zu installieren. Trotzdem mußte Sallah am Ende noch Tränen der Rührung zurückhalten, denn die letzte Szene erinnerte sie an die Jagdausflüge, die sie einst mit ihren Eltern in den Hügeln um First auf Centauri unternommen hatte.
    Der Bildschirm zeigte müde Männer und Frauen, die um ein großes Lagerfeuer saßen und Eintopf löffelten, der aus tiefgefrorenem, von der Erde mitgebrachtem Gemüse und Fleisch in einem großen Kessel gekocht worden war. Im schwindenden Licht waren die weißen Streifen der Landepisten und der in der frischen Brise zuckende Windsack kaum zu erkennen. Die Planetenflagge, die an diesem Morgen so stolz gehißt worden war, hatte sich um die Fahnenstange auf dem Kontrollturm gewickelt. Jemand begann leise auf einer Harmonika zu spielen, eine uralte Weise, so vertraut, daß Sallah der Name nicht einfiel. Eine Blockflöte stimmte ein. Zuerst gedämpft und zögernd, dann mit größerer Sicherheit begannen die müden Kolonisten mitzusingen oder zusummen. Ober- und Unterstimmen ergänzten den Chor, und Sallah erinnerte sich, daß das Lied ›Home on the Range‹ hieß. Entmutigende Worte waren an diesem Tag sicher nicht gefallen. Und diese Abendserenade ließ den Landeplatz etwas anheimelnder wirken.
    Am nächsten Morgen waren Sallah und Barr schon lange auf den Beinen und stellten letzte Gewichtsberechnungen an, als die Sirene die Passagiere zusammenrief. Kommandant Ongola hatte die Piloten noch einmal eindringlich ermahnt, Treibstoff zu sparen.
    »Wir haben gerade genug Flüssigtreibstoff, um alle Männer, Frauen und Kinder, Tiere, Pakete, Kisten und wiederverwendbaren Schiffsteile auf den Planeten hinunterzubefördern. Spar in der Zeit, so hast du in der Not. Nur Dummköpfe verschwenden Treibstoff! Wir können uns keine Verschwendung leisten. Außerdem«, fügte er mit seinem traurigen Lächeln hinzu, »haben wir keine Dummköpfe unter uns.«
    Auf den Bildschirmen in der Verladehalle verfolgten Sallah und Barr, wie die sechs Fähren von der Planetenoberfläche abhoben. Dann wechselte das Bild und zeigte eine Gesamtansicht des Hauptlandeplatzes.
    »Atemberaubend, Sal, einfach atemberaubend!« schwärmte Barr. »Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie soviel unbewohntes, ungenutztes Land auf einmal gesehen.«
    »Dann gewöhn dich daran!« grinste Sallah.
    Da sie dem Landetrupp bei seiner Tätigkeit zusehen konnten, verging die Zeit bis zum Andocken der Fähren wie im Flug. Noch ehe Kenjo und Jiro ausgestiegen waren, rollte der Ladetrupp bereits die ersten Kisten in den Frachtraum. Sallah ärgerte sich ein wenig über Kenjo, weil er Barrs aufgeregte Fragen so brüsk abwehrte. Sogar Jiro schien etwas verlegen, als Kenjo Sallah kurz und knapp Anweisungen für das Landeverfahren gab, sie auf die kleinen Mucken der Fähre hinwies und ihr die Frequenz der Wetterstation im Tower mitteilte. Dann wünschte er ihr einen sicheren Flug, salutierte, drehte sich auf dem Absatz um

Weitere Kostenlose Bücher