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Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sie verhöhnte und mit Schmähungen überhäufte. Es dauerte einige Zeit, bis die Ordnung wiederhergestellt war, doch endlich saßen alle Angeklagten auf ihren Bänken, und auch die Burgherren und Gildemeister nahmen ihre Plätze ein.
    Jaxom stand auf und hob die Arme, um sich Gehör zu verschaffen. Dann begann er:
    »Gestern abend auf dem Fest wurde Meister Robinton betäubt und ohne sein Wissen und gegen seinen Willen verschleppt. Auf seinen Platz setzte man einen bisher nicht identifizierten Toten, der gekleidet war wie er. Daraus folgt, daß wir heute abend über zwei Verbrechen zu richten haben: Entführung und Mord.
    Diese drei Männer« - Jaxom deutete auf jeden einzelnen und hob dann abermals die Hand, um die zornig murrende Menge zu beschwichtigen - »fuhren den Wagen, in den man Meister Robinton, wiederum ohne sein Wissen und gegen seinen Willen, verfrachtet hatte. Diese sechs Männer« - Jaxom wies auch auf sie - »befanden sich an Bord eines wartenden Schiffes, das Meister Robinton ohne sein Wissen und gegen seinen Willen an einen geheimen Ort bringen sollte. Ich verlese nun ihre Aussagen, die in Anwesenheit eines Harfners, meiner selbst in meiner Eigenschaft als Burgherr und Meister Fandarels als Vertreter der Gildehallen aufgenommen wurden.«
    Jede Aussage begann mit Namen und Herkunft des betreffenden Mannes und faßte kurz zusammen, wozu man ihn angeheuert hatte. Baron Sigomal und Meister Norist wurden als diejenigen namhaft gemacht, die das Unternehmen befehligt und für die nötigen Marken und die Ausrüstung gesorgt hätten. Die ebenfalls angeklagten Glasmachermeister und Gesellen waren für alle Beteiligten als Boten tätig gewesen und hatten Zahlungen weitergeleitet.
    Meister Idarolan legte einen Kaufvertrag für das Schiff vor, der die Unterschrift eines gewissen Federen trug, eines Glasmachermeisters, der jetzt auf der Anklagebank saß. Wie sich herausstellte, hatte er auch den ersten Anschlag auf die Batterien für Akkis Stromversorgung geleitet. Außerdem war einer der Beteiligten an dem zweiten Überfall, den Akki selbst vereitelt hatte, sein jüngerer Bruder, und er war sehr verbittert, weil dieser dabei das Gehör verloren hatte. Auch Baron Begamon wurde in die Anklage mit einbezogen: Man beschuldigte ihn, nicht nur Marken, sondern auch die Pferde für die gescheiterte Attacke auf Akki und einen sicheren Hafen für das Schiff zur Verfügung gestellt zu haben.
    Geselle Tosikin, ein Duckmäuser und Speichellecker, wies auf die Frage, wer den seltsamen Karren in Auftrag gegeben habe, sichtlich eingeschüchtert und verängstigt auf Gomalsi, Baron Sigomals Sohn, den Kapitän des Schiffs. Der Geselle behauptete, keine Ahnung gehabt zu haben, wozu das Gefährt benötigt wurde, er habe sogar versucht, für die empfindliche Fracht ein anderes Fahrzeug zu empfehlen. Nein, er habe nicht gewußt, daß diese Fracht ein Mensch sein sollte.
    Brestolli hatte darum gebeten, öffentlich aussagen zu dürfen, was er mit angehört hatte. Außerdem konnte er drei der Bitraner vom Schiff eindeutig als die Männer identifizieren, deren Gespräch er im Haus des Brauers belauscht hatte. Damit löste er unter den Angeklagten eine Welle von Bestürzung und gegenseitigen Vorwürfen aus.
    »Jeder von Ihnen hat nun Gelegenheit, sich zu verteidigen und das Tribunal über etwaige mildernde Umstände zu informieren«, verkündete Jaxom und rief zuerst die drei Männer auf, die Robinton in ihre Gewalt gebracht hatten. Aber ehe einer von ihnen zu Wort kam, erwachte Baron Sigomal plötzlich aus seiner Lethargie und sprang auf.
    »Ich bin unschuldig, unschuldig, sage ich! Mein Sohn war verblendet, von schlechter Gesellschaft auf Abwege gebracht. Ich habe ihn angefleht, diese Freunde aufzugeben, ohne zu ahnen, was sie im Schilde führten…«
    »Ich protestiere!« Gomalsi sprang auf und wandte sich mit blitzenden Augen an seinen Vater. »Du hast mir gesagt, was ich tun soll, um diese Maschine in Verruf zu bringen. Du hast mir gesagt, ich soll die Batterien zerstören - und du hast mir gesagt, wo sie zu finden waren. Du hast mir das Geld gegeben, um Männer anzuheuern…«
    »Du Narr! Du Schwachkopf!« kreischte Sigomal, trat einen Schritt nach vorne und schlug Gomalsi so hart ins Gesicht, daß der junge Mann rücklings über die Bank stürzte.
    »Noch ein solcher Ausbruch, und ich lasse Sie knebeln, Burgherr oder nicht«, sagte Jaxom streng und gab den Wachen einen Wink, hinter den beiden Bitranern stehenzubleiben. Dann deutete

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