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Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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jedoch so verzweifelt, daß er hinzufügte: »Ihre Familien können mit Ihnen gehen, wenn sie wollen.«
    Er sah, daß Sharra ein wenig lächelte und Lessa ihm wohlwollend zunickte.
    »Die Verurteilten werden nun wieder in ihre Zellen geführt und morgen an ihren Verbannungsort verbracht. Von nun an sind sie heimat- und gildelos und stehen nicht mehr unter dem Schutz der Weyr.« Jaxom mußte die Stimme erheben, um Begamons verängstigtes Geplapper zu übertönen.
    »Die Sitzung ist geschlossen.«
    Die Wachen näherten sich den Verurteilten, und alle Angehörigen des Tribunals begaben sich ins Innere der Burg.
    Irgendwie hatte man für genügend Speisen und Getränke gesorgt, um die Menschenmassen, die so unerwartet nach Ruatha gekommen waren, auch zu verköstigen. Als Sharra einen Moment mit Jaxom alleine war, berichtete sie, Burg, Gildehalle und Weyr hätten sich äußerst entgegenkommend gezeigt und so viele Vorräte zur Verfügung gestellt, daß niemand hungrig nach Hause gehen mußte.
    »Du hast dich übrigens großartig verhalten, Liebster«, fuhr die fort. »Der Fall war wahrhaftig schwierig, aber angesichts der Beweislage und der Geständnisse kann niemand deine Entscheidung anfechten. Das Urteil ist gerechter ausgefallen, als sie es eigentlich verdienen.« Zornige Falten erschienen auf ihrer Stirn, und sie ballte die Fäuste. »Wenn ich nur an Meister Robintons Blutergüsse denke…«
    »Er wird aber doch wieder ganz gesund?« Jaxom befürchtete schon, zu nachsichtig gewesen zu sein, aber ein Todesurteil hätte er ohnehin nicht fällen können. Wäre Meister Robinton zu Tode gekommen - oder Biswy nicht an Herzversagen gestorben -, so hätte er vielleicht anders durchgreifen müssen.
    Als nächster tauchte Baron Groghe auf, um ihm zu versichern, er selbst hätte genauso und nicht anders entschieden, wenn der Fall auf seiner Burg verhandelt worden wäre.
    Für Jaxom war es eine Überraschung, aber auch eine traurige Genugtuung, daß ihn einige Zeit später auch Baron Corman darauf ansprach.
    »Gut gemacht, Jaxom. Das einzige, was Sie unter den Umständen tun konnten.«
    Der Baron von Keroon blieb nicht zum Abendessen, und er besuchte auch Landing niemals wieder. Von diesem Tag an hinderte er jedoch weder seine Pächter daran, die neuen Produkte zu verwenden, noch erhob er Einspruch, wenn junge Leute darum baten, zum Studium in den Süden gehen zu dürfen. Von den mit Akkis Hilfe entwickelten Erzeugnissen benützte Baron Corman nur das Papier, und dazu bemerkte er einmal in Gegenwart seines Harfners, Bendarek habe bereits selbständig eine Art Papier erfunden, ehe ›die Maschine‹ erwachte.
    Am nächsten Morgen kamen drei Geschwader vom Fort-Weyr nach Ruatha, um die Verurteilten ins Exil zu bringen. Man versprach den Männern, die Briefe zuzustellen, die sie an ihre Familien geschrieben hatten. Alle Angehörigen, die bereit seien, sich ihnen anzuschließen, würde man baldmöglichst auf die Insel fliegen.
    Meister Idarolan hatte den Verbannungsort ausgesucht.
    »Nicht zu groß, aber auch nicht zu klein, mit gutem Fisch- und Wildbestand, auch wenn Wherries nicht gerade die wohlschmeckendste Kost darstellen.
    Reichlich Obst und Wurzelgemüse. Sie werden arbeiten müssen, wenn sie überleben wollen, aber wer muß das schließlich nicht?«
    »Sporenregen?« fragte Jaxom.
    Meister Idarolan zuckte die Achseln.
    »Es gibt ein paar Höhlen, und für die Zukunft wollen Sie dieses Problem ja aus der Welt schaffen. Ob sie so lange ausharren wollen oder nicht, bleibt ihnen überlassen.
    Außerdem gibt es einen alten Vulkan sowie Hinweise darauf, daß die Insel bereits früher einmal bewohnt war. Es lebt sich dort viel angenehmer als auf dem fernen Westkontinent, wo sie nur Sand und Schlangen vorfänden.«
    Als die Männer auf den Drachen saßen, reichte man ihnen Säcke mit den wichtigsten Werkzeugen und einigen Vorräten hinauf. Dann gingen die Geschwader ins Dazwischen.
    Jaxom fühlte sich so abgespannt wie noch nie, seine Stimmung war auf den Tiefpunkt gesunken. Aber als Burgherr von Ruatha mußte er sich auch den Leuten gegenüber, die radikale Ansichten vertraten und einen tiefen Groll gegen die Schuldigen nährten, freundlich und entgegenkommend zeigen. Diejenigen Burgherren, die er am meisten bewunderte, sagten wenig oder gar nichts.
    Asgenar und Toronas machten sich auf den Weg nach Bitra, um dem jungen Sousmal unter die Arme zu greifen. Auf dem Rückflug zum Landsitz an der Meeresbucht sollten D'ram und Robinton

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