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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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wurde der Mörtel brüchig«, meinte Robinton. »Trotzdem ändert das nichts an der Tatsache, dass die Mauer zwei Seiten hat. Deshalb wird jeder von euch die Steine an der Seite wieder aufschichten, die an sein Land grenzt. Und den Mörtel tragt ihr abwechselnd auf, um sicher zu gehen, dass der neue Wall hält.«
    »Und gleich morgen früh fangt ihr mit der Arbeit an«, ergänze Groghe.
    »Wir haben anderes zu tun!« brüllte Tortole aufgebracht.
    »Ich muss mich um mein Vieh kümmern!« schnauzte Sucho gleichzeitig.
    »Wie ich sehe, hat jeder von euch zwei Söhne«, warf Robinton ein. »Stramme Burschen, und die Steine liegen griffbereit. Ich frage mich, welche Seite der Mauer wohl eher steht, wenn beide Parteien zur selben Zeit beginnen.«
    »Unsere Seite natürlich, wenn meine Söhne und ich …«
    »Meine Söhne können zupacken, wenn's drauf ankommt, das ist doch klar …«
    Tortole und Sucho funkelten einander zornig an.
    »Wir werden ja sehen, wer morgen der Schnellere ist«, schlug Robinton lächelnd vor.
    »Du übernachtest bei uns, Harfner«, bestimmte Sucho herrisch.
    »Nein, er kommt zu uns. Deine verkommene Bude ist nicht geeignet für …« widersprach Tortole.
    » Nein! « Robintons donnernde Stimme brachte beide Männer zum Schweigen. »Da Groghe zu Fort gehört, bleibt er über Nacht bei seinem Pächter. Ich selbst bin weder Fort noch Tillek verpflichtet, deshalb gehe ich zu Tortole. Wenn ihr des Abends jedoch ein paar Lieder hören wollt, setze ich mich auf diesen Pfosten dort …« – er zeigte auf einen dicken Pfahl, der einmal zu einem Tor gehört haben musste – »und singe für beide Familien . Als Harfner muss ich unparteiisch sein.«
    Ehe die verdutzten Männer den Streit wieder aufnehmen konnten, schwang er sich auf seinen Renner, trieb ihn zu einem kurzen Galopp an und sprang mit ihm über einen niedrigen Teil der eingestürzten Mauer.
    »Könnte ich mich vielleicht vor dem Abendessen waschen?« fragte er seinen Gastgeber, nachdem er seinen Renner durchpariert hatte.
    Groghe schleppte Sucho zu dem Gebäude, in dessen Tür einige weitere Personen auftauchten. Robinton hörte, wie Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht wurden.
    »Hoffentlich fallen wir euch nicht zur Last«, bemerkte Robinton. »Aber wir haben unsere eigenen Vorräte dabei. Unter anderem einen fetten Wherry, den ich heute früh von einem Ast holte.« Er deutete auf den erlegten Vogel, der an einem Riemen vom Sattel baumelte.
    »Wie hast du ihn getötet?« erkundigte sich einer der Söhne und betrachtete den säuberlich geköpften Wherry.
    »Durch einen Messerwurf«, gab Robinton lässig zurück. Es konnte nicht schaden, anzudeuten, dass er mit einer Klinge umzugehen wusste. So etwas beeindruckte dieses raue Volk. Tortole war ein kräftiger Mann, und auch seine Söhne besaßen Muskeln. Die Kerle der gegnerischen Partei schienen ebenso handfest zu sein, und vermutlich hatte dieses Gleichgewicht an rein physischen Kräften zu dieser festgefahrenen Situation beigetragen.
    »Und du bist wirklich ein Harfner?« Der Sohn, der diese Frage stellte, klang überrascht.
    »Ja. Aber auf meinen Reisen lege ich oft lange Strecken allein zurück«, erklärte Robinton, als sie am Haus des Waldarbeiters anlangten. Er nickte den drei Frauen freundlich zu, die ihre Schüchternheit überwunden hatten und ihn neugierig anblickten. »Und dann muss ich jagen, um mich zu ernähren.« Vor der ältesten Frau verbeugte er sich. Sie trug eine Hose aus Rohleder und war sichtlich verlegen, weil sie einen Gast hatten. »Ich habe deinen Gemahl um Obdach für eine Nacht gebeten, gute Frau. Und dieser Wherry ist für unser Abendessen bestimmt.« Mit einer weiteren Verneigung reichte er der Frau den Vogel.
    Seine Gastgeberin öffnete ein paarmal den Mund und klappte ihn wieder zu, ohne etwas zu sagen.
    Eine der jüngere Frauen nahm ihm den Wherry ab und begutachtete ihn mit prüfendem Blick. »Ein junges, zartes Tier. Sei bedankt, Harfner.« Dann gab sie der anderen Frau einen Rippenstoß, die zu verblüfft war, um etwas zu äußern. »Der Wherry wird uns gut munden. Wenn diese Kerle öfter auf die Jagd gingen, anstatt das Vieh zu hüten, ginge es uns besser.« Sie bedachte die Männer mit einem geringschätzigen Lächeln, nahm die alte Frau beim Arm und stieß das andere junge Frauenzimmer aufmunternd an. Alsdann scheuchte sie die ganze Gesellschaft ins Haus.
    »Ich mache dir auf dem Dachboden eine Schlafstatt zurecht, Harfner«, erbot sich einer der Burschen,

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