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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Soeben hatte er seine erste offizielle Entscheidung getroffen. Er hoffte von ganzem Herzen, dass sie richtig war.

Kapitel 16
    Während dieses Planetenumlaufs bestanden Robintons Pflichten hauptsächlich in Routineangelegenheiten. Er nahm neue Lehrlinge auf, beförderte diejenigen, die die erforderlichen Qualifikationen erfüllten zu Gesellen, und ernannte jemanden zum Meister. Es war Jerint, der den kränkelnden Gorazde ersetzte.
    F'lon war begeistert über Robintons Ernennung zum Meisterharfner und flog ihn zu jeder Burg oder Gildehalle, die seine Anwesenheit verlangte. Robinton machte oft Gebrauch von diesem Transportmittel, da er in seiner Eigenschaft als Schlichter viel unterwegs war. Zudem gab er die Hoffnung nicht auf, junge Kandidaten für eine Ausbildung in der Harfnerhalle zu finden.
    Ein Mädchen mit einer ausgezeichneten Singstimme zeichnete sich aus, doch ihre Eltern meinten, sie sei zu jung, um von zu Hause wegzugehen. Sie war sechzehn, doch bereits mit einem jungen Burschen aus der Nachbargemeinde verlobt, und das Singen war für sie Nebensache.
    Dann musste Robinton zu den Versammlungen erscheinen und zu dem einmal während einer Planetenumdrehung stattfinden Konklave, zu dem man Fax nie einlud. Auch sein Name wurde niemals erwähnt, man schwieg sich demonstrativ über ihn aus, selbst dann, wenn Melongel oder Tarathel das Gespräch auf seine illegalen Praktiken brachten.
    »Ihr macht viel zu viel Aufhebens um ihn«, beschwerte sich der griesgrämige alte Burgherr von Igen. Sein Gesicht war tief zerfurcht. »So weit ich weiß, ist Fax ein Neffe des verstorbenen Faroguy. Und wenn dessen Söhne nicht geeignet sind …«
    »Farevene wurde getötet.«
    »Ja, ja, angeblich in einem Duell. Aber Fax entstammt derselben Blutslinie, und falls dieser andere Sohn, wie immer er geheißen hat …«
    »Er heißt Bargen«, fiel Robinton dem Alten ins Wort. »Von seinem Tod ist mir nichts bekannt.«
    »Also gut. Falls Bargen nicht den Mumm besitzt, sich zu duellieren, würden seine Pächter ihm ohnehin nicht folgen.«
    Melongel setzte zu einem Protest an, doch Tesner von Igen ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Hat schon mal jemand daran gedacht, dass Faroguy vielleicht einen starken Mann mit Durchsetzungsvermögen in seiner Burg wollte ? Womöglich war es Faroguys ausdrücklicher Wunsch, Fax als seinen Erben einzusetzen.«
    Niemand wusste darauf eine Antwort, auch Robinton fiel keine passende Entgegnung ein. Er entsann sich, wie Melongel daran gezweifelt hatte, ob die Trommelbotschaften, die vorgeblich auf Lord Faroguys Geheiß hin abgeschickt wurden, auch tatsächlich von ihm stammten. Und er bemühte sich F'lon zu mehr Diplomatie zu bewegen, denn niemandem war geholfen, wenn der aufbrausende Weyrführer durch seine unverblümten Äußerungen die Burgherren noch mehr verprellte.
    »Warum soll ich nicht aussprechen, was ich denke?« fragte F'lon frustriert. »Die Gelegenheit war günstig. Wenigstens ließen sie sich dazu herab, über das Thema zu diskutieren.«
    »Man kann niemanden gegen seinen Willen überzeugen«, beschied ihm Robinton. »Wir müssen abwarten, bis Fax erneut Gesetze übertritt.«
    »Oder bis der nächste Fädenfall einsetzt«, ergänzte F'lon grimmig. »Leider ist es dann für effektives Handeln zu spät.«
    Robinton stellte sich das Chaos vor, in das die phlegmatischen und skeptischen Burgherren und Meister gestürzt würden, sollten die Fäden zurückkehren.
    ***
    Gegen Ende des nächsten Frühlings brachte Nip Neuigkeiten über Fax' jüngste Aktivitäten.
    »Der Kerl hat schon wieder eine Burg besetzt«, erzählte er, als er spätnachts in Robintons Zimmer schlüpfte. Er trug kurze Hosen und ging barfuß, die Laufschuhe mit den Stollen unter den Sohlen hielt er in der Hand. Auffordernd schielte er zu dem Schrank hin, in dem Robinton Wein und Gläser aufbewahrte.
    »Was darf ich dir anbieten?« fragte Robinton.
    »Einen einfachen Wein, nichts Besonderes«, erwiderte Nip. »Ich bin nicht so gierig wie unser selbst ernannter Herr über drei Burgen. Sein letztes Bubenstück bestand darin, dass er sich über die Grenze zu Tillek mogelte und sich Radharc unter den Nagel riss.«
    »Es sieht Melongel gar nicht ähnlich, sich derartige Dreistigkeiten gefallen zu lassen.«
    »Ach … hast du noch nicht gehört, dass Melongel einen Unfall hatte?«
    Robinton erstarrte. »Nein.«
    »Er stürzte von einem Renner.«
    »Melongel ist ein ausgezeichneter Reiter.«
    Nip lächelte vielsagend. »Gewiss. Aber was

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