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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Der linke Arm fiel kraftlos herunter und baumelte von der Bettkante. Sie nahm ihn und legte ihn vorsichtig auf die Decke zurück. Dann streichelte sie sanft F'lessans Schulter.
    »Ruhig, F'lessan, bleib ganz still liegen.« Sachte strich sie ihm eine Haarsträhne aus der Stirn. »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Golanth hat überlebt.«
    »Golly?«, hauchte er und runzelte leicht die Stirn. »Golly?«
    Er öffnete die Augen, blinzelte, und versuchte, den Blick auf Tais Gesicht zu konzentrieren. Ihre Anwesenheit schien ihn zu verwirren. »Wo warst du?«, fragte er in beinahe vorwurfsvollem Ton.
    »Ich wäre schon früher zu dir gekommen. Aber ich durfte nicht.«
    »Sie wurde auch verletzt, F'lessan«, erklärte T'lion und beugte sich von der anderen Seite über das Bett. »Aber ich versprach, sie herzubringen, und ich habe mein Wort gehalten.«
    F'lessan fielen die Augen wieder zu, doch der Anflug eines Lächelns umspielte seine Lippen.
    »Und jetzt ist sie da. Geh nicht wieder weg, Liebling. Bleib bei mir.«
    Seine zärtliche Anrede rührte sie, und es dauerte eine Weile, ehe sie antworten konnte.
    »Ich besuche Golanth, dann komme ich zu dir zurück. Bis dahin solltest du dich ausruhen.«
    »Hmm, ja.« Er drehte den Kopf zur Seite, atmete tief durch und lag dann so still da, dass ihr Angst und Bange wurde. Erst als sie sah, wie seine Brust sich sachte hob und senkte, war sie beruhigt.
    »Ich bringe dich zu Golanth«, erbot sich T'lion und trug sie aus dem Zimmer.
    »Dein Besuch hat ihm gut getan, Tai«, bemerkte Sagassy nach einem Blick auf F'lessan. »Er ist schon viel ruhiger.«
    Es erwies sich als ein Segen, dass Tai F'lessan zuerst gesehen hatte, denn bei Golanths Anblick musste sie weinen.
    »Es sieht schlimmer aus als es ist«, versuchte T'lion ihr Mut zu machen.
    Er befindet sich auf dem Wege der Besserung, Tai. Hinter Golanths gewaltigem Leib erhob sich Zaranth von ihrem Ruheplatz auf der sonnenbeschienenen Terrasse.
    »Ach, Zaranth. Warum sagst du so etwas?«, schluchzte Tai.
    Weil es die Wahrheit ist.
    »Tai, du darfst jetzt nicht zusammenbrechen«, ermahnte T'lion das weinende Mädchen. »Sicher, Golanth war sehr schwer verletzt, doch die Heiler haben ihn zusammengeflickt. Und wir sorgen dafür, dass er keine Schmerzen leidet.«
    In diesem Moment bemerkte Tai die vielen anderen Leute auf der Terrasse und kämpfte tapfer gegen die Tränen an.
    »Guten Tag, Tai.« Durch den Tränenschleier in ihren Augen erkannte Tai Persellan. »Ich weiß, Golanths Verwundungen sehen entsetzlich aus, aber wir kümmern uns Tag und Nacht um ihn.« Er deutete auf die großen Töpfe mit dem Taubkraut. »Und mit Zaranth in seiner Nähe kommen wirklich starke Schmerzen gar nicht erst auf. Er braucht nur mit einem Muskel zu zucken, und wir reiben ihn mit Taubkraut ein.«
    Golanths ausgestreckter Körper ließ die Felsenterrasse kleiner erscheinen als sie in Wirklichkeit war. Doch der Platz reichte aus, damit die Heiler von jeder Seite an ihn heran konnten. In der Nähe des Eingangs zur Festung standen weitere Töpfe mit Taubkraut und jede Menge Kisten, in denen medizinische Vorräte aufbewahrt wurden. Außerdem ein paar Stühle zum Ausruhen für die Pfleger und aufgebockte Tische, an denen sie ihre Mahlzeiten einnahmen.
    Damit Golanth nicht auf dem harten Felsen lag, hatte man ihm dicke Matratzen untergeschoben. Ein aufgespanntes Segel schützte ihn vor der Sonne. Tai fand, der Drache sähe unglaublich geschwächt aus, völlig apathisch ruhte er auf seiner Lagerstatt, wie sein Reiter.
    Sein ganzer Körper war mit Bisswunden und Krallenspuren übersät, das linke Auge dick bandagiert. Den Kopf hatte er zwischen die Vorderbeine gelegt, und bei jedem Atemzug blähten sich seine Nüstern.
    Es geht ihm schon viel besser, Tai , erklärte Zaranth resolut. Sie klang so zuversichtlich wie jemand, der über einen Schwerkranken wachte und jeden Schritt der Genesung mitbekam. Fass ihn ruhig an. Dann spürst du die Lebenskraft, die in ihm steckt.
    Zaranth blieb auf ihrem Platz neben Golanth liegen, doch sie reckte den Hals, um ihre Reiterin anzuschauen.
    »Ich bringe dich zu ihr«, schlug T'lion vor. »Dann kannst du dich ganz privat mit deinem Drachen unterhalten. Du kannst stolz auf Zaranth sein. Trotz ihrer eigenen Verwundungen hat sie uns unermüdlich geholfen, Golanth über den Berg zu bringen.«
    Als Tai Zaranth erblickte, wäre sie um ein Haar wieder in Tränen ausgebrochen. Hässliche Wunden verunstalteten ihren Leib. T'lion

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