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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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setzte Tai auf einer Bank ab und entfernte sich diskret, nachdem er der grünen Reiterin ermutigend auf die Schulter geklopft hatte. In einer liebevollen Geste berührte Zaranth mit der Schnauze Tais Knie.
    Ich habe keine Schmerzen, Tai. Ich werde genauso gut gepflegt wie Golanth, aber nur ich kann ihn hören und verstehen, was er braucht. Er trauert, weil es F'lessan so schlecht geht. Und dieser Kummer macht ihm am meisten zu schaffen. Wie zur Betonung stubste Zaranth Tai mit der Nase an.
    Natürlich. Und du hast mich vermisst.
    Tai legte die Arme um Zaranths Schnauze und schmiegte ihr Gesicht an die Wange des Drachen. Tief sog sie den Geruch der sonnenwarmen Haut ein, der sich mit den beißenden Dünsten des Taubkrauts vermischte. Vorsichtig hielt sie die Hand an die mächtige Brust und spürte den kraftvollen Herzschlag.
    Getröstet durch den gleichmäßigen Rhythmus, fühlte sie, wie sie sich allmählich entspannte. Das Band zwischen Drache und Mensch half ihr, ihre Sorgen und Ängste zu überwinden. Sie behielten den Körperkontakt bei, bis Tai ihre Fassung wiedergewonnen hatte und beide gestärkt aus dieser innigen Kommunikation hervorgingen.
    Tai streichelte Zaranths Nüstern und Augenwülste, fuhr mit sanften Fingern die langen Kratzspuren entlang. Sie sahen böse aus, waren aber nur oberflächlich und längst nicht so gefährlich wie Golanths Blessuren.
    Wie hast du es gemacht, Zaranth? Auf welche Weise hast du uns gerettet?
    Ich rief um Hilfe. Ramoth und die anderen kamen sofort. Ich erzählte Ramoth, was sie wissen musste. Zaranth klang höchst befriedigt, wenn nicht gar selbstgefällig. Sie tat, was ich ihr sagte. Und als es klappte, unterwies sie die anderen. Sie waren fleißiger als ich. Aber sie waren viele und konnten deshalb eine Menge bewirken. Zaranth stieß einen schweren Seufzer aus. Die Raubkatzen bedrohten unser Leben. Sie wollten uns alle töten, F'lessan, dich, Golanth und mich. Aber gegen die geballte Kraft der Drachen kamen sie nicht an. Ich war ja so froh, als sie eintrafen. Besonders über Ramoths Erscheinen habe ich mich gefreut.
    Das glaube ich dir gern. Ich war auch erleichtert, als ich die Drachen sah! In Tais Augen brannten Tränen, doch dieses Mal Tränen der Erleichterung und des Glücks, weil sie wieder bei Zaranth sein durfte.
    F'lessan war sehr unruhig , fuhr Zaranth bekümmert fort. Golanth schläft die meiste Zeit. Ich sage F'lessan, er solle sich keine Sorgen machen, aber er scheint mir nicht zu glauben.
    Aber mir wird er glauben! Tai liebkoste Zaranths empfindliche Augenwülste, so wie ihr Drache es liebte. Nach und nach rückte Zaranth immer enger an Tai heran, bis sie merkte, dass der Druck ihrer Schnauze dem Mädchen unbequem wurde. Dann öffnete Zaranth die Augen und hob den Kopf.
    Ich habe ihn gerufen.
    Wen hast du gerufen?
    Den Bronzereiter, der dich hierher gebracht hat. Ich wollte dich schon selbst auf die Terrasse befördern … Verlegen klappte Zaranth die Lider halb zu. Aber es ist ein Unterschied, ob man etwas an einen anderen Ort versetzt, weil einem keine Wahl bleibt, oder ob man den Trick völlig ohne Zwang anwendet. Das Risiko ist nämlich groß. Ich hatte Angst, ich könnte dich fallen lassen. Wenn der Bronzereiter kommt, soll er dich zuerst zu Golanth bringen, damit du ihn berühren kannst. Die mir zugekehrte Flanke ist nicht so schwer verletzt. Golanth weiß, dass du hier bist. Du musst ihn streicheln und ihm erzählen, dass du F'lessan gesehen hast. Dir wird er glauben.
    Als T'lion auf Zaranths Ruf hin zurückkam, bugsierte er Tai zu Golanth, damit sie ihn vorsichtig liebkosen konnte. Tai blinzelte die Tränen fort, die ihr in die Augen stiegen. Sie hatten noch einmal Glück gehabt, dass sie den Angriff der Katzen überlebten. Allerdings war ihr nicht klar, auf welche Weise Golanth noch einmal davongekommen war. Die Bestie hatte ihren Sprung gut bemessen und hätte Golanth eigentlich mit Krallen und Zähnen das Rückgrat brechen müssen. Aus einem unerfindlichen Grund hatte sie dann doch ihr Ziel verfehlt.
    Mit den Fingerkuppen massierte sie behutsam die unverletzten Stellen auf Golanths Haut. Dann drückte sie ihre Stirn gegen seinen Brustkorb. Sie spürte ein leises Grollen, das aus seinem Innern kam, und dann empfing sie einen Gedanken.
    Du bist gekommen.
    F'lessan ist noch sehr schwach, Golanth, deshalb können sie ihn nicht zu dir bringen. Aber ich war bei ihm und hielt seine Hand. Ich habe mit ihm gesprochen. Und jetzt kann ich ihm erzählen, dass

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