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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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zuhauf, die allesamt Erzeugnisse des Akki sind und seine Glaubwürdigkeit belegen.«
    Torlo zeigte ein schiefes Grinsen. »Und sowohl die Drachenreiter als auch die Kuriere überflüssig machen. Wenn man die Drachen nicht mehr zur Bekämpfung der Fäden braucht, setzt man sie für andere Zwecke ein. Aber was wird aus den Kurieren, wenn sich modernere Formen der Nachrichtenübermittlung durchsetzen?«
    »Es wird immer einen Bedarf an Kurieren geben«, widersprach Haligon. »Zurzeit legen sie im Süden Wege und Stationen an. Dieser Berufsstand hat noch eine große Zukunft vor sich, wie so viele andere Zünfte auch.«
    Torlo beugte sich weit über den Tisch vor. Seine Augen funkelten. »Wer benötigt noch Kuriere, wenn die Drachen die Beförderung von Briefen und Paketen übernehmen?«
    Haligon parierte sofort. »Wie viele kleinere Hallen und Burgen können sich die Dienste eines Drachen leisten? Auf Pern gibt es sechstausendzweihundertundvierzig Drachen. Die Hälfte von ihnen sind braune, bronzefarbene und goldene Tiere, die für Waren- und Nachrichtentransporte nicht in Frage kommen. Genauso viele Kurierfamilien arbeiten in ihrem Beruf, wobei die Kinder und Jugendlichen die kürzeren Wege übernehmen. Und wenn erst das Wegenetz im Süden erschlossen ist, werden die Anforderungen an Kurierdiensten noch steigen. Jetzt, da sich die Phase der Fädenschauer dem Ende zuneigt, legen die Königinnen nicht mehr so viele Eier. Die Anzahl der verbleibenden blauen und grünen Drachen, die mit den Kurieren in Konkurrenz treten könnten, wird so dezimiert, dass sie für diesen Berufszweig keine echte Bedrohung darstellen. Auch Feuerechsen befördern Briefe, aber das hat dir noch nie Kopfzerbrechen bereitet.«
    Torlo schnaubte durch die Nase. »Nur wenige sind so zuverlässig, dass man ihnen wirklich wichtige Nachrichten anvertrauen kann.«
    »Da hast du Recht«, räumte Haligon ein, obwohl Merla, die Königinechse seines Vaters, noch nie einen Patzer begangen hatte. Aber Menolly hatte sich mit ihrer Ausbildung auch viel Mühe gegeben. »Und bis jetzt hat noch kein Kurier seine Pflicht vernachlässigt.« Er dachte an Tenna, die gerade irgendwo in der klirrenden Kälte unterwegs war.
    Torlo sah ihn nachdenklich an. »Das wird auch nie vorkommen.«
    »Sei ehrlich. Was bereitet dir dann wirklich Sorgen, Stationsmeister?«
    »Diese komischen Apparate, die die Schmiedehallen herstellen …«
    »Meinst du die Funktelefone?«
    »Genau die. Ich hab mal so ein Ding gesehen. Mit ihnen kann man jeden beliebigen Ort erreichen. Wenn jeder so einen Firlefanz besitzt, sind die Kuriere überflüssig.«
    Haligon lächelte erleichtert. »Nein, Torlo. Das wird nie passieren.«
    »Und warum nicht?«, fragte Torlo mit einer für ihn unüblichen Gereiztheit.
    »Weil die Geräte viel zu teuer sind. So einfach ist das. Meister Bassage und seine Leute benötigen Monate, um ein Einziges dieser Telefone herzustellen. Die Bauteile kommen aus den verschiedensten Zunfthallen. Und hier im Norden haben sie nur eine kurze Reichweite, weil es kein Satellitenrelais gibt.«
    »Was ist das?«
    »Ein Relais ist eine Zwischenstelle zur Weiterleitung von bestimmten Wellen oder Impulsen. Im Süden übernimmt die Yoko diese Funktion. Hier müssen erst Relaisstationen für den Funkverkehr gebaut werden. Mein Vater jedenfalls wird sich noch lange auf Kuriere verlassen. Unter anderem, weil er mehr Vertrauen in Menschen setzt als in Maschinen. Nein, Torlo, euer Berufsstand stirbt noch lange nicht aus.«
    Torlos Miene erhellte sich. »Wenn du meinst. Man darf nur nichts überstürzen. Gut Ding will Weile haben.« Er stand auf und damit war das Thema für ihn beendet.
    Haligon war sich nicht sicher, ob der Stationsmeister bereit war, der Burg zu helfen.
    »Wir unterstützen die Heiler mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, Haligon«, betonte Torlo, als er den jungen Lord zur Tür begleitete. »Wenn einem der Kuriere etwas Ungewöhnliches auffällt, von dem er meint, es könnte der Heilerzunft schaden, wird er auf jeden Fall Bericht erstatten. Das verspreche ich dir.«
    »Genau darauf hatte ich gehofft, Torlo.«
    »Tenna oder ich selbst werden mit dir Kontakt aufnehmen, sowie uns etwas zu Ohren kommt.« Der Stationsmeister öffnete die Tür, deutete einen Gruß an, und Haligon blieb nichts anderes übrig als zu gehen.
    Während Haligon über den frostharten Boden zur Burg eilte, um seinem Vater von diesem Gespräch zu erzählen, wunderte er sich über Torlos

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