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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Befürchtung, die Kuriere könnten bald nicht mehr gebraucht werden. Die Dienste der Kuriere würden immer gefragt sein, aber nicht die der Drachen. Sinnend blieb er stehen und blickte zu dem fernen Weyr hinüber. Die erloschenen Vulkankrater, die den Drachenhorst beherbergten, lagen in der Bergkette, die die Felsenfestung Fort überragten. Die Vorstellung, Pern könne, wenn die Fädengefahr vorbei war, auf die Drachen verzichten, behagte ihm ganz und gar nicht. Es musste doch etwas geben, womit sich die Drachen auch später noch sinnvoll beschäftigten. Pern ohne seine Drachen wäre undenkbar.
    Die eisige Luft biss in seine Lungen und erschwerte ihm das Atmen. Ob es in der Nähe von Boll, wo Tenna sich jetzt aufhielt, wärmer war? Er hoffte es inständig. Sein ehrenwerter Vater sah es nur ungern, dass er sich für Tenna interessierte, doch Haligon focht das nicht an. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als mit ihr eine feste Bindung einzugehen. In seiner Familie gab es genug Nachkommen, um die Blutslinie zu sichern. Vielleicht würde Tenna mit ihm in den Süden ziehen, wenn sie erst einmal verheiratet waren und er sich nicht mehr verpflichtet fühlte, Lord Groghe zu dienen.
    Er nahm sich vor, auch Sebell von seiner Unterredung mit Torlo zu berichten. Der Meisterharfner sollte ruhig wissen, welche Zweifel und Ängste die Kuriere plagten. Es gab viel zu tun. Er musste die Bittschriften durchlesen und diejenigen aussortieren, die die Beachtung seines Vaters verdienten. Nun ja, bei dieser Kälte blieb man ohnehin am besten in einem warmen Zimmer. Mit frischer Energie rannte er die Treppe zur Burg hinauf.
Keroon, Druckerhalle - 1.3.31
    Tagetarl kniff die müden Augen zusammen und massierte seine lange Nase, obwohl dies erfahrungsgemäß nicht dazu beitrug, seine Sehkraft zu schärfen. Das Einzige, was jetzt half, waren ein paar Stunden Schlaf, doch er musste sich mit der Korrektur des Lexikons befassen. Ein paar alte, unterbeschäftigte Harfner kritisierten Definitionen und mäkelten an den neuen technischen Vokabeln herum. Doch die Studenten mussten sich einen völlig neuen Wortschatz einverleiben, wenn sie die vom Akki herausgegebenen Handbücher verstehen wollten. Die Wiederentdeckung der Druckerpresse stellte eine große Bereicherung dar, machte sie doch mühsames Kopieren von Hand überflüssig. Jeder Harfnerlehrling, der sich früher stundenlang in den Archiven die Finger wundschrieb, pries diese Erfindung. Nun musste noch ein Weg gefunden werden, die Druckfehler, die sich unweigerlich einschlichen, zu reduzieren, wenn sie sich schon nicht gänzlich ausmerzen ließen. Als er selbst noch Lehrling war, brauchte er nur die fehlerhafte Stelle auf dem Pergament mit einem Messer abzuschaben und den korrekten Buchstaben einzusetzen, am Besten, ehe Meister Arnor den Schnitzer entdeckte.
    Einen Fehler zu beheben, der sich bereits auf hundert gedruckten Seiten Papier befand, war nicht so einfach. Rosheen war eine ausgezeichnete Schriftsetzerin, ihr unterlief nur selten ein Schnitzer. Mit ihren flinken Fingern war sie doppelt so schnell wie er. Doch sie beide hatten bezüglich der Druckerei immer noch viel zu lernen. Tagetarl war fest entschlossen, der Druckerhalle zu dem Erfolg zu verhelfen, den sie verdiente. Damals hatte Meister Robinton viel Vertrauen in ihn gesetzt, und er wollte beweisen, dass der verstorbene Meisterharfner sich nicht in ihm getäuscht hatte.
    In der nächtlichen Stille klang das Knarren der Tür überlaut in seinen Ohren. Er sprang auf die Füße. Nacht? Ein Blick durch das nach Osten weisende Fenster verriet ihm, dass es kurz vor der Morgendämmerung war.
    »Es ist mich!«, flüsterte jemand.
    »Falsche Grammatik. Es heißt ›ich bin es‹«, korrigierte Tagetarl seinen Besucher, Pinch. »Wie bist du hereingekommen? Das Tor ist verschlossen.«
    Seit den Vorkommnissen am Ende des Planetenumlaufs hatte es keine Übergriffe seitens der Traditionalisten mehr gegeben, doch das bedeutete nicht, dass keine weiteren Attacken geplant waren. Tagetarl hatte nicht feststellen können, wie die Bilder für die medizinischen Lehrbücher in die Hände der Fanatiker gefallen waren, doch um auf Nummer Sicher zu gehen, ließ er jetzt sämtliche Seiten, die aufgrund von Fehldrucken nicht verwendet wurden, in kleine Fetzen schneiden.
    »Sicher, und es ist ein massives Tor«, betonte Pinch, während er in den Lichtschein der Tischlampe trat.
    Er war nicht groß, und sein kantiges Gesicht, das nun schmutzig und von

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