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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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dabei Kindan an. »Wenn es dir Recht ist, Junge. Natürlich muss man berücksichtigen, dass du deinen Schlaf brauchst…«
    Kindan lachte. »Nachts schlafe ich nicht mehr, seit ich mich um Kisk kümmere.«
    M'tal nickte und schaute ernst drein. »Offen gestanden benötige ich ein wenig Ruhe. Mein Weyr liegt in einer anderen Zeitzone als euer Camp. Bei uns bricht die Nacht wesentlich früher herein.«
    »Das Gleiche gilt für mich«, warf J'lantir ein. »Aber ich kann sicher die Zeit erübrigen, um mit Kindan und Kisk zu arbeiten, ohne meine Pflichten im Ista Weyr zu vernachlässigen.«
    »Bei dir ist das etwas anderes«, wandte sich Meister Zist an M'tal. »Du bist immerhin Weyrführer.«
    »Nicht mehr lange, und es wird Frühling«, gab M'tal zu bedenken. »Wenn wir bis dahin den Wachwheren in Benden beibringen, sich mit Drachen zu verständigen, dürfte das für viele Menschen eine willkommene Hilfe sein.«
    »Also gut«, sagte J'lantir. Er blickte in die Runde. »Nicht nur Kisk muss lernen, mit Drachen zu sprechen, wir müssen auch die anderen Wachwhere unterrichten. Unter Einbeziehung ihrer Wher-Führer, natürlich.«
    »Mir scheint, bei Kisk ist die telepathische Fähigkeit bereits sehr ausgeprägt«, warf Nuella ein. »Immerhin erzählte sie Kindan von eurem Besuch und konnte sogar mitteilen, dass zwei Drachenreiter eintreffen würden …«
    »Woher wusste Kindan, was Kisk ihm sagte?«, fragte J'lantir.
    »Nun ja, irgendwie übermittelte sie mir diese Botschaft, wie es genau funktionierte, ist mir selbst schleierhaft«, gab Kindan zu.
    »Feuerechsen sprechen auf ähnliche Weise mit Menschen«, sagte Meister Zist. »Jedenfalls mit ihren Besitzern.«
    »Genau«, bestätigte J'lantir. »Und Wachwhere scheinen viel intelligenter zu sein. Jetzt kommt es darauf an, Kindan und Kisk zu schulen, damit sie diese Kontaktaufnahme vervollkommnen. Tier und Mensch müssen den Inhalt der Nachricht, die übermittelt wird, immer präzise verstehen, egal, wer mit wem spricht.«
    »Wenn das klappen würde, wäre es ein ungeheurer Fortschritt«, erklärte M'tal.
    »Danach gehen wir dazu über, die anderen Wachwhere und ihre Wher-Führer zu trainieren«, fügte J'lantir hinzu.
    »Ich finde, ein Harfner sollte diesen Prozess begleiten«, kommentierte Meister Zist trocken.
    »Ich möchte auch helfen«, warf Nuella ein. Kindan hörte sich das Gespräch an, und er war ganz und gar nicht überrascht, welche Wende es nahm.
    ***
    Im Verlauf der nächsten Tage führten Nuella und J'lantir unzählige Diskussionen darüber, wie man einen Wachwher trainieren sollte. Es ging darum, ein Vokabular zu erstellen, damit der Wher-Führer mit seinem Schützling richtig kommunizieren konnte. Kisk musste zum Beispiel lernen, einem Drachen korrekt Meldung zu erstatten, damit er wusste, wer sie war und an welchem Ort sie sich gerade befand. Begriffe wie »Notfall«, »Feuer«, »Hilfe«, »Heiler«, und »Überschwemmung« mussten in eine Sprache umgesetzt werden, die einem Drachen sowie einem Wachwher verständlich war. Eine Weile debattierten das Mädchen und der Drachenreiter, ob es wichtiger sei, dass Kisk die Vokabel »Lawine« lernte oder mit Zahlen umgehen konnte.
    Kindan kam sich beinahe überflüssig vor, wenn die beiden die Köpfe zusammensteckten und eifrig argumentierten, sich stritten, dann einigten und zum nächsten Thema überwechselten. Manchmal unterbrachen sie ihr Gespräch und baten Kindan, mit Kisk einen Test durchzuführen. Am unangenehmsten war es ihm jedoch, wenn sie ihn aufforderten, zu einem bestimmten Punkt seine eigene Meinung beizusteuern und ihren Streit zu schlichten. Doch Kindan war von Meister Zist in der hohen Kunst der Diplomatie unterwiesen worden und verstand es, sich geschickt vor einer endgültigen Antwort zu drücken.
    Nach den Debatten endete der Abend oftmals damit, dass Nuella sich zu Kisk ins Stroh legte und einschlief. J'lantir verabschiedete sich, ehe der Hahn zum ersten Mal krähte, und Kindan konnte vor Müdigkeit nicht mehr klar denken.
    Am Ende der dritten Sitzung verkündete J'lantir, dass er eine Zeit lang in seinem Weyr bleiben müsste. Er wollte seinem Weyrführer Bericht erstatten, sich um die Ausbildung seines Geschwaders kümmern und eine Ruhepause einlegen. Nuella machte ein so enttäuschtes Gesicht, dass J'lantir sie tröstend an sich drückte.
    »Sei nicht traurig, ich bin bald zurück«, versprach er.
    Kindan dachte sich, Nuella sei enttäuscht, weil ihr die Arbeit mit Kisk und J'lantir viel

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