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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Kaylek ein bisschen verlegen.
    Kindan wusste, das dies einem Friedensangebot gleichkam und sprang behände aus dem Bett. »Na klar begleite ich euch«, rief er.
    Draußen war es stockfinster. Kayleks Schicht begann nach Einbruch der Dunkelheit und dauerte bis zum Morgengrauen. Man bezeichnete sie als »WachwherSchicht«, denn um diese Zeit waren die nachtaktiven Geschöpfe wach.
    Ganz leise, um Jakris und Tofir nicht zu stören, zog Kindan seine Sachen an und folgte Kaylek, der schon in die Küche gegangen war.
    »Dass du dabei sein sollst, hat Dad aber nicht gesagt«, gab Dakin zu bedenken, als er Kindan gewahrte.
    »Ich komme nur bis zum Eingang mit«, beschwichtigte Kindan seinen Bruder.
    Dakin zuckte die Achseln. »Von mir aus«, entgegnete er. »Sis ist auch manchmal mitgekommen.«
    »Wo ist Dad?«, fragte Kaylek und sah sich in der Küche um.
    »Bei Dask im Stall, wo denn sonst?«, antwortete Jaran, der Zweitälteste Sohn der Familie, in sachlichem Ton.
    »Wir gehen zu ihm und fragen ihn, ob wir ihm behilflich sein können«, wandte sich Kaylek an Kindan.
    »Passt bloß auf, dass Dask euch nicht beißt«, warnte Kenil. Kaylek machte ein verdutztes Gesicht. Mit fragender Miene wandte er sich an Jaran und Dakin. Beide Jungen nickten bestätigend.
    »In letzter Zeit ist er ziemlich gereizt«, erläuterte Dakin. Er furchte die Stirn. »Das gefällt mir überhaupt nicht, und ich weiß, dass sich auch Dad deshalb Sorgen macht.«
    »Aber es ist nicht das erste Mal, dass Dask aggressiv wird«, sagte Jaran. Offenbar hatte er sich schon eine geraume Weile mit einem seiner Brüder über dieses Thema unterhalten, doch Kindan bekam nur den letzten Satz mit.
    »Auf geht's, Jungs, die Zeit drängt!«, rief Danil von draußen.
    Die Jungen stellten ihre Klahbecher in den Spülstein und trotteten zur Tür. Kindan folgte ihnen als Letzter.
    Das Grüppchen begab sich zum Eingang der Grube, wo die anderen Kumpel bereits warteten. Zu Kindans Verwunderung befand sich Zenor unter ihnen.
    »Sag mal, was machst du denn hier?«, sprach er seinen Freund an.
    »Ich fahre mit ein - als Helfer. Mein Vater hat es mir erlaubt«, erwiderte Zenor voller Stolz. Talmaric, der Vater, nickte.
    »Aber nur heute, ausnahmsweise«, fügte Zenor hinzu, als er Kindans besorgten Blick auffing. Sofort erhellte sich Kindans Miene.
    »Wünsch mir viel Glück«, rief Kaylek Kindan zu, als er sich in die Grube begab.
    »Glückauf!«*
    * Gruß der Bergleute - Anm. d. Übers.
    »Was soll das Gefasel von Glück?«, protestierte Kenil. »Bergleute brauchen kein Glück, sie müssen nur vorsichtig sein und ihre Arbeit verstehen.«
    »Wenn du meinst«, murmelte Kaylek.
    Die Kumpel betraten den Eingangsschacht, und Kindan lief nach Hause zurück, wo er sich gleich wieder ins Bett legte.
    ***
    Es begann mit einer Totenstille. Die Kinder bemerkten, dass die normalen Geräusche des Bergwerksbetriebs plötzlich verstummten und liefen zum Fenster. Meister Zist, dem nichts Ungewöhnliches aufgefallen war, verstand nicht, wieso seine Schüler plötzlich von ihren Stühlen sprangen und nach draußen starrten. Ihrem Lehrer schenkten sie keinerlei Beachtung mehr.
    »Begebt euch sofort wieder auf eure Plätze zurück!«, donnerte Meister Zist. Die erste Unterrichtsstunde dieses Vormittags hatte soeben erst angefangen. Ein Kind drehte sich kurz nach dem aufgebrachten Meister um, ohne jedoch etwas zu sagen.
    Zist stieß einen knurrenden Laut aus und stürmte zum Fenster. Notfalls hätte er jeden einzelnen Schüler gepackt und ihn auf seinen Stuhl zurückbefördert. Doch als er ihre angespannten Mienen gewahrt, stutzte er. Er schaute in die Richtung, in die alle wie gebannt blickten, und erkannte, dass dort der nördliche Schacht lag.
    »Was ist los?«, fragte er.
    »Keine Ahnung«, antwortete ein Mädchen. »Aber irgendetwas ist passiert.«
    »Woher wollt ihr das wissen?«, hakte Meister Zist verblüfft nach.
    Eines der Kinder schüttelte den Kopf und legte den Finger an die Lippen, zum Zeichen, Meister Zist möge leiser sprechen. »Fällt dir nichts auf? Es ist viel zu still da draußen.«
    Mit einem Mal verdunkelte sich der Morgenhimmel. Meister Zist hob den Blick und sah eine dünne Staubsäule, die über der Hügelkuppe aufstieg, sich langsam herniedersenkte und sich wie eine Wolke über dem See verteilte. Es war kein Rauch, es handelte sich um Kohlenstaub.
    »Mein Vater ist da unten!«, weinte ein Kind.
    »Und mein Bruder!«
    »Psst!«, zischte ein älteres Kind, legte den

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