Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
finden.“
„Das gehört zu deinem Charakter. Du streitest einfach gerne“, sagte Kaja. „Können wir jetzt zum eigentlichen Thema zurückkehren?“
„Wenn du weiterhin so unfreundlich bist, sage ich dir auch nicht, was ich rausgefunden habe.“ An dieser Stelle schaltete sich Miri ein, die bis dahin fasziniert dem amüsanten Schlagabtausch gelauscht hatte. Hoch erfreut, dass ihm wenigstens eine der beiden zuhörte, fing er an, seine Begegnung mit dem kleinen Fuchswallach zu schildern.
„Sierra? Was ist das denn für ein seltsamer Name.“
„Keine Ahnung“, meinte Miri. „Aber dein Drache hat recht. Zum Glück für uns trägt sie einen seltsamen Namen. So sollte sie einfacher zu finden sein.“
„Du hast recht“, sinnierte Kaja. Inzwischen war auch sie neugierig geworden. „Ich werde mich gleich dahinter klemmen, und versuchen, ob ich auf elektronischem Weg etwas über Sierra rausfinden kann.“
„Und wenn wir wissen, wo sie wohnt? Was wollen wir dann machen?“
Soweit hatte Kaja noch gar nicht überlegt. Schließlich hatte sie erst vor ca. zwei Minuten aufgehört, sich über die fremde Frau aufzuregen. Unschlüssig zuckte sie mit den Schultern. „Keine Ahnung. Aber ich nehme an, uns wird schon etwas einfallen. Vielleicht hat ja auch mein toller Drache eine Idee“, meinte sie liebevoll und kraulte ihn unterm Flügel.
„Wurde auch Zeit, dass dir das wieder einmal auffällt“, brummte dieser schmollend.
„Bleibst du zum Abendessen?“, wollte sie von Miri wissen. „Was ist schon wieder Zeit zum Essen?“, fragte Miri entsetzt.
„Nein, noch nicht, ich wollte es nur wissen, weil ich noch einkaufen gehen muss.“ Erleichtert streckte sich Miri kurz und meinte dann. „Danke für die Einladung. Aber ich sollte wohl langsam nach Hause gehen. Aufräumen und so. Lass uns nächste Woche nochmals sprechen, vielleicht wissen wir bis dahin mehr.“
„Gut, dann geh ich noch Joggen. Kommst du mit Lance?“
„Äh, ich, ich muss mich von den heutigen Strapazen noch erholen“, war seine lahme Ausrede.
„Faulpelz. Aber das sollte ich inzwischen wohl wissen.“
Kapitel 24
Die folgenden Tage verbrachte Kaja mit der völligen erfolglosen Suche nach Sierra. Sie fand wohl Unmengen von Daten zu dem Ausdruck, sogar 110 Einträge im Telefonbuch doch sie schaffte es einfach nicht, die Suche mehr einzugrenzen. Dazwischen machte sie lange Spaziergänge und wälzte Ideen im Kopf oder ließ es vorsichtig einige Minuten lang zu, dass sie Tim vermisste. Dann stellte sie es jedoch immer konsequent ab, indem sie sich ihren vielen Ideen zuwandte.
Dienstagabend war sie dermaßen frustriert über ihre erfolglose Suche, dass sie zum Telefonhörer griff und Simon anrief. „Du sag mal“, wollte sie wissen, als sie sich begrüsst hatten. „Ihr macht doch auch Personen ausfindig?“
„Ja, die ganze Zeit. Um was geht es denn? Schuldet dir jemand Geld?“
„Nein“, sie zögerte, „es handelt sich um etwas Privates.“
„Um einen Mann?“, wollte er unumwunden wissen. Schließlich wollte er Kaja nicht dabei helfen, sich auf jemand anderes zu konzentrieren als auf Tim. Kindisch vielleicht, aber seine erste Loyalität gehörte nun mal seinem Freund.
„Nein, es geht um eine Frau, die ich kenne“, sie fand diese Schwindelei gerechtfertigt, schließlich ginge es sozusagen um ihre Schwester. „Ich kenne sie von früher, habe aber keine Ahnung, wo sie wohnt, und wie sie mit Nachnamen heißt.“
„Einen Vornamen hast du aber?“
„Ja, das schon.“
Simon wollte sich schon Notizen machen, als ihm eine Idee kam. „Du wolltest doch sowieso mal herkommen, und dir hier alles ansehen.“
„Ja, würde ich sehr gerne.“
„Dann komm doch gleich morgen vorbei, dann zeige ich dir kurz wie das geht, dann kannst du deine Suche selber starten, wie klingt das?“
„Das wäre toll. Dann krieg ich gleich noch einen tieferen Einblick in eure Arbeit.“
„Konntest du deinen Chef erreichen?“
Betreten musste Kaja zugeben, dass sie die vergangenen Tage gar nicht versucht hatte, ihn zu erreichen. „Macht nichts. Wir haben ja auch gesagt, es gibt noch keinen Grund, uns Sorgen zu machen. Also dann, bis morgen um 10 Uhr“, meinte Simon und verabschiedete sich.
Kaja hängte auf und bevor sie der Mut verlor, kramte sie ihr Handy hervor und schickte Tim eine SMS. „Lädst du mich morgen zum Abendessen ein? In Bern?“
Kajas Herz hüpfte vor Aufregung. Sie redete sich ein, dass das ausschließlich damit zu tun hatte, dass
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