Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
meine Großmutter besuchen.“
„Die in Frankreich? Die Lance auch kennt?“
„Genau. Kommst du mit?“
„Wann denn?“
„Dieses Wochenende. Ich weiß, es ist etwas kurzfristig. Aber unter der Woche arbeitest du ja und am Wochenende danach sind wir auf Sierras Party eingeladen.“
„Ach ja richtig. Hm.“
„Hast du keine Lust?“
„Doch, doch. Unbedingt. Es ist nur, ich sollte eigentlich arbeiten diesen Samstag. Und ich glaube nicht, dass ich bei der momentan vorherrschenden Stimmung frei kriege“, antwortete Miri enttäuscht.
„Und wenn du leider krank wirst?“, schlug Lance mit unschuldiger Stimme vor.
„Lance!“, entrüstete sich Kaja, obwohl ihr der Gedanke auch kurz gekommen war. „Miri kann in Teufels Küche kommen.“
„Genau! Das ist die Idee. So machen wir’s.“ Miri war hin und weg von dieser Idee. „Freitagmittag muss ich dringend nach Hause, weil mir sterbenselend ist.“
„Bist du dir da auch sicher?“
„So sicher wie schon lange nicht mehr. Ich war seit Ewigkeiten nicht mehr weg.“
„Gut, dann hole ich dich um eins bei dir zu Hause ab, dann können wir gleich los. Nimm einen warmen Pullover und eine Regenjacke mit. Man weiß nie, wie das Wetter wird.“
„Mach ich. Jetzt muss ich aber los! Sonst komme ich noch zu spät zurück zum Sklaventreiber.“
„Miri braucht auch dringend einen anderen Job, so wie ich das sehe“, murmelte Kaja, als sie ihr mit Lance nachsah, wie sie über die Straße eilte.
„Kommt Zeit, kommt Rat“, meinte Lance nur kryptisch. „Willst du Sierra nicht auch einladen?“
„Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass sie Zeit hat, so kurzfristig alles stehen und liegen zu lassen.“
„Da könntest du recht haben“, stimmte Lance ihr zu.
„Zudem wird es dann langsam auch ziemlich eng in meinem Peugeot, wenn man bedenkt, dass die Rückbank von einem Drachen und einem großen Hund in Anspruch genommen wird.“
„Ich könnte mich ganz klein machen und mich bei einer von euch auf den Schoss setzen“, meinte er eifrig.
„Ja, richtig.“ Kaja konnte es sich lebhaft vorstellen und verdrehte amüsiert die Augen.
Zu Hause sah sie, dass ihr Mobiltelefon blinkte. Zwei verpasste Anrufe. Beide von Tim. Allerdings hatte er keine Nachricht hinterlassen. War vielleicht auch besser so, beschloss sie. Sie würde ihn auf jeden Fall nicht zurück rufen. Der sollte jetzt erst mal nach Island gehen. Nachher würde sie weitersehen. Resolut verdrängte sie alle aufsteigenden Bilder an die mit Tim verbrachte Nacht und ignorierte einigermaßen das sehnsuchtsvolle Ziehen in ihrem Bauch. Sie hatte schließlich ihr Leben zu organisieren.
Sie beschloss, Mémé zu überraschen und verzichtete darauf, sie anzurufen. Sie überstand einen Anruf ihrer Eltern, die ihr einen viertelstündigen Monolog darüber hielten, wie sie es anstellen sollte, wieder einen vernünftigen Job zu finden. Freelancer bei einer Sicherheitsfirma war offensichtlich nicht ihre Vorstellung eines sinnvollen Jobs, bemerkte Kaja nachher mit einem ironischen Lächeln auf den Lippen zu Lance.
„Ich glaube sie denken ich bin jetzt als Türsteher angestellt.“
Aber auch wenn es kein erfreuliches Gespräch gewesen war, stresste es Kaja nicht mehr so schlimm wie früher. Befriedigt stellte Lance fest, dass sie ihre gute Laune rasch wieder fand und weiter an ihren Plänen arbeitete.
Kurz vor dem Abendessen meldete sich Simon ganz kurz. „Es sieht so aus, als sei uns das Glück hold gewesen. Du hast tatsächlich den Vertrag zwischen den beiden Firmen entdeckt.“
„Und, hast du einen Anhaltspunkt für die seltsamen Vorgänge in der Firma gefunden?“, wollte Kaja gespannt wissen.
„Könnte sein. Ich hatte noch keine Zeit, mich mit den juristischen Spitzfindigkeiten zu befassen. Aber so wie es aussieht, läuft es darauf hinaus, dass tatsächlich nach Ablauf eines Jahres der erfolgreichere Teilhaber die Aktienmehrheit von 51% erhält. Das gibt diesem dann natürlich freie Hand.“
„Okay, und was hat das mit Max zu tun?“
„Das weiß ich noch nicht. Ich hoffe aber, dass wir ihn das bald selber fragen können.“
„Heißt das, du hast ihn gefunden?“
„Noch nicht. Aber wir konnten feststellen, dass sein Handy in unbestimmten Abständen nach einem Netz sucht. Ich vermute er oder jemand anders stellt es von Zeit zu Zeit an und wieder aus.“
„Und jetzt?“
„Jetzt warten wir und hoffen, dass es bald wieder angestellt wird, damit wir das Handy orten können.“
„Immer diese
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