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Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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Jetzt war sie wieder in Zürich. Sie vermisste Mémé schon jetzt. Und, wie sie verwundert und ein wenig ärgerlich feststellte, auch Tim schlich sich immer wieder in ihre Gedanken. Sie war zwar froh, dass er sie von ihrem Desaster mit Frédéric abgelenkt und unbewusst ihr doch ziemlich angeschlagenes Selbstbewusstsein aufgebessert hatte, aber das musste jetzt dann auch genügen. Sie hatte weiß der Himmel im Moment genug andere Sorgen. Da brauchte sie nicht schon wieder einen Mann, der sie ablenkte.
    Zurück beim Auto hievte sie sich die schwere Tasche über die Schulter und suchte nach dem Wohnungsschlüssel. Sie war gleich nach Abschluss ihres Studiums, als sie eine feste Anstellung gefunden hatte, hierher nach Wollishofen an den Stadtrand von Zürich gezogen. Nach fast zwölf Jahren Internatsleben und fünf Jahren Studentendasein in einer Viererwohngemeinschaft hatte sie das dringende Bedürfnis nach den eigenen vier Wänden verspürt. Die Wohnung lag im Erdgeschoss. Da sie den Hund hatte, fürchtete sie sich nicht vor Einbrechern und konnte so einen kleinen Gartensitzplatz ihr Eigen nennen. Zwischen die Ritzen der Steinplatten hatte sie Rosmarin und Thymian gepflanzt. Wenn die Sonne die Steine aufwärmte, erfüllte der Duft der Kräuter die Luft und brachte ein Stück Südfrankreich in ihren Alltag.
    Kaja hatte endlich ihre Schlüssel gefunden. Sie trat ein, ließ die Tasche gleich beim Eingang stehen und warf die Schlüssel achtlos auf die Kommode. Nachdem sie sich einen raschen Überblick über ihre Post verschafft hatte, streifte sie sich die Schuhe von den Füssen und ließ sich auf ihr Sofa fallen. Die Wohnung hatte drei Zimmer und eine offene Küche. Das war ungewöhnlich für ein so altes Haus. Doch da eine Wand heraus gebrochen worden war, ging die Küche nun direkt ins Wohnzimmer über. Die Möbel stammten zum Großteil von Ikea, bis auf ein paar alte Stücke, die ihr Mémé geschenkt hatte. Den alten Bauernschrank hatte sie eigenhändig restauriert. Sie erinnerte sich an das mühselige Ablaugen und Schleifen des Holzes und wie stolz sie gewesen war, als er nach dem Beizen in neuem Glanz erstrahlt war. Sie legte den Kopf in den Nacken und betrachtete die Stuckatur an der Decke. Da das Haus während der Jugendstilzeit erbaut worden war, waren die Räume hoch und die Fenster riesig. Sie begannen in Kniehöhe und reichten bis fast an die Decke. Von der Küche führte eine kleine Treppe mit fünf Stufen zum Gartensitzplatz. Die Pergola, die sie im ersten Jahr hier angelegt hatte, war dieses Jahr nun endlich komplett überwachsen, so dass sie schon einige Male bei leichtem Regen hatte draußen sitzen können. Das war Kaja extrem wichtig. Nachdem sie sich schon für einen Job entschieden hatte, bei dem sie die meiste Zeit des Tages drinnen verbringen musste, brauchte sie wenigstens in ihrer knapp bemessenen Freizeit die Möglichkeit, an der frischen Luft zu sein, umgeben von Pflanzen. Lance hatte eben seinen Erkundungsgang durch ihre Wohnung beendet und leistete ihr auf dem Sofa Gesellschaft.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, fragte er sie ernsthaft: „Wo verbringst du deine Zeit am liebsten?“
    „Draussen“, antwortete sie ohne nachzudenken.
    „Und weshalb verbringst du dann die meiste Zeit in geschlossenen Räumen?“ Sie wandte den Kopf um ihn anzusehen.
    „Man kann sich halt nicht alles aussuchen, irgendwie muss ich ja Geld verdienen.“
    „Hm, das mit dem Geldverdienen scheint ja gut geklappt zu haben – nur, bist du glücklich dabei?“
    „Wohin soll dieses Gespräch führen? Hast du jetzt etwa die Rolle meines Therapeuten übernommen?“, wollte sie verärgert wissen.
    „Nur so“, wich er aus, „ich schau mich mal draußen um.“ Und schon war er weg.
    „Ich bin zufrieden mit meinem Leben, nur dass du’s weißt!“, rief sie ihm hinterher.
    „Ja, so sieht’s aus“, brummte der Drache vor sich hin, „deshalb nervt dich auch so eine harmlose Frage. Da hab ich wohl ins Schwarze getroffen“, bemerkte er zufrieden und ließ sich in den Liegestuhl, der unter dem Rebendach stand, fallen.
    Kaja rappelte sich aus dem Sofa hoch und stand auf, um sich eine Tasse Tee zu kochen. Zum Charme der Wohnung trug sicher auch die alte Küche mit dem Gasherd bei. Das war der Nachteil an diesen alten Häusern: genau wie das Bad war auch die Küche uralt. Doch Kaja liebte gerade diese Besonderheiten. Während der Tee zog, blickte sie sich um. Im Moment herrschte ein ziemliches Chaos. In den letzten

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