Die drei !!!, 18, VIP-Alarm
du also am Pool so schnell abgehauen!«, rief Kim.
»Stimmt.« Farid machte ein bedauerndes Gesicht. »Dabei hätte ich mich viel lieber noch etwas mit dir unterhalten. Aber wenn Zaras Tante oder Ali mich gesehen hätten, wäre meine Tarnung aufgeflogen.«
Plötzlich fiel Kim etwas ein. »Ich hab Ali gerade auf der Insel gesehen.«
»Was?«, riefen Zara, Franzi und Marie gleichzeitig.
»Er war es, der uns vor der Bucht aufgelauert hat«, berichtete Kim. »Als er nach dem Kampf seine Maske verloren hat, habe ich ihn erkannt.«
»Was hat das zu bedeuten?«, fragte Zara verwirrt. »Ali ist der treuste Diener meines Vaters. Er würde ihn nie hintergehen.«
»Genau.« Kim nickte langsam. In ihrem Kopf fügte sich blitzschnell alles zusammen. Das Bild, das dabei entstand, war alles andere als schön. Kim hätte Zara die bittere Wahrheit gerne erspart, aber sie wusste, dass das unmöglich war. Sie nahm Zaras Hand und drückte sie. »Dein Vater hat dich entführt, Zara. Es gibt keine andere Möglichkeit. Ali und deine Tante haben ihm geholfen. Die anderen Männer auf der Insel müssen ebenfalls zur Leibgarde deines Vaters gehören.«
Zara sah Kim entsetzt an. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, aber sie weinte nicht. Ihr Gesicht war so starr wie eine Maske. »Darum waren sie also vermummt und haben kein Wort gesprochen.«
Kim nickte. »Sie wollten nicht, dass du sie erkennst. Vielleicht solltest du in ein paar Tagen wieder freigelassen werden – in dem Glauben, der Scheich hätte dich entführt.«
»Aber warum das Ganze?«, fragte Franzi. »Das ergibt doch keinen Sinn!«
»Und ob das einen Sinn ergibt.« Zaras Stimme klang bitter. »Mein Vater weiß genau, dass Achmeds Ansehen in unserem Land sehr leiden wird, wenn er ihm die Schuld für meine Entführung in die Schuhe schiebt.«
»Sein Plan ist aufgegangen«, stellte Marie fest. »Denkt doch nur an die Demonstrationen in Dorisien. Die Stimmung ist umgeschlagen, Scheich Achmed laufen seine Anhänger in Scharen davon.«
»Und um sich die Macht zu sichern, hat mein Vater in Kauf genommen, dass ich Todesängste ausstehe.« Zaras Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Das werde ich ihm nie verzeihen!«
Vor ihnen tauchte der Bootssteg des Hotels aus der Dunkelheit auf. »Wir sind da«, verkündete Sandro und drosselte das Tempo. Das Boot glitt sanft an den Steg. Sandro vertäute es und half den Mädchen beim Aussteigen. Als sie über den Steg zum Strand gingen, rannte eine Gestalt auf sie zu.
»Farid!«, rief Zara und warf sich in seine Arme. Sie vergrub ihren Kopf an seinem Hals und begann zu schluchzen. Endlich ließ sie ihren Tränen freien Lauf.
Farid drückte sie fest an sich und streichelte ihr sanft über die schwarzen Haare. »Ganz ruhig«, murmelte er. »Alles wird gut. Jetzt kann uns nichts mehr trennen.«
Wahre Liebe
Als die drei !!! mit Zara, Farid und Sandro zum Hotel zurückkehrten, verfärbte sich der Himmel über dem Meer bereits rosa. Die Nacht war vorüber, bald würde die Sonne aufgehen. Kim war völlig fertig. Sie schlotterte vor Kälte in ihren feuchten Klamotten, ihr tat jeder einzelne Knochen weh, und die Müdigkeit legte sich wie eine schwere Decke auf ihr Gehirn. Es fiel ihr schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Selbst dass Sandro sanft den Arm um sie legte, als sie vor Schwäche anfing zu schwanken, bemerkte sie kaum. Sie wollte jetzt nur noch eins: sich in ihr weiches Himmelbett kuscheln und schlafen, schlafen, schlafen.
Doch kaum hatten sie das Hotel betreten, wurde Kim aus ihrer bleischweren Müdigkeit gerissen. Eine Meute von Reportern stürzte auf sie zu, und unzählige Blitzlichter leuchteten auf, sodass Kim und die anderen geblendet die Augen schließen mussten. Verdutzt blieben sie stehen, während die Reporter ihnen Mikrofone unter die Nase hielten und sie mit Fragen bestürmten. Alle redeten gleichzeitig.
»Wie geht es Ihnen, Prinzessin Zara?«
»Wer hat Sie entführt? Und wer hat Sie befreit?«
»Stimmt es, dass Scheich Achmed hinter der Entführung steckt?«
»Wo wurden Sie gefangen gehalten?«
»Werden Sie jetzt nach Dorisien zurückkehren und das Land an der Seite Ihres Vaters regieren?«
»Lassen Sie die Prinzessin in Frieden!« Farid legte schützend den Arm um Zara. »Sie hat eine Menge durchgemacht und muss sich jetzt ausruhen.«
Doch Zara schüttelte den Kopf. »Lass nur, ist schon okay. Die Öffentlichkeit hat ein Recht auf die Wahrheit.« Sie stellte sich vor die Reporter und wartete, bis
Weitere Kostenlose Bücher