Die drei !!!, 6, Skandal auf Sendung
laden wir die Klassen vorher ins Studio ein und machen eine Probe. So könnt ihr euch schon mal mit den Räumlichkeiten vertraut machen und wisst nächste Woche genau, was ihr zu tun habt.« Er lächelte in die Runde. »Keine Angst, es tut nicht weh!«
Er führte die Klasse ins Studio, das genauso aussah, wie Franzi es aus dem Fernsehen kannte. In der Mitte standen sich auf einer runden Fläche mit spiegelglattem Boden die beiden Quiz-Stühle gegenüber. Zwischen ihnen befand sich eine Konsole mit zwei Monitoren, auf denen während der Sendung die Fragen erschienen. Rundherum waren kreisförmige Bänke aufgebaut, die stufenweise nach oben führten.
»Hier wird nächste Woche die Aufnahme für die Sendung stattfinden«, erklärte Paul. »Ihr dürft schon mal auf den Zuschauerbänken Platz nehmen.«
Sofort stürmten alle zu den kreisförmigen Bänken und versuchten, die besten Plätze zu ergattern. Franzi setzte sich auf die oberste Stufe. Von hier aus hatte sie das gesamte Studio gut im Blick.
»Wer wird denn auf dem Quiz-Stuhl sitzen?«, fragte Paul.
Anna meldete sich. »Das bin ich.« Ihre Stimme klang dünn und piepsig. Sie schien schon wieder ziemlich aufgeregt zu sein.
»Dann komm doch bitte nach vorne und setz dich hierhin.« Der Aufnahmeleiter deutete auf den linken Stuhl und lächelte Anna aufmunternd zu. »Entspann dich, heute wird nur geprobt. Es ist völlig egal, ob du die Fragen richtig beantwortest oder nicht.«
Anna nickte und kletterte auf den Quiz-Stuhl. Paul setzte sich ihr gegenüber.
Da meldete sich Miriam, eine von Franzis Mitschülerinnen. »Kommt Thomas Niedlich heute gar nicht?« Ein paar Mädchen kicherten und Miriam lief rot an.
»Keine Sorge, Thomas schaut später bestimmt noch mal vorbei«, antwortete Paul. »Er ist noch mit den Vorbereitungen für die Show beschäftigt. Bis dahin müsst ihr leider mit mir vorliebnehmen. So, und jetzt machen wir einen kurzen Probedurchlauf. Setz bitte dein Kopfmikrofon auf, Anna.«
Plötzlich gingen die Scheinwerfer an und tauchten das Studio in gleißendes Licht. Dann begann der Aufnahmeleiter, Anna Fragen zu stellen. Franzis Klasse verfolgte gebannt die Probe. Franzi ließ währenddessen ihren Blick durchs Studio schweifen und hielt nach Thomas Niedlich Ausschau. Aber der Moderator tauchte erst auf, als die Probe schon fast zu Ende war.
»Vielen Dank, das war’s für heute!«, bedankte sich der Aufnahmeleiter gerade, als Thomas Niedlich zur Studiotür hereinkam. Heute trug er nur Jeans und eine alte Trainingsjacke. Seine Haare waren ungestylt, aber an seinen Fingern blitzten wieder mehrere Ringe. Franzi fiel auf, dass er ziemlich blass war und dunkle Ringe unter den Augen hatte. Er sah aus, als hätte er in den letzten Nächten kaum ein Auge zugetan. Ob ihm der Zwischenfall mit den beiden Muskelpaketen so zu schaffen machte? Oder steckte etwas anderes dahinter?
Kaum hatte der Moderator das Studio betreten, machte sich allgemeine Unruhe in den Reihen der Mädchen bemerkbar.
»Ach, da bist du ja, Thomas«, begrüßte Paul seinen Kollegen. »Du kommst gerade noch rechtzeitig, um die Quizkandidaten der nächsten Woche zu begrüßen.«
Der Moderator knipste sein Zahnpastalächeln an, aber Franzi kam es so vor, als wäre es heute eine Spur weniger strahlend als sonst.
»Hallo, alle zusammen«, sagte er und winkte lässig. »Schön, dass ihr hier seid! Bis nächste Woche, ich freu mich schon auf euch!« Dann drehte er sich um und wolltegehen. Franzi runzelte die Stirn. Das war aber ein kurzer Auftritt!
Franzis Mitschülerinnen schienen dasselbe zu denken. Unzufriedenes Gemurmel wurde laut.
Miriam sprang auf und rief: »Einen Augenblick noch! Könnte ich bitte ein Autogramm für meine kleine Schwester haben?«
Thomas Niedlich blieb stehen. Er sah ziemlich genervt aus. Trotzdem zwang er sich zu einem Lächeln, während er in seiner Jackentasche nach den Autogrammkarten suchte. »Na klar. Aber schnell, ich hab nicht so viel Zeit.«
Miriam holte sich mit triumphierender Miene ihre Autogrammkarte. Sofort sprangen auch einige andere Mädchen auf und stürmten auf den Moderator zu. Während er seine Autogrammkarten unter das Volk brachte, ließ Franzi ihn nicht aus den Augen. Es war nicht zu übersehen, dass er seine Fans so schnell wie möglich loswerden wollte. Offenbar hatte er heute nicht gerade seinen besten Tag. Kaum hatte er alle Mädchen mit einem Autogramm versorgt, machte er einen schnellen Abgang und ließ Franzi und ihre Mitschüler im
Weitere Kostenlose Bücher