Die drei !!! - Achtung Promihochzeit
einen Schritt voraus sind. Wir sehen bestimmt mehr, weil wir schon länger an dem Fall dran sind.«
»Hoffentlich«, seufzte Franzi. »Ich hab nämlich nicht so viel Zeit. Ich treffe mich nachher noch mit Robin.«
»Echt?« Marie sah ihre Freundin verwundert an. »Ich dachte, du willst ihn nicht mehr sehen?«
Franzi verzog das Gesicht. »Ja, stimmt, aber als er angerufen hat, hab ich mich breitschlagen lassen.«
»Das verstehe ich«, sagte Kim mitfühlend. »Mach dir keinen Kopf. So ein Treffen ist ja erst mal ganz unverbindlich. Aber jetzt sollten wir uns auf das Video konzentrieren, okay?« »Okay«, sagte Franzi, die froh über jede Abwechslung war. Die drei !!! beugten sich über den Laptop. Der erste Teil der Aufzeichnung war nicht besonders aufregend. Sie sahen Nick um 21:03 nach Hause kommen und um 21:12 wieder mit einer Sporttasche gehen.
»Das stimmt mit seinen Aussagen überein«, erinnerte sich Kim. »Nick hat mir vorhin am Telefon erzählt, dass er gestern in der Tatnacht bei Eva übernachtet hat. Also hat er schnell ein paar Sachen gepackt, Schlafanzug, Zahnbürste und so weiter.«
Nick trug eine seiner geliebten Kapuzenjacken, die ihm besonders gut stand. Seine Haare waren ein wenig zerstrubbelt und sein Gang lässig federnd. Wie immer hielt er den Kopf kerzengerade über den breiten Schultern. Jetzt drehte er ihn kurz zur Seite, sodass Marie ihn im Profil betrachten konnte. Sein schönes Kinn, seine schmale Nase ...
»Stopp!«, rief sie plötzlich. Weil Kim nicht sofort reagierte, drückte sie selbst auf die Stopptaste. Dann zeigte sie auf Nicks Nase. »Seht ihr das? Seine Nase ist viel zu spitz.«
Kim kniff die Augen zusammen. »Ja, du hast recht. Aber das bedeutet ja ...«
»Das ist gar nicht Nick!«, rief Franzi.
Marie nickte. »Genau! Das ist Carlo. Weil er Nicks Pulli trägt, sieht er wirklich fast genauso aus wie sein Bruder. Auf den ersten Blick zumindest. Aber noch mal lasse ich mich nicht täuschen!«
Franzi pfiff durch die Zähne. »Ich glaub’s nicht! Dann ist er der Täter! Er hat das Gemälde gestohlen.«
Die drei !!! starrten fassungslos auf den Bildschirm. Für einen Moment waren sie wie erstarrt, aber nach ein paar Sekunden meldete sich Kims detektivischer Instinkt zurück. »Wir müssen sofort Nick anrufen!« Sie zückte ihr Handy und wählte seine Mobiltelefon-Nummer.
Nach dem zweiten Freizeichen meldete sich eine Frauenstimme. »Hier bei Nick«, sagte Eva mit zittriger Stimme.
»Hallo, hier ist Kim. Wir müssen dringend mit Nick sprechen.« Nach einer kleinen Pause antwortete Eva: »Nick ist gerade gegangen und hat sein Handy bei mir liegen lassen. Er kommt auch so schnell nicht wieder.« Sie klang erschöpft und Kim hörte sofort heraus, dass sie sich mit Nick heftig gestritten hatte.
»Eva, das ist jetzt sehr wichtig für uns«, redete Kim eindringlich weiter. »Wo war Nick in der Tatnacht zwischen 21 Uhr und Mitternacht?«
Eva seufzte. »Er war die ganze Zeit mit mir zusammen. Nachdem alle kurz nach dem Stromausfall gegangen sind, haben wir erst in einem Restaurant zu Abend gegessen und danach sind wir in meine Stadtwohnung gefahren.« »Nick ist zwischendurch gar nicht mehr nach Hause?«, hakte Kim nach.
»Nein, wieso?« Eva wurde langsam gereizt. »Er hat alles, was er braucht, bei mir deponiert. Klamotten zum Wechseln, Zahnbürste und so.«
Damit war auch der letzte Zweifel beseitigt. Carlo hatte zur Tatzeit die Villa betreten.
»Danke für die Info«, sagte Kim. »Das war’s eigentlich schon. Wir brauchten dann nur noch die Adresse von Carlos WG hier in der Stadt ...« Sie überlegte kurz, ob sie Eva die Wahrheit erzählen sollte, entschied sich aber dagegen, weil die drei !!! noch mitten in den Ermittlungen steckten. »Wegen einer äh ... Hochzeitsüberraschung«, schwindelte sie.
Eva schnaufte. »Das ist nicht mehr nötig. Die Hochzeit wird erst mal verschoben.«
Kim erschrak. Dass es bei den beiden so stark kriselte, hatte sie nicht gedacht. »A... aber ihr zwei gehört doch zusammen ...«, stammelte sie.
»Das dachte ich eigentlich auch«, sagte Eva leise. Dann räusperte sie sich. »Ich wär dir sehr dankbar, wenn du mich jetzt in Ruhe lässt. Heute wollen plötzlich alle was von mir. Jeder zerrt an mir. Ich hab rasende Kopfschmerzen ...«
»Natürlich. Wenn du mir nur noch schnell Carlos Adresse durchgibst.« Kim klemmte sich das Handy hinters Ohr und zückte ihren Kugelschreiber. »Westendstraße 129, vielen Dank.«
Sie wollte sich gerade von
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