Die drei !!! - Achtung Promihochzeit
...« Als Marie noch ganz klein gewesen war, hatte ihre Mutter das Lied an ihrem Bett gesungen.
Auf einmal konnte Marie ihre Mutter spüren, als ob sie da wäre, hier, mitten in der Cafeteria, und gemeinsam mit ihnen am Tisch sitzen würde. Eine Sekunde später war das Gefühl schon wieder verflogen.
»Sie fehlt mir so!«, flüsterte Marie.
»Ich weiß«, sagte Helmut Grevenbroich. »Mir fehlt sie auch, sehr sogar.« Er drückte Maries Hand. Dann sagte er: »Ich habe eine Idee. Wollen wir für Mama einen Kranz aus Trockenblumen basteln? Den könnten wir dann an Mamas Todestag am 10. Februar auf ihr Grab legen.«
Zwei Tränen liefen über Maries Wangen, als sie leise »Ja« sagte.
Ihr Vater stand auf, kam um den Tisch herum und umarmte Marie. »Es wird alles gut«, flüsterte er in ihr Haar. »Ich werde immer für dich da sein. Ich möchte, dass du glücklich bist.« »Du sollst aber auch glücklich sein!«, sagte Marie mit tränenerstickter Stimme. »Ist es denn wirklich dein größter Wunsch, mit Tessa zusammenzuleben?«
Helmut Grevenbroich nickte. »Ja, ich möchte gerne gemeinsam mit ihr einschlafen und mit ihr aufwachen.«
Marie löste sich aus der Umarmung. Dann gab sie sich einen Ruck. »Also gut. Tessa und Lina können bei uns einziehen. Aber ich wünsche mir, dass wir regelmäßig zu zweit was unternehmen, nur du und ich.«
Ihr Vater lächelte so befreit wie lange nicht mehr. »Das verspreche ich dir. Wir werden Vater-Tochter-Tage einführen! Die sind uns heilig.«
»Sehr gut«, sagte Marie. Dann fiel ihr noch etwas ein. »Und Lina muss im Gästezimmer schlafen und darf sich nicht an meinem Kleiderschrank vergreifen.«
Helmut Grevenbroich hob drohend den Zeigefinger. »Geht klar. Wenn sie sich nicht daran hält, bekommt sie nicht nur Arger mit dir, sondern auch mit mir.«
Marie musste lachen. Ihre Zweifel, ob Lina sich auch wirklich an das Kleiderschrankverbot halten würde, hatte ihr Vater zwar nicht beseitigen können, aber es tat unendlich gut, ihn wieder fröhlich zu sehen.
»Sag mal«, fragte sie vorsichtig. »Tessa wird aber nicht schon morgen in der Tür stehen, oder?«
»Keine Sorge«, sagte Helmut Grevenbroich. »So ein Umzug muss natürlich gut geplant werden. Das dauert eine ganze Weile.« Er ging zu seinem Platz zurück und steckte seine Zeitschrift ein.
Marie sah ihm nachdenklich dabei zu. Eine kleine spöttische Bemerkung konnte sie sich dann doch nicht verkneifen. »Lasst euch ruhig Zeit!«
Marie war schon spät dran, als sie die Filmstadt verließ, und es wurde noch später, als sie die U-Bahn verpasste. Kim und Franzi würden bestimmt sauer sein. Als Marie schließlich abgehetzt bei Kim klingelte, wurde die Tür aufgerissen und ein Fußball sauste auf ihr Gesicht zu. Geschickt stoppte Marie den Ball mit der Schulter und kickte ihn Ben zu.
Kims kleiner Bruder pfiff anerkennend durch die Zähne. »Ich wusste gar nicht, dass du so gut Fußball spielen kannst.« »Spielst du mit uns?«, fragte Lukas, der hinter seinem Zwillingsbruder aufgetaucht war.
»Bitte!« Die zehnjährigen Jungs strahlten Marie begeistert an. »Tut mir leid«, sagte Marie. »Kim, Franzi und ich müssen was Wichtiges besprechen.«
Ben verdrehte die Augen. »Immer müsst ihr was Wichtiges besprechen. Ihr seid sooo langweilig!«
Marie lachte. »Ja, das sind wir. Und jetzt lasst mich bitte durch.« Widerstrebend gaben Kims Brüder den Weg frei. »Und schöne Grüße an Kim, die doofe Planschkuh!«, rief Lukas ihr nach. Marie tat so, als hätte sie das Schimpfwort nicht gehört, legte ihre Sachen ab und verschwand schnell in Kims Zimmer. »Tut mir leid, dass ich zu spät bin ...«, fing sie an.
»Kein Problem«, sagte Franzi völlig entspannt, obwohl sie Unpünktlichkeit sonst nicht ausstehen konnte. »Das musst du dir ansehen, komm her!«
Marie setzte sich zu ihren Freundinnen, die mit dem Laptop auf den Knien auf dem Boden saßen.
»Nick hat uns gerade per Kurier das Video-File geschickt«, erzählte Kim. »Er hat es sich selber gar nicht angesehen, weil er so fertig war. Aber er hat es vorher schon der Polizei gegeben, weil die Versicherung darauf bestanden hat.«
»Und?«, erkundigte sich Marie. »Hat Kommissar Peters was gefunden?«
Kim schüttelte den Kopf. »Für diese Sache ist eine andere Abteilung zuständig. Aber die Kollegen von Kommissar Peters haben leider nichts entdeckt.«
Marie machte es sich im Schneidersitz bequem und grinste. »Tja, es wäre nicht das erste Mal, dass wir der Polizei
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