Die drei !!! - Achtung Promihochzeit
verächtlich. »Ihr wollt ein Alibi von mir, ihr kleinen Hobbydetektivinnen? Das könnt ihr haben. Gestern war ich bei meiner Freundin Paula. Wir haben einen gemütlichen Abend zusammen verbracht und weil es spät wurde, hab ich bei ihr übernachtet.«
Marie zog ihre linke Augenbraue hoch. »Das ist ja interessant. Dann hast du sicher nichts dagegen, wenn wir dir jetzt einen Fingerabdruck abnehmen?«
Katja Meiners lachte wieder. »Ihr seid ja wirklich sehr professionell. Na, schön, ich spiele euer Spiel mit.« Gleichmütig streckte sie ihre rechte Hand aus. »Bitte, bedient euch.«
Damit hatte Kim nicht gerechnet. Hastig kramte sie ein kleines Heft aus ihrer Hosentasche. Wie gut, dass sie heute Morgen die Täterkartei eingesteckt hatte. Maries Nagellack kam wieder zum Einsatz und kurz darauf hatten sie Katjas Fingerabdrücke gesichert. Zwei Sekunden später hatten sie die Abdrücke mit denen von Nicks Laptop verglichen. Sie stimmten nicht überein.
Franzi versuchte erst gar nicht, ihre Enttäuschung zu verbergen. »Danke für deine Mithilfe. Wir werden uns wieder bei dir melden.«
Katja Meiners knöpfte sich die Jacke zu. Ihre Mundwinkel wanderten nach unten, als sie hervorstieß: »Ich kann’s kaum erwarten!« Unsanft schob sie die drei !!! beiseite und machte sich aus dem Staub. Feuchtkalte Luft wehte zur offenen Tür herein.
»Nun geht sie dahin und wir können nichts tun!«, stöhnte Kim.
Marie nickte. »Sie scheint sich sehr sicher zu fühlen. Ein bisschen zu sicher nach meinem Geschmack. Ich wette, sie hat es getan. Sie hat das Gemälde gefälscht.«
»Das müssen wir ihr leider erst mal nachweisen. Da sie den Stromausfall für eine ›Nick-Kuschelattacke‹ nutzen wollte, hat sie es vielleicht doch nicht auf Nicks Geld, sondern auf seine Liebe abgesehen?« Franzi wickelte sich ihren Schal um den Hals. »Clubtreffen heute Nachmittag um 15 Uhr bei dir, Kim?«
»Geht klar«, sagte Kim und Marie nickte, während sie ihre Umhängetasche vom Garderobenhaken löste.
Auf den zweiten Blick
Düstere Wolkenberge türmten sich über den Hallen der Filmstadt und düstere Wolken ballten sich in Maries Kopf. Sie versuchte sich einzureden, dass es am Schock über das gefälschte Gemälde lag, den sie erst mal verdauen musste. Aber wenn sie ehrlich zu sich selbst war, lag es an dem Gespräch, das ihr bevorstand.
Marie hatte spontan beschlossen, ihren Vater am Filmset zu besuchen. Auf diese Weise konnte sie die drei Stunden bis zum Clubtreffen überbrücken und sich hoffentlich endlich mit ihm aussprechen.
In der Personal-Cafeteria war am Sonntagmittag nicht viel los. Nur eine Handvoll Filmleute saß an den Tischen und schaufelte ein schnelles Mittagessen in sich hinein. Helmut Grevenbroich hatte sich einen Platz am Fenster ausgesucht. Das Tablett vor ihm war bereits leer. Er blätterte in einer Zeitschrift, hob aber sofort den Kopf, als er Maries Schritte hörte. »Hallo Marie, das ist ja eine Überraschung! Möchtest du etwas essen? Heute gibt es wunderbaren Sauerbraten.«
»Nein, danke«, sagte Marie, die garantiert keinen Bissen hinuntergebracht hätte. »Ich würde gerne mit dir reden.«
Ihr Vater lächelte. »Das ist schön ...«
Marie legte Mantel und Umhängetasche ab und setzte sich. Den ersten Schritt hatte sie getan, jetzt wusste sie nicht mehr weiter.
Helmut Grevenbroich räusperte sich. »Wir haben Zeit, Prinzessin. Ich lasse den nächsten Termin sausen.«
Seit Marie denken konnte, hatte ihr pflichtbewusster Vater noch nie einen Termin versäumt. Plötzlich kamen die Worte wie von selbst aus Maries Mund. »Weißt du, warum ich nicht will, dass Tessa und Lina bei uns einziehen? Ich hab so Angst, dass Tessa überall sein wird, in jedem Zimmer unseres Penthouses. Überall, wo Mama früher war. Und Mama wird keinen Platz mehr haben ... Du wirst sie vergessen. Nicht morgen, aber in ein paar Wochen oder Monaten.«
Ihr Vater legte seine warme Hand auf ihre. »Ich werde Mama nie vergessen, niemals.« Seine Stimme war rau, aber voller Liebe. Täuschte sich Marie oder schimmerten Tränen in seinen Augenwinkeln? Helmut Grevenbroich redete leise weiter: »Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie denke. An ihr Lachen, an die Art, wie sie durch die Zimmer ging. Mit leichten Schritten, während sie ihr Lieblingslied vor sich hinsummte, Let it be von den Beatles.«
Aus den Tiefen von Maries Bewusstsein tauchte die erste Liedzeile auf. » When I find myself in times of troubles, Mother Mary comes to me
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