Die drei !!! - Achtung, Spionage! - Die drei !!! ; 40
neben ihm sahen sich suchend um.
»Rubén, Nayeli!«, rief Juana ihnen fröhlich zu. »Hier sind wir – ¡Estamos aquí! «
»Das sind mein Cousin und seine Frau«, erklärte Felipe. »Sie sind seit Kurzem in Deutschland und betreiben die Minigolfanlage.«
Heftig gestikulierend und redend erreichte Juana mit den beiden den Tisch. Felipe stellte seinen Cousin und dessen Frau den drei Mädchen und Holger vor. Juana sorgte für Fajita -Nachschub und innerhalb von Sekunden war Felipes Verwandtschaft in ein lautes und fröhliches Gespräch vertieft – auf Spanisch. Die drei !!! verstanden kein Wort. Felipe übersetzte, so gut er konnte, die wichtigsten Teile des Gesprächs: »Rubén sagt, dass er echt froh ist, dass Mago ihn von Spanien hierhergeholt hat. Die Wirtschaftskrise dort spitzt sich immer weiter zu …«
»Spanien?«, hakte Franzi erstaunt nach. »Ich dachte, sie kommen aus Mexiko, wie du, deine Mutter und dein Onkel?«
Felipe reichte die Schüssel mit gebratenen Rindfleischstreifen an Rubén weiter, dann sagte er: »Richtig, die beiden waren früher zusammen mit uns in Mexiko und haben Fahrgeschäfte im Freizeitpark in El Carmen betrieben. Als der Park pleiteging, mussten sich alle nach neuer Arbeit umsehen.« Felipe zögerte einen Moment, dann fuhr er fort: »Mein Vater hatte uns da schon lange im Stich gelassen und war einfach abgehauen. Juana und Mago sind dann mit mir nach Deutschland ausgewandert, weil sie eine Anfrage von Sugar l and bekamen. Rubén und Nayeli fanden neue Jobs in Spanien – leider nicht für lange Zeit.« Felipe zuckte mit den Schultern. »Aber jetzt sind ja alle hier. Sugarland ist ein echter Glücksfall für meine Familie.«
Franzi nickte. »Allerdings!« Sie pikte ein Stück Paprika vom Teller auf und steckte es sich in den Mund. Nachdenklich kaute sie darauf herum. Felipe hatte soeben zum ersten Mal seit langer Zeit seinen Vater Andreas erwähnt. Das Thema war ansonsten tabu. Andreas hatte die Familie verlassen, als Felipe noch sehr klein war. Obendrein war er in kriminelle Machenschaften verstrickt gewesen. Vor einiger Zeit war er dann in Mexiko gestorben. Felipe hatte seinen Vater damit scheinbar endgültig für sich abgehakt. Er sagte immer, dass Onkel Miguel für ihn der beste Vaterersatz sei, den er sich wünschen konnte. Fertig.
Franzi sah Felipe prüfend an. War für ihn wirklich alles in Ordnung? Felipe schien von Franzis Gedanken nichts zu ahnen. Er strahlte sie an. »Du hast die schönsten Augen der Welt!«, flüsterte er ihr ins Ohr und gab ihr einen Kuss auf die Wange. » ¡Mi tesoro! «
Nayeli lächelte die beiden an. Sie sagte etwas sehr schnell auf Spanisch zu Felipe. Der antwortete im gleichen rasanten Tempo. Dann schalteten sich Rubén, Juana und Rosita ein. Binnen Kurzem flutete wieder eine Welle von spanischen Worten über Franzi hinweg. Sie seufzte. Kim und Michi hatten die Köpfe über einem Blatt Papier zusammengesteckt. Es störte sie offensichtlich überhaupt nicht, dass um sie herum ein Fremdsprachenorkan tobte. Auf dem Blatt erkannte Franzi chemische Formeln und Zeichnungen. Sie grinste. Kim ließ sich tatsächlich die Wirkungsweise von Schwarzlicht und UV-Farbe erklären. Sie machte dabei ein verzücktes Gesicht, als würde Michi ihr Liebesgedichte vorlesen. Marie war ebenfalls in ein angeregtes Gespräch mit Holger vertieft. Franzi seufzte erneut. Jetzt reagierte Felipe sofort: »Entschuldige bitte, aber ich komme einfach mit dem Übersetzen nicht nach. Rubén und Nayeli sind übrigens riesengroße Drei-???-Fans und ich habe ihnen gerade von eurem Detektivclub erzählt. Sie sind total beeindruckt! Wie war das übrigens noch mal mit diesem Spion, den ihr im Januar verfolgt habt? Ihr habt ihn erwischt und gleichzeitig ein weiteres Verbrechen aufgeklärt, richtig?«
»Richtig.« Franzi nickte. »Ich würde den beiden ja gerne selbst davon erzählen. Leider kann ich kein Spanisch …«
Nayeli sah Franzi erstaunt an. »Das war mir in dem Trubel hier gar nicht aufgefallen«, sagte sie mit ziemlich starkem Akzent. »Entschuldige bitte, wie unhöflich von uns, dass wir uns hier in einer Sprache unterhalten, die du nicht verstehst!«
»Das ist doch kein Problem!«, sagte Franzi sofort. »Aber du kannst Deutsch! Es ist echt peinlich: Ihr alle scheint unsere Sprache zu können, aber wir nicht eure.«
Nayeli winkte ab. » No, no . Ich lerne schon lange. Dafür ist mein Deutsch nicht gut. Aber ich verstehe viel. Und jetzt, wo ich hier bin, muss es ja
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