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Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Titel: Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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aufgeregt.
    Kim zog ihre Lupe aus dem Rucksack mit den Detektivutensilien und begutachtete das Fenster. »Tatsächlich! Sie sind ziemlich klein, könnten von einer Kinderhand stammen.«
    »Erst der Fußabdruck im Garten, jetzt die Fingerabdrücke – alles deutet auf ein Kind hin«, fasste Franzi zusammen.
    »Genau! Und der Schatten auf dem Foto hatte auch die Größe eines Kindes.« Kim holte das Fingerabdruckset hervor. Geschickt verteilte sie mit einem kleinen Pinsel graues Grafitpulver auf der Fensterscheibe, nahm die Abdrücke mit einem Klebestreifen ab und klebte ihn in ein kleines Notizbuch, das dem Detektivclub als Fingerabdruckkartei diente.
    Franzi starrte auf die Stelle am Fenster. »Hier hat also tatsächlich jemand gestanden und hinausgesehen.«
    »Vielleicht sind das die Abdrücke einer Geisterhand.« Maries Augen blitzten. »Das wäre eine Sensation!«
    Kim schüttelte den Kopf. »Quatsch! Das war ein Kind aus Fleisch und Blut, wahrscheinlich ein Junge.«
    »Aber wie ist er hier hereingekommen?«, fragte Franzi.
    Kim überlegte. »Er könnte durch das offene Kellerfenster geschlüpft sein. Als Mutprobe zum Beispiel. Oder die Abdrücke sind schon älter und stammen aus der Zeit vor Oma Lottis Schlaganfall.«
    Die Detektivinnen untersuchten das restliche Wohnzimmer Zentimeter für Zentimeter. Marie überprüfte mit der Lupe, ob sich auf den anderen Fensterscheiben auch Fingerabdrücke befanden, während Kim auf Knien über den Boden rutschte und nach Fußspuren oder anderen Hinweisen Ausschau hielt. Unter dem Sofa gaben sich die Staubmäuse ein Stelldichein. Dazwischen leuchtete Kim etwas Weißes entgegen. Ein Zettel. Kim hob ihn auf und warf einen schnellen Blick darauf, aber er war leer.
    »Merkwürdig …« Franzi war vor Oma Lottis Kommode stehen geblieben und betrachtete nachdenklich die Fotos, die darauf drapiert waren.
    »Was ist denn?« Kim steckte den Zettel in ihre Jackentasche und stand auf. Sie wischte sich den Staub von der Jeans und stellte sich neben Franzi.
    »Irgendetwas ist hier anders.« Franzi kniff die Augen zusammen, als könnte sie so ihrem Gedächtnis auf die Sprünge helfen.
    Kim konnte nichts Verdächtiges entdecken. Die Familienfotos in den silbernen Rahmen hatten schon immer dort gestanden. Sie zeigten Franzi, Stefan und Chrissie in verschiedenen Lebenslagen und Altersstufen. Es war ein Babyfotovon Chrissie dabei, auf dem Franzis nervige Schwester noch süß und unschuldig aussah, und ein Bild von Franzis Einschulung, auf dem Franzi stolz lächelnd ihre Schultüte im Arm hielt und dabei eine riesige Zahnlücke präsentierte. Kim grinste. »Schicke Zahnlücke«, stellte sie fest. »Du siehst aus wie ein Boxer nach verlorenem Kampf.«
    Franzi ging nicht auf den spöttischen Kommentar ein. »Dieses Bild stand sonst weiter hinten.« Sie deutete auf ein Foto, das Franzi und ihre Geschwister vor Oma Lottis Haus zeigte. Es war Sommer, die Sonne schien, die Rosen blühten und alle drei lachten fröhlich in die Kamera.
    Kim runzelte die Stirn. »Bist du sicher?«
    Franzi zögerte. »Ziemlich. Ich war immer froh darüber, dass es hinter den anderen Fotos versteckt war, weil ich auf dem Bild so ein blödes Gesicht mache.«
    Das fand Kim überhaupt nicht, aber darum ging es jetzt nicht. »Wieso steht das Bild jetzt ganz vorne?«, überlegte sie. »Hat es sich jemand angesehen? Aber wer?«
    »Das war der Geist.« Marie war hinter Kim und Franzi aufgetaucht. »Er scheint neugierig zu sein.«
    Kim verdrehte die Augen, konnte aber nicht verhindern, dass sich ihre Nackenhaare aufstellten. In diesem verlassenen Haus, wo es überall knackte und knarrte und der Wind gegen die Fensterscheiben klopfte, kam ihr Maries Theorie auf einmal nur noch halb so abwegig vor. Plötzlich stutzte sie. »Seht mal!« Sie zeigte auf die Oberfläche der Kommode. An einer Stelle war der Staub verwischt.
    Marie zückte die Lupe und untersuchte die Stelle. »Könnte ein Handabdruck sein. Leider ist er ziemlich undeutlich.«
    Die drei !!! sahen sich an. Kim wusste, dass ihren Freundinnen genauso mulmig zumute war wie ihr selbst. War tatsächlich jemand im Haus gewesen? Jemand, der sich für Franzis Familienfotos interessierte? Der am Fenster gestanden und sie am Sonntag beobachtet hatte? Bei dem Gedanken wurde Kim eiskalt. Wer war der unheimliche Schatten, das geheimnisvolle Phantom? Ein Kind, das auf Abenteuer aus war? Ein Einbrecher? Oder tatsächlich ein Geist?
    »Wir sollten hier verschwinden«, sagte Franzi mit

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