Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Titel: Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
Vom Netzwerk:
stehen und Franzi, die direkt hinter ihr lief, stieß beinahe mit ihr zusammen. »He, was ist denn?«, schimpfte sie.
    Kim ging in die Hocke. »Seht mal!« Sie hatte sich nicht getäuscht. Eins der Kellerfenster war nicht richtig geschlossen. Als sie es antippte, schwang es auf.
    »Na, so was«, wunderte sich Franzi. »Wieso ist das Fenster offen?«
    Kim untersuchte den Holzrahmen. »Es gibt keine Spuren von Gewaltanwendung. Aufgebrochen wurde es offenbar nicht.«
    »Wahrscheinlich hat Papa vergessen, es zu schließen, als er das letzte Mal hier war«, vermutete Franzi. »Er lüftet regelmäßig im Keller, damit sich kein Schimmel bildet.«
    »Ob das Fenster schon geöffnet war, als wir das letzte Mal hier waren?«, überlegte Marie.
    Franzi zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Mir ist nichts aufgefallen, aber ich hab auch nicht drauf geachtet.«
    »Ich auch nicht.« Kim sah von Franzi zu Marie. »Wisst ihr, was das heißt? Es könnte jemand im Haus sein.«
    Franzi sog scharf die Luft ein. »Ein Einbrecher?«
    »Auszuschließen ist das nicht«, antwortete Kim. »Vielleicht ein Gelegenheitstäter, der das geöffnete Fenster genutzt hat, um bei Oma Lotti einzusteigen.«
    »Wozu?«, fragte Franzi. »Hier gibt es doch nichts zu holen. Die Wertgegenstände und alle wichtigen Unterlagen haben Mama und Papa kurz nach Omas Schlaganfall aus dem Haus geholt.«
    »Aber das kann der Einbrecher ja nicht wissen«, erinnerte sie Marie. »Falls es überhaupt einen Einbrecher gibt.«
    »Wir sollten auf jeden Fall nachsehen«, beschloss Kim. »Hast du einen Schlüssel dabei?«
    Franzi nickte. »Klar. Kommt mit.«
    Sie gingen zurück zur Haustür und Franzi steckte den Schlüssel ins Schloss. Erst klemmte er, als wollte er den Mädchen den Zutritt verweigern, doch dann gab er nach und drehte sich mit einem metallischen Knirschen herum. Die Tür knarrte leise, als Franzi sie vorsichtig aufstieß. In Kims Ohren klang es wie eine Warnung. Sie zögerte. Sollten sie nicht lieber die Polizei rufen, statt allein ins Haus zu gehen? Was, wenn sie wirklich einen Einbrecher überraschten?
    Doch Franzi und Marie waren schon durch den Türspalt geschlüpft. Kim seufzte. Sie durfte ihre Freundinnen nicht im Stich lassen. Mit klopfendem Herzen folgte sie ihnen in das dunkle Haus.

A uf Spurensuche im Geisterhaus
    Die Luft im Flur war abgestanden und roch nach Staub und Einsamkeit. Es herrschte düsteres Zwielicht. Die Holzdielen knarrten, als Kim hinter Franzi und Marie in die Küche huschte. Draußen hatte der Wind aufgefrischt und rüttelte an den Fensterläden, als wäre er wütend, weil die Mädchen in das verlassene Haus eingedrungen waren. Kim bekam eine Gänsehaut.
    »Lasst uns erst mal nachsehen, ob die Luft rein ist«, flüsterte Marie. Schnell überprüften sie das Erdgeschoss – Küche, Esszimmer, Wohnzimmer und Gäste- WC .
    »Hier ist niemand«, stellte Kim erleichtert fest.
    Die Detektivinnen gingen ins Wohnzimmer und Franzi drückte auf den Schalter neben der Tür. Licht flutete aus der altmodischen Deckenlampe. Kim atmete auf. Im Hellen wirkte die Situation gleich nicht mehr ganz so gruselig.
    Franzi sah sich um und seufzte. »Kaum zu glauben, dass wir hier vor noch gar nicht so langer Zeit mit Oma Lotti gemütlich ferngesehen, geredet und gelacht haben.«
    Kim nickte. Der Raum wirkte irgendwie trostlos, obwohl fast alle Möbel noch da waren. Nur Oma Lottis Lieblingssessel fehlte. Er stand jetzt in Franzis ehemaligem Zimmer, damit die alte Frau Winkler dort bequem sitzen konnte. Auch das Bild über dem Sofa war ins winklersche Bauernhaus gewandert. Die Wand wirkte kahl, und dort, wo das Bild gehangen hatte, war ein helles Rechteck zurückgeblieben, wie eine traurige Erinnerung an glücklichere Zeiten. Über das Sofa mitdem Plüschbezug hatte jemand ein weißes Bettlaken geworfen. Auf allen anderen Möbeln lag eine dicke Staubschicht. Auch im Schein der Lampe tanzten Millionen winziger Staubkörner. Kim musste niesen.
    »Sei nicht traurig.« Marie drückte tröstend Franzis Arm. »Die schönen Erinnerungen an dieses Haus und die Zeit mit Oma Lotti kann dir niemand nehmen.«
    »Du hast recht.« Franzi versuchte zu lächeln. »Und jetzt lasst uns nachsehen, ob der mysteriöse Schatten hier drinnen irgendwelche Spuren hinterlassen hat.«
    Sie begannen am Fenster, hinter dem die Gestalt auf dem Foto zu sehen gewesen war, und wurden tatsächlich fündig.
    »Hier sind jede Menge Fingerabdrücke auf der Scheibe!«, rief Marie

Weitere Kostenlose Bücher