Die drei !!! Bd. 25 - Herzklopfen!
Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung zu erzählen hatte. Ute Tobens Gesicht nahm plötzlich einen überraschten Ausdruck an.
»Ist nicht wahr!«, rief sie. »Bist du sicher?« Ihre rot geschminkten Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Das ist ja der Hammer! Wenn wir damit an die Öffentlichkeit gehen, ist er ein für alle Mal erledigt. Das ist der Stoff, aus dem Titelstorys gemacht sind! … Ja, ja, ich überprüf das. Und du bist ganz sicher, dass Bob Marten als Schüler wegen Brandstiftung verurteilt wurde? … Okay, also nur eine Jugendstrafe. Na ja, besser als nichts. Aha, damals hat er also Scheunen angezündet. Heute hat er sich offenbar auf Holzhütten verlegt.« Sie lachte. »Klar, mach ich. Mit der Sache kommen wir ganz groß raus, da bin ich mir sicher. Und danke für die Infos! Ciao!«
Ute Toben steckte das Handy weg, drehte sich auf dem Absatz um und stöckelte so schnell, wie es der unebene Waldboden zuließ, zurück zum Camp. Dabei summte sie gut gelaunt vor sich hin. Franzi presste sich flach gegen den Baumstamm und wartete, bis die Journalistin zwischen den Kiefern verschwunden war. Dann kam sie aus ihrem Versteck. Sie musste erst mal verdauen, was sie gerade gehört hatte. Bob Marten hatte offenbar Dreck am Stecken. Es sah alles danach aus, als hätte er früher schon gerne gezündelt.
Franzi warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Sie stöhnte vor Ungeduld. Es dauerte noch eine halbe Ewigkeit, bis die Workshops zu Ende waren. Dabei konnte sie es kaum erwarten, Kim und Marie die aufregenden Neuigkeiten zu erzählen.
Ausgerechnet heute hatten Nick und Sabrina eine extra Gesangsprobe angesetzt, sodass die Mittagspause für die Workshopteilnehmer ausfiel. Die Zeit im Camp war fast vorbei, morgen Abend sollte das große Abschlusskonzert stattfinden. Alle waren in heller Aufregung deswegen und übten fieberhaft, um ihre Darbietungen für den wichtigen Auftritt noch zu perfektionieren.
So kam es, dass Franzi erst beim Abendessen mit ihren Freundinnen sprechen konnte. Sie berichtete von dem belauschten Telefonat.
Kim ließ überrascht die Gabel sinken. »Bob Marten hat als Jugendlicher gezündelt?«
Franzi nickte. »Er soll ein paar Scheunen angesteckt haben.«
»Damit ist er wieder auf Platz 1 der Verdächtigenliste«, stellte Marie fest. »Schade eigentlich, ich fand ihn ziemlich nett …«
»Abgesehen davon, dass er mich in Todesgefahr gebracht hat.« Franzi strich sich dick Butter auf ihr Brötchen. »Ute Toben ist jetzt wohl aus dem Rennen, oder?«
»Ich glaube nicht, dass sie etwas mit den Bränden zu tun hat«, sagte Kim. »Vielleicht hat sie den Ohrring tatsächlich zufällig vor dem Trainingsraum verloren.«
»Oder Bob hat ihn dort platziert, um eine falsche Fährte zu legen«, überlegte Franzi. »Das wäre allerdings ganz schön gerissen.«
Marie dachte schon einen Schritt weiter. »Die große Frage ist jetzt: Wie sollen wir ihm die Taten nachweisen?«
Kim seufzte. »Das wird nicht leicht. Bisher hat er seine Spuren ziemlich gut verwischt.«
»Außerdem wird die Zeit langsam knapp.« Franzi belegte ihr Brötchen mit zwei Wurstscheiben und biss hinein. »Morgen ist schon das Abschlusskonzert und danach ist das Camp vorbei«, nuschelte sie.
Kim verzog das Gesicht. »Erinnere mich bloß nicht daran! Mir wird ganz schlecht, wenn ich nur an das Konzert denke. Wahrscheinlich falle ich in Ohnmacht, sobald ich auf der Bühne stehe und mache mich absolut lächerlich.«
Marie klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter. »Du schaffst das schon. Nick hat mir erzählt, du hättest dich total gut entwickelt.«
»Ehrlich?« Kim machte ein erfreutes Gesicht. »Na ja, immerhin einer, der an mich glaubt …«
»Wie läuft’s eigentlich mit Michi?«, erkundigte sich Franzi. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie in letzter Zeit so mit ihren eigenen Problemen beschäftigt gewesen war, dass sie Kims Beziehungskrise komplett vergessen hatte. »Habt ihr euch inzwischen ausgesprochen?«
Kim schüttelte traurig den Kopf. »Zwischen uns herrscht immer noch Eiszeit. Ich trau mich einfach nicht, mit Michi zu reden. Was, wenn er sich längst für Cherry entschieden hat?«
»Das glaube ich nicht«, sagte Marie. »Er macht eher den Eindruck, als würde er furchtbar unter eurer Krise leiden. Immer, wenn du nicht darauf achtest, sieht er dich mit so einem traurigen Blick an … Du solltest wirklich mit ihm reden.«
Kim seufzte. »Vielleicht schaff ich’s ja, wenn wir wieder zu Hause sind.
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