Die drei !!! Bd. 32 - Party des Grauens
Weile. Kim suchte krampfhaft nach einem unverfänglichen Gesprächsthema, aber ihr Kopf war wie leergefegt. Auch Michi schien etwas angespannt zu sein. Er spielte nervös mit dem Dolch an seinem Gürtel herum und sah immer wieder verstohlen zu Kim. »Möchtest du was trinken?«, fragte er schließlich.
»Gerne!« Kim nickte erleichtert. »Dort drüben an der Bar gibt es Giftpunsch.« Sie nickte zur Theke hinüber, die in kränkliches grünes Licht getaucht war. Dahinter schenkten Henk und Lydia, als Gangsterpaar Bonnie und Clyde im Stil der Zwanzigerjahre verkleidet, Getränke aus.
Michi verschwand im Gewühl und Kim atmete einmal tief durch. Sie musste sich unbedingt entspannen und wieder einen klaren Kopf bekommen, bevor Michi zurückkam. Sonst würde es ein sehr langer und anstrengender Abend werden. Sie schloss kurz die Augen und versuchte, innerlich ganz ruhig zu werden, doch eine Stimme unterbrach ihre Bemühungen. »Kim?«
Kim schlug die Augen auf. »Felipe!« Sie blinzelte erstaunt. »Was machst du denn hier? Franzi meinte, du hättest abgesagt ...«
Felipe nickte. »Ich bin auch nicht zum Feiern gekommen. Ich ... ich bin hier, um euch eine Botschaft zu übermitteln.« Er war nicht verkleidet. In seinen normalen Klamotten fiel er zwischen den bunt kostümierten Partybesuchern richtig auf. »Eine Botschaft?« Kim runzelte die Stirn. »Von wem?« Felipe zögerte kurz. Dann gab er sich einen Ruck. »Von meiner Großmutter. Sie ... sie ... na ja, sie hatte so eine Art Vision.« Er grinste verlegen. »Ich glaube ja nicht an diesen Humbug, aber sie hat keine Ruhe gegeben, bis ich ihr versprochen habe, noch heute mit euch zu reden.«
Kim bekam eine Gänsehaut. Sie sah Rositas Gesicht deutlich vor sich. Die schwarzen Augen schienen sie warnend anzustarren. »Erzähl«, forderte sie Felipe mit rauer Stimme auf. Felipe holte tief Luft. »Also, meine Großmutter hatte einen Traum. Sie hat viele Menschen in seltsamen Kostümen gesehen. Die Menschen tanzten und lachten. Aber dann ist ein schreckliches Unglück geschehen und der Spaß war plötzlich vorbei. Zurück blieben nur Trauer und Schmerz.« Kim fröstelte. »Ein Unglück?«, flüsterte sie. »Hier auf der Party?«
Felipe zuckte mit den Schultern. »Es klingt fast so. Jedenfalls hat meine Großmutter gesagt, dass ich euch warnen soll. Sie hat mir die Warnung Wort für Wort eingetrichtert. Sie lautet: ›Hütet euch vor dem Wandler zwischen den Welten, denn er bringt den Tod.‹«
Kim überlief es eiskalt. »Was bedeutet das?« »Keine Ahnung.« Felipe fuhr sich durch seine dunklen Haare. »Aber wie gesagt: Großmutters Vorhersagen treffen längst nicht immer ein. Wahrscheinlich passiert gar nichts. Vielleicht solltest du die ganze Angelegenheit nicht zu ernst nehmen.« Kim versuchte nachzudenken, doch eine plötzlich aufsteigende Panik wirbelte ihre Gedanken durcheinander. Was hatte die geheimnisvolle Warnung zu bedeuten? Schwebte tatsächlich jemand in Lebensgefahr? Aber wer? Sollten sie die Party lieber abblasen, bevor ein Unglück geschah? Ehe Kim eine Entscheidung treffen konnte, entdeckte sie ein Gesicht am anderen Ende der Tanzfläche zwischen den lachenden Partygästen. Es war grün und faltig mit einem kahlen Schädel, von dem ein paar vereinzelte Haare abstanden. Der Mund mit den schiefen gelben Zähnen war zu einem unheimlichen Grinsen verzogen. Kim stockte der Atem. Ein Zombie! Und er sah genauso aus wie der auf dem Phantombild, das Ben und Lukas gemalt hatten. Kim blinzelte. War das möglich? Oder hatte sie jetzt schon Halluzinationen? Der Zombie schien sie direkt anzuschauen. »Alles in Ordnung, Kim?«, fragte Felipe besorgt, als er Kims starren Blick bemerkte.
»Bin gleich wieder da«, murmelte Kim. Sie ließ Felipe einfach stehen und schob sich zwischen den tanzenden Paaren hindurch. Als sie auf der anderen Seite der Tanzfläche angekommen war, sah sie gerade noch, wie der Zombie unter der Absperrung eines Seitenganges hindurchschlüpfte und in der Dunkelheit verschwand. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, nahm Kim die Verfolgung auf.
Geständnis eines Zombies
Kim hastete durch den immer enger und dunkler werdenden Gang. Die Wände schienen allmählich näher zu kommen und sie zu erdrücken. Sie versuchte, ihre alte Platzangst zu unterdrücken, auch wenn sich alles in ihr sträubte, noch weiter in das weit verzweigte Netz der unterirdischen Gänge vorzudringen. Kim konnte nur ihren eigenen keuchenden Atem hören. Und das leise Geräusch
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