Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)

verärgert. »Wird das hier irgendeine schräge Party, um schönes Wetter zu machen? Dann gehen Eliza und ich gleich wieder.«
    »Nichts dergleichen, Mr Walcott«, beschwichtigte ihn Justus und blickte reihum. »Zunächst einmal möchte ich mich bei Ihnen allen entschuldigen, dass wir Sie unter falschen Vorzeichen hierhergelockt haben. Mr Cray ließen wir ausrichten, dass sein Kauf-Angebot für das Haus nun doch akzeptiert werde und diesbezüglich letzte Einzelheiten zu klären seien. Mr Vaughn stellten wir ein Abendessen mit Mrs Pembroke in Aussicht, bei dem in aller Ruhe die beiderseitigen Gefühle besprochen werden könnten. Das Ehepaar Walcott ging davon aus, dass ein Gespräch über Planänderungen bezüglich der Sommerfeste stattfinden würde. Und Mrs Farnham köderten wir damit, dass Mrs Pembroke aus gesundheitlichen Gründen den Rechtsstreit um Celebrity Starshine beilegen und zu einer gütlichen Einigung kommen wolle.«
    Bob machte eine ausholende Handbewegung. »Für Sie alle musste es wie ein glanzvoller Sieg aussehen. Ganz so, als ob Ihre Strategie voll und ganz aufgegangen wäre.«
    »Aber da müssen wir Sie enttäuschen«, fügte Peter entschlossen an. »Nichts davon wird eintreffen!«
    »Was??«, brauste Mr Walcott auf. »Ihr lockt uns spät am Abend unter Vorspiegelung falscher Tatsachen hierher, nur um uns zu sagen, dass das alles ein schlechter Scherz war?!«
    Auch die beiden anderen Männer waren sichtlich bestürzt und wandten ihre hilfesuchenden Blicke der regungslos dasitzenden Mrs Farnham zu.
    »Eure Exzellenz, ich verstehe das nicht«, bekannte Mr Cray. »Ihr sagtet doch voraus, dass der Erwerb dieses geweihten Grundstücks in Kürze gelingen und dadurch das Ungleichgewicht meiner mentalen Schwingungen behoben würde.«
    »Und mir prophezeitet Ihr eine baldige Seelenverschmelzung zwischen Mrs Pembroke und mir, sobald die Arbeit getan wäre«, ergänzte Lance Vaughn verwirrt.
    Der dritte Detektiv schüttelte mitleidig schmunzelnd den Kopf. »Eines muss man Ihnen bei der ganzen Sache ja zugutehalten: Sie beide glauben tatsächlich an all den Mumpitz, den Comtesse Alana Ihnen eingetrichtert hat.«
    »In Wahrheit ging es der werten Dame jedoch nie um Ihre Schwingungen oder die Verschmelzung sehnsüchtiger Seelen«, fügte Justus an. »Sie war einzig und allein von einem der ältesten Motive der Menschheit angetrieben: Gier.«
    »Das ist eine Lüge!«, rief Vaughn erbost.
    Auch in Crays Gesicht war die Zornesröte geschossen. »Wie kannst du es wagen?!«
    »Das kann er, weil ›eure Exzellenz‹ es so und nicht anders verdient hat«, meldete sich nun der Butler in strengem Tonfall zu Wort. »Also halten Sie den Mund und hören Sie zu, was die Jungen zu sagen haben.«
    Der Erste Detektiv nickte. »Vielen Dank, Rupert. Im Grunde ist es denkbar einfach. Auf die Spur gebracht hat mich Mrs Farnhams starkes Interesse an einer Porzellanuhr, die sie meinem Onkel abgekauft und, wie ich vorhin von ihm erfahren habe, am heutigen Vormittag abgeholt hat. An dieser Stelle möchte ich das Wort an meinen Kollegen Bob abgeben, der in der vergangenen Stunde einige telefonische Recherchen durchgeführt hat.«
    Der dritte Detektiv trat einen Schritt vor und zückte sein Notizbuch. »Einzeln betrachtet, handelt es sich bei der erwähnten Uhr nur um ein englisches Liebhaberstück aus dem frühen 19. Jahrhundert, ohne großen künstlerischen oder materiellen Wert. Zu etwas Besonderem wird sie erst gemeinsam mit zwei anderen Gegenständen – einem Gemälde und einem Wandteppich aus derselben Zeit. Beide stammen, ebenso wie die Uhr, von keinen bekannten Künstlern und sind für sich genommen nicht sonderlich wertvoll. Aber zusammen mit der Uhr bilden sie die sogenannte ›Kranich-Trinität‹, benannt nach einem markanten weißen Vogel, der auf allen drei Objekten zu sehen ist.«
    »Und warum erzählst du uns das alles?«, fragte Mrs Walcott verärgert.
    »Weil hier des Rätsels Lösung zu finden ist«, erklärte Justus. »Die Kranich-Trinität befand sich früher nämlich im Besitz der berühmten amerikanischen Okkultistin Mina Crandon, die angeblich in Gegenwart der drei weißen Geist-Vögel besonders intensive Visionen hatte.«
    Bob nickte. »Mrs Pembrokes Großeltern waren große Verehrer von Mina Crandon und erwarben nach deren Tod die Kranich-Trinität.«
    »Der Wandteppich und das Bild hängen seitdem direkt nebeneinander im Flur«, fügte Luke an.
    »Zwischen Teppich und Gemälde stand über lange Zeit hinweg auch