Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)
Rupert stellte sich ihr entschlossen in den Weg.
»Bitte, Mrs Pembroke, bleiben Sie hier bei uns«, beschwor der Butler sie mit ungewohnt sanfter Stimme und legte ihr vorsichtig eine Hand auf die Schulter. »Was auch immer Sie dort draußen gesehen haben, es war ganz gewiss nicht dieSeele Ihres Mannes. Vertrauen Sie mir: Es wird sich alles zum Guten wenden. Aber jetzt ist es wichtig, dass Sie mit mir nach oben gehen und sich ausruhen.«
Während Rupert weiter auf Mrs Pembroke einredete, liefen die drei ??? und Luke in den Garten, um nach den Eindringlingen Ausschau zu halten, doch ihre Suche blieb erfolglos. Der Rasen war von ihren Nachforschungen so zertrampelt, dass man unmöglich feststellen konnte, ob neue Spuren hinzugekommen waren. Nachdem Peter sich noch vergewissert hatte, dass vor dem Grundstück kein Auto parkte, gingen die Jungen unverrichteter Dinge ins Haus zurück.
»Der armen Frau jetzt auch noch vorzumachen, die Seele ihres toten Mannes stünde vor ihr, ist wirklich der Gipfel an Skrupellosigkeit«, stellte der dritte Detektiv zornig fest.
Im Salon setzten sich die Jungen an den großen Tisch. Rupert blieb oben bei Mrs Pembroke, damit sie nach dem durchlittenen Schrecken nicht allein war.
»Vorhin wolltest du uns gerade etwas über Alanas Astralgesellschaft erzählen, oder?«, wandte sich Luke an Bob.
»Stimmt. Es war, wie gesagt, nichts Aufregendes – nur ein paar Eckdaten.« Er zog sein Notizbuch hervor und blätterte zur gesuchten Seite vor. »Vor elf Jahren hat Comtesse Alana, bei der es sich bekanntlich um Darby Farnham handelt, diese ›Vereinigung für transzendente Kontakte‹ gegründet. Binnen Kurzem schaffte sie es, sich im Großraum Hollywood einen gewissen Bekanntheitsgrad aufzubauen.«
»Wahrscheinlich, weil sie die Partys von Celebrity Starshine ausgiebig für Eigenwerbung nutzte«, vermutete Justus.
»Davon gehe ich aus«, erwiderte Bob. »Ein Großteil ihrerAnhängerschaft scheint jedenfalls aus den Reichen und Schönen von Los Angeles zu bestehen, die sich von der ›Astral-Mentorin‹ Alana die Zukunft vorhersagen lassen.«
Verächtlich schüttelte Peter den Kopf. »Ich werde nie verstehen, wie man auf so einen Quatsch hereinfallen kann.«
»Leichtgläubigkeit ist leider ein weit verbreitetes Übel, das manche Menschen nur zu gern für ihre eigenen Zwecke ausnutzen«, entgegnete Justus ernst.
»Diesen Dreh scheint Comtesse Alana echt gut draufzuhaben«, erklärte der dritte Detektiv und entfaltete eine weitere Fotokopie. »Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums ihrer Astralgesellschaft hat sie ein längeres Interview gegeben und auch Fotos von einer ihrer Versammlungen gestattet. Das sind gut und gern hundert Leute in dem Saal.«
»Kann ich mal sehen?«, fragte Luke neugierig.
»Klar«, erwiderte Bob und reichte ihm schmunzelnd das Papier. »Mit ihrem Tücherkleid und der albernen Federmütze sieht die Comtesse aus wie ein gerupftes Huhn.«
Gespannt nahm der Junge das Blatt entgegen und riss verblüfft die Augen auf, als er das Foto sah.
»Was hast du?«, fragte Peter irritiert. »Ist diese Frau gar nicht Darby Farnham?«
»Doch, doch …«, erwiderte Luke stockend. »Ich habe mir nur gerade die Leute im Hintergrund angeschaut. Der dritte Mann von rechts – das ist doch dieser Alvin Cray!«
Bobs Kopf zuckte vor. »Im Ernst?? Das war mir gar nicht aufgefallen.«
»Dann gehören Vaughn und Cray also beide zu diesem seltsamen Zirkel von Comtesse Alana«, folgerte Justus mit grimmigem Lächeln. »Somit sind drei unserer Verdächtigen nun zu einem Trio zusammengewachsen.«
»Nur die Walcotts sind noch nicht im Boot«, ergänzte Peter nachdenklich. »Und wie gehen wir jetzt weiter vor?«
Mit krauser Stirn nahm Justus den Zettel von Bob entgegen. »Da die Fäden bei Darby Farnham zusammenzulaufen scheinen, sollten wir bei ihr ansetzen. Wenn wir –« Beiläufig hatte er einen Blick auf den Artikel mit dem Foto geworfen und verharrte nun fassungslos. »Das gibt’s doch nicht!«
Erstaunt wandten ihm die anderen Jungen ihre Köpfe zu.
»Was ist denn los?«, wollte Bob wissen. »Du siehst ja aus, als hätte man dir morgen das Frühstück gestrichen.«
»Die Kakadu-Tussi …«, raunte der Erste Detektiv entgeistert. »Ich kenne diese Frau!«
In knappen Sätzen erklärte Justus seinen Freunden, wann und wo er die skurrile Kundin seines Onkels getroffen hatte. Luke schüttelte verblüfft den Kopf: »Ist ja wirklich unglaublich. Wir bekommen allmählich raus, wer die
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