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Die drei Dämonischen

Die drei Dämonischen

Titel: Die drei Dämonischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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berühmten Feste im Palast des Sarpha miterleben zu dürfen.«
    »Der Palast ist für jeden offen!« sagte Yahid der Siebzehnte mit seiner charakteristisch heiseren Stimme. »Befremdlich wirkt nur, dass sich Croesus eine solche Maskierung gestattet.«
    »Croesus«, sagte der Angesprochene laut und herausfordernd, »wird sich zu gegebener Stunde dem Sarpha offenbaren. Aber es ist besser, wenn sonst niemand meine Maske lüftet. Mein Gesicht ist von Krankheit, Wunden und unglaublichen Abenteuern schwer gezeichnet.«
    Der Sarpha nahm sich vor, zu vorgerückter Stunde diesen Mann öffentlich zur Demaskierung aufzufordern.
    Dieser »Bitte« konnte sich kein Bürger widersetzen, der vorhatte, den Palast unverletzt zu verlassen.
    »Und hier«, verkündete Croesus, »ist mein Gastgeschenk, mein Mitbringsel für den Herrn der Stadt und der Küste: die unendlich begehrenswerte Kalathee.«
    Er hob die Hand der verschleierten Frau und trat vor. Seine Wächter traten zwei Schritte zur Seite. Dann führte Croesus sein Geschenk bis dicht vor Yahid. Die Näherkommenden sahen, dass das Mädchen unter seinen Schleiern vor Furcht und Aufregung zitterte. Trotzdem bewegten sich ihre Hüften auf herausfordernde Art und Weise.
    »Ich danke dir«, sagte der Sarpha feierlich und packte das Handgelenk Kalathees.
    »Du, Croesus, und deine Wachen… seht euch um, trinkt und esst und vergnügt euch.«
    Ringsherum erhob sich ein Murmeln der Enttäuschung.
    Wieder einmal hatte es der Geheimnisvolle geschafft, sich den fordernden Blicken zu entziehen. In einigen Männern wuchs der Entschluss, sich zusammen mit den eigenen Wachen auf ihn zu stürzen und ihm die kostbare Maske vom Antlitz zu reißen. Aber die Gegenwart des Sarpha machte dieses Vorhaben zunichte; er würde jeden bestrafen lassen, der sich nicht gemäß den ungeschriebenen Regeln der Gastfreundschaft verhielt. So bildete sich fast überall, wo Croesus mit seinen schweigenden Wächtern auftauchte, ein von Neugierde und Verwirrung gleichermaßen diktierter Abstand.
    Auf einen Wink des Sarpha drückte ein Diener der lieblichen Kalathee einen Becher in die Hand. In dem Wein befanden sich einige Tropfen einer Substanz, die gleichermaßen berauschte und willenlos machte.
    »Trinke, meine verschleierte Schöne«, flüsterte Yahid schwer atmend. »Dieser Wein, aus goldenen Trauben gekeltert, wird uns die Nacht der Nächte erleben lassen.«
    Mit vor Aufregung rauer Stimme sagte Kalathee unter den dämpfenden Schleiern hervor: »Ich ziehe es vor, nüchtern deine Zärtlichkeiten auszukosten, Sarpha Yahid.«
    Der Sarpha grinste, dann warf er einen misstrauischen Blick nach seinem ältesten Sohn, der neidisch zu ihm und der verschleierten Frau herüberstarrte.
    *
    Steinmann Sadagar, von Schweiß übergossen und halb erstickt, war schon jetzt nahe daran, den Dolch zu ziehen und ihn in den faltigen Hals des widerlichen Mannes neben sich zu stoßen. Er hörte sich eine Antwort geben und nahm sich zusammen, nicht einen rauen Fluch auszustoßen. Statt dessen flüsterte er stockend Worte der Verliebtheit und des Gehorsams.
    Verdammter Luxon! dachte er. Mache dieser Komödie schnell ein Ende, sonst vergesse ich mich!
    Nur wegen seiner Freundschaft zu Mythor und wegen einiger spärlicher Reste von Loyalität zu Kalathee, die immerhin lange Viertelmonde die Gefährtin mancher Abenteuer gewesen war, hatte er in diesen abstrusen Plan eingewilligt.
    Langsam führte der Sarpha ihn an den Rand der Terrasse, unter einen siebenfachen Bogen aus durchbrochener Steinmetzarbeit, von Blumen und Blüten umrankt, die widerlich süß rochen.
    Er drehte sich um und versuchte, im Gewühl Mythor und Luxon und den Wächter zu sehen. Dort drüben standen sie!
    Immerhin: Sie befanden sich in der Nähe der Terrassenbrüstung und hielten mächtige Pokale in den Händen.
    Luxon flüsterte etwas in das Ohr seines falschen Leibwächters. »Hier, an dieser Stelle, stürzt der Sarpha gern die unliebsamen Bürger in die Tiefe. Ein gleiches Schicksal droht uns!«
    »Wenn sich Sadagar der Demaskierung widersetzt… sicher!«
    »Ich stelle meine Fragen«, sagte Luxon, »wenn Yahid gebührend mit Kalathee beschäftigt ist.«
    »Du weißt, dass der Steinmann einen Dolch bei sich hat?«
    »Ich hoffe, er muss ihn nicht gebrauchen.«
    »Und du weißt auch, dass innerhalb dieser Festgesellschaft harte Gegensätze herrschen. Wenn ich nur den Blick, den dieser Mann dem Sarpha zuwarf, richtig deute…«
    »Dies ist Pon Farr, vermutlich der älteste

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