Die drei Dämonischen
Sohn des Sarpha«, sagte Luxon. »Und auch mich, Croesus, wird man um Demaskierung bitten.«
»Zweifellos mit starkem Nachdruck!«
Auf ein Zeichen des Sarpha schwoll die Musik aus den Nischen an. Kleine Trommeln pochten und tickten, dumpf klangen die Schläge der großen Trommel, und schrill setzten die langen Flöten ein. Die Harfen und die anderen, langhalsigen Saiteninstrumenten schickten laute Akkorde über die Terrasse. Die zahlreichen Gäste, die erkannten, dass das Fest des Sarpha hiermit seinen Anfang nahm, wichen an die Seiten der Terrasse aus. Croesus und seine beiden Leibwächter schoben sich schnell und unauffällig fünf Schritte in die Richtung auf den Pavillon, unter dem die liebreizende Kalathee und der Sarpha saßen.
Luxon nahm einen Becher und bedeutete dem Diener, auch seinen Wachen das Tablett hinzureichen.
Auf der Terrasse hatte sich ein kreisförmiger freier Raum gebildet. Diener stellten in einem komplizierten Muster brennende Öllampen auf. Die Flammen waren weitaus höher und kräftiger als die der gewohnten Lampen. Leise sagte Luxon-Croesus: »Noch beachtet uns niemand. Denkt an unseren Plan!«
»Ich denke immer daran«, antwortete sein Vertrauter. Er blickte die verkleidete Gestalt neben dem Sarpha an. Kalathee zitterte, und ihre Angst verstärkte sich, als der Sarpha den ersten Schleier von ihrem Kopf wand.
»Ich auch«, brummte Mythor.
Zuerst hatten die aufregenden Wirbel der Musik für Aufmerksamkeit gesorgt. Jetzt entwickelte sich aus den lauten Klängen und Akkorden eine tänzerische Melodie. Eine Schar junger Frauen, abenteuerlich in Raubtierfelle gekleidet, in Leder und mit breiten, blitzenden Reifen an allen denkbaren Stellen des Körpers verziert, tänzelte durch einen Torbogen herein und verteilte sich zwischen dem Kreis der Gäste und den Flammen. Dann rissen die Frauen die Arme hoch und fingen mit ihrem Tanz an.
Selbst für die verwöhnte Gesellschaft von Sarphand war der Tanz gewagt und von einer kunstvollen Schnelligkeit und Gleichmäßigkeit der Bewegungen. Rasch zählte Mythor und sah, dass es fünfzehn Frauen waren. Ihre Gesichter waren ausdruckslos, aber schweißüberströmt, die Augen weit aufgerissen. Mythor musste unwillkürlich an die Wilden Fänger denken, die auch wenig Menschenähnliches an sich hatten.
Im Takt sprangen die Frauen über die Flammen und bewegten sich in wilden Drehungen zwischen ihnen hindurch. Die Schleier wirbelten hin und her und wischten in gefährlicher Nähe über den Flammen hin. Aber ohne in ihren schnellen Figuren innezuhalten, entledigten sich die Mädchen der wenig verhüllenden Schleier.
In diesem Moment zog der Sarpha den zweiten Schleier vom Körper der angeblichen Kalathee.
Luxon stieß Mythor an. Unbemerkt schoben sie sich entlang der Kante der Terrasse weiter auf den Sarpha zu. Als sich Pon Farr umdrehte und in ihre Richtung blickte, erstarrten sie und setzten sich auf das Geländer.
Fünfzehn Körper, auf deren Haut sich das Licht in den Schweißtropfen brach, bewegten sich wie willenlose Puppen. Die Schnelligkeit der Tanzfiguren hatte nicht nachgelassen. Jetzt dröhnte wieder die große Trommel auf und schlug einen veränderten, aber auch sehr schnellen Takt. Ein Diener erschien und warf einen flachen Korb in die Menge der Tänzerinnen. Eine Frau fing ihn auf und kauerte sich im Zentrum der Bewegung zu Boden. Die Frauen lösten die goldenen Klammern, von denen die Raubtierfelle gehalten wurden. Die Streifen und Dreiecke flogen von allen Seiten, mit genau abgezirkelten Bewegungen geschleudert, in den Korb.
Johlend und klatschend nahmen die Gäste diesen Teil des Tanzes zur Kenntnis. Wieder änderte sich der Charakter der Musik. Bis auf winzige Stofffetzen waren die Frauen nackt, und aus dem Tanz sprachen jetzt Begierde und Verführungsabsichten, stets nur angedeutet.
Während die einzelne Frau, den Korb auf dem Kopf balancierend, zwischen den Tänzerinnen hindurchwirbelte, entledigten sich die Tanzenden ihrer breiten Schmuckbänder. Das Klirren, mit dem die Schmuckstücke in den Korb fielen, deckte sich mit dem Takt der Musik. Nur noch fünf große Schritte trennten die drei Maskierten von der ersten Blumengirlande des Pavillons.
Alle Augen, besonders die der Männer, hefteten sich auf die biegsamen Körper der Tänzerinnen. Der Korb wurde weggetragen, dann fing die einzelne Tänzerin an, in einem engen Kreis um die innersten Flammen herumzuspringen, sich zu winden und zu drehen. Auch sie entfernte in einer Reihe
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