Die drei ??? Der Biss der Bestie
brauchen sich nicht vorzustellen, Mr Wadleigh.« Onkel Titus ergriff die ihm gebotene Hand und schüttelte sie. »Ich habe Sie gleich erkannt. Aber wir haben uns bestimmt gut zehn Jahre nicht mehr gesehen. Ihr Vater erzählte uns erst kürzlich, dass Sie in Ohio wohnen. Schön, dass Sie mal wieder die alte Heimat besuchen.«
»Nun, eigentlich hatte ich mir den Urlaub hier erfreulicher vorgestellt«, gab Quentin Wadleigh zu, während er auch Justus' Hand schüttelte. »Alles läuft anders als geplant.« Er fuhr sich Ich mache uns einen Kaffee, und dann können wir auch gleich das Geschäftliche regeln. Ich nehme an, dass mein Vater auch bei Ihnen eine Ladung Krempel bestellt hat?«
Bei dem Wort »Krempel« verfinsterte sich Onkel Titus' Blick. Wenn er über die Gegenstände sprach, die er auf seinen Touren durch Südkalifornien zusammenkaufte, sprach er von »Altwaren« oder »Kuriositäten« und gelegentlich auch von »außerordentlicher Kunst«. Die Worte »Schrott«, »Krempel« oder »Kram« hingegen waren ihm zuwider – eine Abneigung, die Justus mit seinem Onkel teilte.
Quentin Wadleigh hatte offensichtlich bemerkt, dass er in ein Fettnäpfchen getreten war. Er räusperte sich betreten. »Sind Ihre beiden netten Helfer denn gar nicht mitgekommen? Na, wie hießen sie doch gleich …«
»Kenneth und Patrick«, sagte Justus, während er das angenehm kühle Haus betrat. »Die beiden sind zurück nach Irland gegangen.« Der Erste Detektiv sah sich aufmerksam um. Während es rechts offenbar zu den Wohnräumen ging, lag links vom Eingang das Museum. Im Halbschatten der hohen Räume standen ein paar staubige Vitrinen. An den Wänden hingen vergilbte Schautafeln über Pflanzen und Insekten, und in der gegenüberliegenden Ecke glaubte Justus, hinter einer Leiter und einem Tapeziertisch das Skelett eines großen Tieres ausmachen zu können. Überall standen Farbeimer und Werkzeuge herum, und am Boden lagen zerknüllte Planen.
»Wie sich doch alles verändert.« Quentin Wadleigh wandte sich an den Ersten Detektiv: »Und jetzt sind Sie der neue Helfer? Um ehrlich zu sein, sehen Sie sehr jung aus.« »Das ist mein Neffe, Justus Jonas«, erklärte Onkel Titus. »Ach, doch nicht etwa das niedliche kleine Pummelchen, das Sie und Ihre Frau damals adoptiert haben!« Quentin Wadleigh
»Ich war nie klein!«, sagte Justus trocken. »Und auch nicht
niedlich!«
Onkel Titus lachte. »Sind das Ihre?«
»Was?« Mr Wadleigh sah sich verdutzt um und schien zu überlegen, was von den achtlos verstreuten Sachen im Museum nun ausgerechnet ihm gehören könnte.
»Na, die Kinder!«, schmunzelte Onkel Titus und zeigte auf die beiden kleinen Jungen, die gerade hochkonzentriert damit beschäftigt waren, eine Sandale in einen Farbeimer zu tunken. »Ja, das sind Jamie und Sammy«, sagte Quentin Wadleigh. Dann wurde sein Ton plötzlich streng: »Hört auf mit dem Quatsch! Jamie, lass Sammy los!« »Muntere Kerlchen.«
»Ja, aber Sie können sich nicht vorstellen, wie schwer es ist, einen Babysitter für die Jungs zu finden.« Wadleigh führte sie in eine große Wohnküche mit massiven Deckenbalken und einem gewaltigen Holztisch. »Setzen Sie sich doch.« Er selbst ließ sich seufzend auf einen Stuhl fallen. »Die Kinder sind bereits seit letzter Woche hier. Ich musste geschäftlich nach San Francisco und hatte mir gedacht, dass sie es spannend finden würden, so lange bei Dad im Museum zu bleiben.«
»Welches Kind würde das nicht spannend finden? Ihr Vater hat aber auch wirklich ein außergewöhnliches Haus gekauft.« Onkel Titus nahm Platz.
»Mein Vater hatte schon immer eine Vorliebe für das Außergewöhnliche und das Absurde.« Wadleigh seufzte.
»Damit ist er hier in Rocky Beach doch in bester Gesellschaft!« Onkel Titus lachte. Doch Quentin Wadleigh blieb ernst. »Ich habe schon immer befürchtet, dass er sich eines Tages ernsthaft in Bedrängnis bringen könnte. Denken Sie nur an diese merkwürdige Wunde an seinem Arm! So etwas zieht man sich doch »Nun, wenn es ihm besser geht, wird er Ihnen sicherlich erzählen, wie das passiert ist.«
»So lange kann ich nur leider nicht warten!« Mr Wadleigh sprang wieder auf und lief zwischen Herd und Küchentisch auf und ab, wie ein nervöses Raubtier. »Vor einer Stunde hat mein Chef angerufen und gesagt, dass ich morgen Nachmittag nach New Mexico fahren muss. Ein Kunde hat einen großen Auftrag für unsere Firma, der nicht übers Wochenende warten kann.« »Aber das ist doch gut«, sagte
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