Die drei ??? Der namenlose Gegner
Kuhle. Dann drückte er sie runter. Kaum hatten sie sich ins Dickicht geduckt, als ein Strahl über die Kuhle hinwegglitt.
»Wo sind sie?«, rief einer der Jungs aus San Diego.
»Ich mach die platt, wenn ich die erwische!«, knurrte Paul.
Justus hatte das unangenehme Gefühl, dass man seinen Atem kilometerweit hören konnte. Er ließ Bob los und hielt eine Hand vor den Mund. Jetzt bloß nicht rascheln, keine Geräusche machen! Wieder tanzte ein Lichtstrahl über sie hinweg.
»Die sind abgehauen!«, hörte man eine missmutige Stimme. »Ich kümmere mich morgen darum, versprochen!« Das war Skinny.
»Nein, die müssen noch irgendwo hier sein!« Paul klang erbost. Justus hörte, wie jemand mit forschen Schritten durchs Unterholz brach. Er schloss die Augen. Wenn dieser Paul auch nur halb so stark war, wie er wütend war, würde die Begegnung mit ihm wenig erfreulich ausfallen – zumal da auch noch mindestens vier oder fünf weitere Männer mit ihm durch das Wäldchen streiften. Justus rechnete sich aus, dass ihre Chancen bei einem Kampf gleich null waren. »Sie sind weg!«, versuchte Skinny es erneut. »Er hat recht!« »Paul!« »Ja, schon gut!« Paul schien zu überlegen. »Kehren wir um?« »Ja, meinetwegen.«
Die drei ??? blieben noch eine ganze Weile in der Kuhle liegen. So lange, bis wirklich nichts mehr von den anderen zu hören war. Dann standen sie auf. Wortlos folgten Justus und Bob Peter durch den Wald. Es dauerte lange, bis sie an die Straße kamen.
Den MG sahen sie erst, als sie fast mit den Schienbeinen ge
gen die Stoßstange prallten.
Peter zog die Schlüssel aus der Tasche.
»Schneller!«, raunte Justus. »Wer weiß, ob die es sich nicht doch
anders überlegt haben!«
Peter sagte nichts, riss aber die Türen auf.
Justus und Bob sprangen in den Wagen.
»Nebelscheinwerfer an!«, gebot Justus. »Und dann nimm den Umweg über die Hauptstraße! Die ist besser beleuchtet!« Erst nach ein paar Kilometern wagten die Jungen es, aufzuatmen. »Die kommen uns nicht hinterher! Skinny weiß, dass wir einen guten Draht zur Polizei haben!«, sagte Justus. »Er muss damit rechnen, dass er es mit Cotta und seinen Leuten zu tun bekommt, wenn er unsere Häuser belagert!« Dann drehte er sich zu Bob um. »Nun ... Bob!« Einen Augenblick lang wusste selbst der wortgewandte Erste Detektiv nicht, was er in dieser Situation sagen sollte. Er musste erst verarbeiten, was eben geschehen war: Bobs unvermutetes Auftauchen, die bangen Minuten, in denen er Peter für tot gehalten hatte, die Flucht durch das Wäldchen. »Ich dachte schon, du hättest Peter erschossen!«
»Danke, Jungs!«, krächzte Bob mit heiserer Stimme. Das war keine passende Antwort, aber es war besser als nichts. Justus lächelte. Doch Peter sagte gar nichts. Er blieb stumm, bis sie in einem kleinen Behandlungsraum der Notaufnahme des Rocky Beach Memorial Hospitals auf einen Arzt warteten. Zum ersten Mal hatte Bob nun die Gelegenheit, Peter bei Licht ins Gesicht zu sehen. Er erschrak fast so heftig wie beim Anblick seines eigenen Spiegelbilds im Badezimmer von Mina und Josh. Peter war übel zugerichtet.
»Du hast mich geschlagen!«, sagte der Zweite Detektiv tonlos. »Und du hast irgendetwas auf mich abgeschossen!« »Das war nur ein Filzball! Es war keine echte Armbrust, weißt du, nur eine für Showkämpfe. Man kann damit niemanden erschießen und ...« Bob verstummte.
Peter sah ihn nicht an. Er besah sich durch den Ausschnitt seines T-Shirts seine Schulter. »Verdammt, so etwas benutzt man doch nicht auf so kurze Distanz! Das gibt einen riesigen blauen Fleck! Ich dachte ... wir waren mal Freunde!«
»Es tut mir leid. Ich wusste da draußen nicht, dass du ein Freund bist!«
»Ich habe dich beim Namen genannt! Du hättest mich erkennen müssen. Wenigstens an der Stimme! Und dann hat Justus auch noch gerufen, und du hast trotzdem geschossen!« Bob begriff, dass sein Freund die Situation überhaupt nicht verstand. Wie konnte er das auch?
»Lass ihm etwas Zeit«, meinte Justus versöhnlich zu Bob. »Ich war nicht ich selbst! Ich meine, bis eben wusste ich nicht einmal, dass ich Bob bin.«
Peter ließ sich auf die Liege fallen. Die grünen Schutztücher segelten dabei zu Boden. »Was ist das denn für eine absurde Geschichte?« Er tastete vorsichtig nach einer Reihe von blutigen Kratzern auf seiner Wange.
»Es ist tatsächlich eine absurde Geschichte. Und eine lange Geschichte. Aber wenn ihr wollt, kann ich sie euch erzählen.« Bob streckte sich
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