Die drei ??? Der namenlose Gegner
er war wie gelähmt.
Vielleicht schlich Peter gleich weiter, in eine andere Richtung? Oder womöglich hatte er sich geirrt und sich die Atemgeräusche nur eingebildet? Doch das war nicht der Fall. Nein, langsam machte der andere einen Schritt auf ihn zu! Stan konnte die schemenhaften Umrisse seines Gegenübers erkennen. Innerhalb von Sekunden rasten all die schlimmen Dinge durch Stans Kopf, die Skinny ihm über die drei ??? und insbesondere über Peter erzählt hatte! Und er dachte an Roxy, die Peter nur mit Mühe und Not entkommen war. Er hatte sie einfach so geschlagen, eine wehrlose Frau! Und ihn hatten die drei ??? gewissenlos auf die Straße gehetzt! Vor ein fahrendes Auto! Sie hatten in Kauf genommen, dass er dabei überfahren wurde. Panik stieg in ihm auf. Und Wut!
Mit einem gewaltigen Satz sprang Stan auf Peter zu. Dieser war nicht auf den Angriff vorbereitet gewesen. Er schrak zurück. Doch schon hatte er sich gefasst und wehrte Stan geschickt ab. Ein Ellenbogen traf ihn hart an der Schulter, sodass er die Armbrust fallen ließ. Der Schmerz machte ihn jedoch nur noch wütender. Er schlug wild um sich. Es war wegen des Nebels sowieso besser, blind zu kämpfen und einfach Hiebe auszuteilen. Peter schrie auf – er hatte ihn getroffen! Er, der kleine Stan! Das machte ihm Mut! Aber jetzt wendete der Zweite Detektiv einen Karategriff an. Stan landete unsanft auf dem Boden, wobei er sich auf die Lippe biss. Er schmeckte Blut. Doch er gab nicht auf und sagte kein Wort. Er würde nicht schreien! Schon war er wieder auf den Beinen. Mit voller Wucht warf er sich auf seinen Gegner.
Peter hatte nicht mit so einer furiosen Gegenwehr gerechnet. Er war ein geübter Kämpfer, aber der andere war wütend. Sehr wütend! Und er war ausdauernd. Jedes Mal, nachdem Peter ein erfolgreiches Abwehrmanöver durchgeführt hatte, griff sein Gegner erneut an, als wäre nichts passiert. Peter scheute davor zurück, die härteren Karategriffe zu benutzen oder mit der geballten Faust zurückzuschlagen. Das war unsportlich. Außerdem konnte sein Gegenüber dabei schwer verletzt werden. Aber wenn er sich zurückhielt, würde sein Gegner ihn erledigen. Wer konnte schon wissen, wie gemeingefährlich diese Leute vom Freeman-Gelände waren? Jeden Augenblick konnte der andere ein Messer ziehen! Oder eine andere Waffe! Und Peter konnte nicht genug sehen, um seinen Feind richtig einzuschätzen. Genau genommen konnte er gar nichts sehen! Es war viel zu dunkel und zu nebelig! Wenn doch nur Justus in der Nähe wäre und endlich eingriffe! Darauf wagte Peter allerdings kaum zu hoffen. Wahrscheinlich hatte sich der Erste Detektiv längst irgendwo im Nebel verlaufen.
Peter prallte mit dem Rücken gegen einen Baum. Die kleine Bestie in Menschengestalt trat gegen sein Schienbein. Peter unterdrückte einen erneuten Schmerzensschrei. Er versuchte, seinen Gegner wegzuschubsen. Doch der zerkratzte ihm das Gesicht wie eine wild gewordene Katze. Das war genug! Der Zweite Detektiv holte zum Schlag aus. Und traf! Der andere zuckte zusammen und keuchte. Peter erschrak. Der Gegner klang wie Bob! Er schüttelte sich. Das war Quatsch. Der dritte Detektiv war nicht hier, seine Sinne spielten ihm einen Streich. Aber er durfte sich nicht beirren lassen! Wieder holte er aus, wütender als zuvor. Er erwischte den Angreifer an der Schulter. Fast gleichzeitig traf ihn dessen Faust in der Magengegend. Er spürte den Schmerz wie hunderte von kleinen Funken, die durch seinen Körper rasten. Peter kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit an. Doch aufgeben wollte er nicht! Er war größer und stärker. Er würde den anderen schon noch besiegen! Sie prallten hart mit den Köpfen zusammen. Peter sah Sterne. Dann schmeckte er Blut. Woher es kam, war jetzt egal. Er musste ruhig bleiben! Weiterkämpfen. Nicht aufgeben! Skinnys Bauwagentür ging auf. Skinny guckte hinaus in die Nacht. »Stan?« Die Tür klappte wieder zu.
Peter bemerkte es kaum. Er hatte Wichtigeres zu tun, als sich um Skinny zu kümmern. Er musste sein Leben retten!
Es war ein Kampf auf Leben und Tod – so kam es Stan zumindest vor. Er konnte sich nicht erinnern, jemals so gekämpft zu haben. Allerdings reichten seine Erinnerungen auch nicht gerade weit zurück. Er schlug, trat, biss und kratzte, so gut er konnte. Das durfte so nicht weitergehen! Sie konnten doch nicht kämpfen, bis einer von ihnen dabei draufging! Plötzlich hörte er unbeholfene Schritte im Geäst. Das musste dieser Junge namens Justus
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