Die drei ???, Die blutenden Bilder (drei Fragezeichen) (German Edition)
dass ich ein Sicherheitssystem installiere.«
»Ich könnte dir helfen«, bot Ty an. »Wenn ich dafür eure Dusche benutzen darf.«
»Vor mir aus gern!« Dieses Angebot nahm der Erste Detektiv dankend an. Ty war ein talentierter Bastler und kannte sich mit Technik und Elektronik bestens aus. Und genau so eine Unterstützung konnte er bei seinem Sicherheitskonzept gebrauchen.
»Meinst du nicht, dass es auch ein einfacher Bewegungsmelder tun würde?«, fragte Ty, während er die Bestandteile eines ausrangierten Fahrstuhls durchwühlte. »Dein System mag in einer Bank oder bei einem Juwelier sinnvoll sein. Aber so wertvoll sind die Waren hier auf dem Schrottplatz nun auch wieder nicht.«
»Ein Bewegungsmelder allein reicht mir aber nicht«, entgegnete Justus, der gerade den Sensor einer alten Ladentür begutachtete. »So ein Gerät dient lediglich der Verbrechensabwehr. Der Täter lässt zwar im optimalen Fall von seiner Tat ab, kann aber für gewöhnlich entkommen. Ich möchte mit meinem System einen Schritt weitergehen.«
»Mit einer Falltür und einer Lichtschranke?«
»Exakt. Die Lichtschranke befindet sich im Inneren des Schuppens. Wer die Tür passiert hat und zu den Lagerbeständen hinten an der Wand gehen will, löst ein Signal aus, das die Elektronik eines Rollladens in Gang setzt. Die Tür wird dadurch innerhalb von Sekunden versperrt und der Dieb sitzt in der Falle«, erklärte Justus sichtlich zufrieden mit seiner Idee.
»Das wird ein ganzes Stück Arbeit«, prophezeite Ty, »aber es klingt nach viel Spaß. Ich frage mich nur, ob du damit nicht täglich euren Helfer Brock einfangen wirst, weil er wieder und wieder gedankenlos in die Lichtschranke rennt.« Ty lachte.
»Natürlich dürfen wir das System immer erst gegen Abend einschalten, wenn der Schrottplatz schließt«, entgegnete der Erste Detektiv.
»Na dann.« Ty holte einen Schraubenzieher und machte sich ans Werk. Nach einiger Zeit gesellte sich auch Onkel Titus zu ihnen und packte mit an. Auf Brocks Hilfe verzichteten sie lieber. Gemeinsam arbeiteten die drei bis zum späten Mittag. Dann testeten sie die Falle. Onkel Titus betrat den Schuppen durch die alte Holztür, nachdem Justus die Lichtschranke aktiviert hatte. Kaum war er ein paar Schritte gegangen, als der Rollladen auch schon ausgelöst wurde und hinabsauste.
»Der nächste Einbrecher kann sich auf etwas gefasst machen«, sagte Ty zufrieden, nachdem sie Onkel Titus befreit hatten.
»Nicht zuletzt dank deiner Hilfe«, sagte Justus.
Onkel Titus rieb sich die Hände. »Ich kann es kaum erwarten, dass der nächste Dieb vorbeikommt!«
Ty hob seine Werkzeugtasche vom Boden auf. »Wenn das hier jetzt erledigt ist, werde ich besser noch etwas an meinem alten VW-Bus herumschrauben. Wenn ich das Ding nicht bald repariert bekomme, muss ich meine Tour nach San Francisco verschieben.«
»Das würde ich nicht riskieren.« Justus grinste. »Tante Mathilda hat neulich schon gesagt, dass du dringend einen neuen Haarschnitt brauchst.
Ty fuhr sich durch die langen Haare. »Das kommt gar nicht infrage! Und mehr als drei oder vier Tage werde ich auch nicht bleiben.«
»Na, dann viel Glück mit dem VW-Bus!«, sagte Justus, während er die Schraubenzieher ordentlich im Werkzeugkasten verstaute. Kurz darauf kam auch schon Peter auf den Hof geradelt. Bob rückte keine fünf Minuten später an.
»Was ist dir denn passiert, Just?«, fragte Peter im gleichen entsetzten Tonfall wie Tante Mathilda.
»Das wird morgen ein netter Bluterguss!«, verkündete Bob.
Peter nickte eifrig. »Wir sollten besser Jod auf die Wunde tun.«
Justus hob abwehrend die Hände. »Es ist wirklich nicht schlimm. Dafür habe ich einige interessante Neuigkeiten!« Ausschweifend erzählte der Erste Detektiv von dem nächtlichen Einbruch, der Verfolgungsjagd und dem Zusammenstoß mit dem Auto.
Der Zweite Detektiv machte große Augen. »Du meine Güte! Das hätte übel ausgehen können!«
»Du redest schon wie meine Tante«, sagte Justus ungehalten. »Abgesehen davon konnte ich den Einbrecher ja wohl nicht einfach davonlaufen lassen, oder?«
»Du hättest die Polizei rufen können.«
»Bis dahin wäre der über alle Berge gewesen und so konnte ich wenigstens in Erfahrung bringen, dass wir es mit einer circa 1,80 Meter großen Person zu tun haben. Vermutlich männlich. Und es gibt Grund zu der Annahme, dass der Einbrecher einen Komplizen hat – nämlich die Person, die mich angefahren hat. Ich habe das leider kaum mitbekommen,
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