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Die drei Ehen der Grand Sophy

Die drei Ehen der Grand Sophy

Titel: Die drei Ehen der Grand Sophy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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ich wirklich nicht weiter«, sagte Lord Bromford in klagendem Ton. »Ich bin mit dem Vorsatz hierhergekommen, jemand zum Duell zu fordern, aber ich glaube, ich habe mich erkältet.«
    »Wenn das mir gilt«, bemerkte Charlbury, »so ist ein Schnupfen das geringste Übel, das Sie treffen kann! Vorsicht! Treten Sie nicht auf die Entlein!«
    »Nein, wirklich«, rief Sophy und nahm ein Entchen auf, das mit knapper Not dem Fuß Bromfords entgangen war. »Was für ein unbeholfener Mensch Sie doch sind! Sehen Sie doch, wo Sie hintreten!«
    »Es soll mich nicht wundern, wenn ich bereits fieberte«, murmelte Bromford und betrachtete mißtrauisch die Enten. »Miss Wraxton, sind das Vögel? Seit wann hält man Vögel im Haus? Warum laufen sie hier auf dem Boden herum? Da, hier noch einer! Das gefällt mir nicht. Ich bin nicht daran gewöhnt.«
    »Ich vermute, lieber Lord Bromford, daß nur weniges, was Ihnen im Lauf dieses Tages begegnet ist, im Bereich Ihrer Gewohnheiten liegt«, erwiderte Miss Wraxton. »Soll ich Ihnen den Mantel abnehmen? Auf mein Wort, es war nicht mein Wunsch, daß Sie durch diesen Regen ritten! Wenn Sie sich eine langdauernde Krankheit zugezogen haben, so werde ich es mir nie verzeihen, Ihre Begleitung angenommen zu haben! Ihre Schuhe sind durch und durch naß! Nichts ist verhängnisvoller als kalte Füße. Miss Stanton-Lacy, wäre es zuviel verlangt, wenn ich bäte, einen Diener – es gibt doch in diesem Hause wohl Dienerschaft? – zu rufen, damit er Lord Bromford aus den Stiefeln hilft?«
    »Ja, einen Diener gibt es wohl, aber der muß gerade Hühner schlachten«, erwiderte Sophy. »Cecy, hilf mir die Enten zusammenfangen und in die Schüssel tun! Wenn du so lieb sein wolltest, deinen Muff darüberzustülpen, die armen Waisen werden ihn für ihre Mutter halten und sich darunter wohlfühlen.«
    Da Cecilia daran nichts auszusetzen fand, wurde es sofort ausgeführt. Miss Wraxton aber, die Lord Bromford zu einem Fauteuil am Kamin geleitet hatte, sagte: »Diese Art, die Dinge leichtzunehmen, wird nicht verfangen, Miss Stanton-Lacy. Sogar Sie werden wohl zugeben, daß Ihr Betragen einer Erklärung bedarf. Sind sie sich über die entsetzlichen Folgen im klaren, die diese … diese Eskapade gehabt hätte, wenn Ihre Kusine und ich nicht hierhergeeilt wären, Sie vor einem Unheil zu bewahren, das Sie allerdings nicht ernst zu nehmen scheinen?«
    Lord Bromford nieste.
    »Still doch, Eugenia«, bat Cecilia. »Wie kannst du so sprechen? Ende gut, alles gut!«
    »Du mußt allen weiblichen Zartsinn verloren haben, Cecilia, wenn du damit einverstanden bist, daß deine Kusine gleichmütig bleibt, und das in dem Augenblick, in dem ihre Ehre und ihr guter Ruf dahin sind!«
    Jetzt ging die Tür zur Halle auf, und die Marquesa erschien, eine Küchenschürze umgebunden, mit einer Schöpfkelle in der Hand. »Ich muß unbedingt sofort Eier haben«, verkündete sie. »Mit Lope de Vega ist mir gar nicht geholfen, er mag ein feiner Dichter sein, aber in der Küche bedeutet er gar nichts! Jemand muß zum Hühnerstall laufen und Vincent bitten, mir Eier zu bringen. Wer sind die Leute da?«
    Man hätte annehmen mögen, daß das Auftauchen der Marquesa Miss Wraxtons puritanische Seele beruhigt hätte, aber nichts dergleichen trat ein, im Gegenteil, ein Ausdruck von jähem Schmerz erschien auf ihren Zügen. Sie brachte kein Wort hervor und konnte nicht einmal der Marquesa die Hand schütteln.
    Lord Bromford dagegen, immer auf strenge Einhaltung der Formen bedacht, stand auf und verneigte sich. Sophy stellte ihn vor, und er bat um Entschuldigung, daß er infolge einer vermutlich nicht ungefährlichen Erkältung wenig repräsentabel war. Abwehrend streckte die Marquesa die Schöpfkelle nach ihm aus und sagte: »Wenn Sie erkältet sind, dann kommen Sie mir nur nicht nahe! Jetzt erkenne ich Sie, das ist Miss Rivenhall, der Typus einer englischen Schönheit; und die dort drüben ist die andere, auch in englischem Stil, aber weniger schön. Zwei Hühner reichen unmöglich aus, der Mann mit der Erkältung soll die Schweinsbacke bekommen, aber Eier müssen her!«
    Nachdem sie dieses Ultimatum ausgesprochen, machte sie kehrt, schenkte dem lebhaften Protest Lord Bromfords, daß jegliche Art Schweinefleisch für ihn das reinste Gift wäre, keine Beachtung und kümmerte sich auch nicht um seine Versicherung, daß eine Schüssel Haferschleim das einzige wäre, was er herunterbringen würde. Er schien zu fühlen, daß Miss Wraxton in diesem Kreise

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